Deckungsbeitrag (DB)
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Autoren:Dr.rer.oec. habil., Dipl.-Ing.oec. (Bau) Klaus Schiller
unter Mitwirkung von Prof. Dr.rer.oec. habil., Dipl.-Ing.oec. (Bau) Siegmar Kloß und Dipl.-Kff. Cornelia Schidlo.
Herausgeber:f:data GmbH Weimar und Dresden
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Betriebswirtschaftlich lässt sich der Deckungsbeitrag (DB) im Bauunternehmen berechnen als: Dabei können vereinfacht: - die Gemeinkosten allgemein als indirekte bzw. sich mehr oder weniger fix zur Bauleistung verhaltende Kosten sowie
- die Einzelkosten als variable (proportionale) und dem Bauauftrag direkt zurechenbare Kosten angesehen werden.
Die Berechnung des DB setzt eine solche Kostendifferenzierung voraus. Ausgedrückt wird über den Deckungsbeitrag, in welchem Maße die Gemeinkosten sowie W&G durch die Baupreise "gedeckt" werden. In der Baukalkulation wird - mit Bezug auf die Angebotssumme -von der Umlage gesprochen.
Der Deckungsbeitrag wird im Bauunternehmen bei jedem Angebot bzw. Bauauftrag unterschiedlich hoch sein. Er kann im Durchschnitt der Bauunternehmen einen Anteil von ca. 25 % mit einer Spanne von ca. 22 bis 33 % des Baupreises bzw. der Angebotsendsumme ausmachen und dabei unterschiedlich hoch nach der Betriebsgröße und den verschiedenen Leistungssparten wie Hochbau, Tiefbau u. a. bis hin zum Schlüsselfertigbau (SF-Bau) sein. Ist der Deckungsbeitrag besonders hoch, wird er auch einen höheren Beitrag zur Deckung der Gemeinkosten und für die Gewinnerzielung liefern. Deshalb sollten die Betrachtungen auf mehrstufig mit Aussagen zu differenzierten Deckungsbeiträgen erfolgen, dargestellt unter " Deckungsbeitragsrechnung- mehrstufig auftragsbezogen ".
Eine Angebotskalkulation kann auch als Deckungsbeitragskalkulation erfolgen, beispielsweise als eigenständiges Kalkulationsverfahren mit der Bausoftware " nextbau " der Firma f:data Weimar/Dresden. Dabei werden in "nextbau" zunächst die Einzelkosten (EKT) auf Grundlage der DBD-Kalkulationsansätze oder ggf. manuell ermittelt. Der Deckungsbeitrag kann einfach aus der Baubetriebsrechnung für den Gesamtbetrieb, für einzelne Kostenstellen bzw. Baustellen und nach Leistungssparten im Unternehmen wie Hochbau, Tiefbau u. a. sowie für die Bauaufträge als Erzeugnisse bzw. Kostenträger ermittelt werden. Aus dem Vergleich des DB einzelner Leistungssparten und Bauaufträge wird sichtbar, welche Leistungssparten beispielsweise den höchsten DB aufweisen. Diese Sparten werden bei über das Soll hinausgehenden Leistung in einer Periode am günstigsten die Gewinnerwirtschaftung beeinflussen. Denn es kann angenommen werden, dass die Gemeinkosten bei kurzfristiger Betrachtung annähernd fix bleiben und somit jede bessere Kapazitätsauslastung zu einem steigenden DB und zugleich zu einem analog höheren Gewinn führen. Wird in der Baukalkulation mit Soll-Deckungsbeiträgen gerechnet, dann sollte die Baubetriebsrechnung möglichst auch so aufgebaut und gestaltet sein, dass Aussagen zu abgelaufenen Bauaufträgen bzw. aus Vorperioden möglich sind, so als Deckungsbeitragsrechnung- mehrstufig . Das setzt voraus, dass den Aufträgen bzw. Baustellen nicht die Vollkosten, sondern nur die annähernd direkten Kosten - die EKT - zugerechnet werden. Weiterhin ist der Deckungsbeitrag als "Restgröße" auch für weitere betriebswirtschaftliche Betrachtungen von Bedeutung, beispielsweise für:
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Baunachrichten zu Deckungsbeitrag (DB)
Im Deckungsbeitrag verbirgt sich ein tiefer Sinn für die Kalkulation von Baupreisen, der Beurteilung von Angeboten und dem Nachtragsmanagement. Zum Verständnis dieser Zusammenhänge möchte ich aus aktuellem Anlass geistig anregen.
Das Angebot in seiner Endsumme hat zwei Gesichter. Die Schaufensterauslage mit den gegliederten Leistungstexten, Mengen, Einheitspreisen sowie Gesamtbeträgen. Und die in der Schublade beigefügten Angaben zur Kalkulation über vorbestimmte Zuschläge EFB-Preis 1a oder über die Endsumme nach EFB-Preis 1b.
Das Leistungsverzeichnis präsentiert sich als eine Parade aufgestellter Positionen. Scheinbar beliebig austauschbar. In Reih und Glied stehen sie trügerisch geordnet mit Menge, Text und Preis. Tatsächlich sind die Positionen aber vernetzt. Beauftragt wird ein verknüpftes Geflecht von Einzelleistungen. Eine nachträgliche Änderung zieht eine Reihe anderer Änderungen nach sich. Mit der Schlussrechnung kommt dann das dicke Ende. Im Konglomerat von gekündigten, geänderten und zusätzlichen Leistungen kombiniert mit Minder- und Mehrmengen verliert man schnell den Überblick.
Bauleistungen werden durch Unternehmen ausgeführt. Im Auftrag und auf der Baustelle des Bauherren. Kaufmännisch sind die Beziehungen über Geld geregelt. Und die Baupreise sind das Bindemittel. Kosten- sowie marktgerecht kalkuliert. Angeboten und für die Vergütung der Bauleistungen vereinbart. Abgerechnet und als Umsatz verbucht. Im Kreislauf von Kalkulation und Rechnungslegung. Eingebettet in Bauauftrag und Baubetrieb.
Der Traubensaft gärt und als Wein kommt er im Fass zur Reife. Eine Metamorphose von Tausenden organischen Molekülen. In deren variationsreichen Verkettung entfalten sich die vielfältigen Aromen. Abhängig von der Umgebung. Und dadurch schmeckt ein aus dem Urlaub mitgebrachter Wein zu Hause anders. Geschmack entsteht im Kopf.
Begriffs-Erläuterungen zu Deckungsbeitrag (DB)
Die Deckungsbeitragsrechnung ist eine Form der Teilkostenrechnung (TKR) , die in der Bauwirtschaft praktische Bedeutung und wachsende Anwendung erlangt. Voraussetzung ist die Differenzierung von Kost ...
Der Baupreis ist die Summe direkter Einzelkosten konkreter Teilleistungen (EKT) und einem Block vonUmlagen indirekte Kosten (Gemeinkosten) einschließlich Wagnis und Gewinn ( ). Die Umlagen insgesam ...
Stundenpreise sind Preiskennzahlen. Sie beschreiben das Verhältnis ausgewählter Preisbestandteile zu den entlohnten Stunden und zwar ausgedrückt in der Beziehung: Leistung im Preisausdruck je tatsäch ...
Werden zu einer Ausschreibung mehrere Angebote eingereicht, dann können die verschiedenen Kalkulationsangaben deraus den abverlangten ergänzenden Formblättern Preise ( EFB-Preis) 221 bis 223 nach ...