Stoffe
Copyright
Autoren:Dr.rer.oec. habil., Dipl.-Ing.oec. (Bau) Klaus Schiller
unter Mitwirkung von Prof. Dr.rer.oec. habil., Dipl.-Ing.oec. (Bau) Siegmar Kloß und Dipl.-Kff. Cornelia Schidlo.
Herausgeber:f:data GmbH Weimar und Dresden
Die Inhalte dieser Begriffserläuterung und der zugehörigen Beispiele sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetztes ist ohne Zustimmung der f:data GmbH unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle in diesem Werk enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der f:data GmbH. Sie übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Stoffe sind eine wichtiger Produktionsfaktor im Bauprozess. Zu ihnen zählt man Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, synonym in ihrer Gesamtheit auch als Material bezeichnet. Bauspezifische werden nach dem fertigungstechnischen Einsatz unterschieden: - Einbaustoffe, die Bestandteil der Bauleistung sind bzw. in das Bauwerk eingebaut werden,
- Bauhilfsstoffe, die nur wertmäßig, aber nicht stofflich in das Bauwerk eingehen wie Schalmaterial,
- Baubetriebsstoffe, die z. B. für den Antrieb der Baumaschinen und Geräte u. a. erforderlich sind.
Der Gewinn des Bauunternehmens wird wesentlich durch den effektiven Materialeinsatz und -verbrauch sowie bereits mit der Beschaffung bzw. dem Einkauf des Materials bestimmt. Nur einige Prozent billiger einzukaufen, wirkt sich auf die Wettbewerbsfähigkeit und den Gewinn aus. Dies ist leicht nachvollziehbar, wenn man den Materialanteil an den Bauleistungen betrachtet. Er beträgt beispielsweise - ca. 30 % im Mauerwerksbau,
- ca. 50 % im Stahlbetonbau,
- ca. 55 % im Straßenbau,
- ca. 15 % bei Putzarbeiten.
Die Materialwirtschaft hat folglich Einfluss auf ca. 15 - 50 % von der Bauleistung je nach dem Gewerk bzw. der Bauleistungssparte. Die Verringerung des Materialaufwands ist durchgehend eine wichtige Aufgabe im Rahmen des Materialmanagements im Bauunternehmen. Insbesondere sind notwendig: - die Anwendung rationeller Bautechnologien,
- die preisgünstigste Beschaffung und möglichst kurzfristig abrufbare Belieferung, um die Bevorratung so gering wie möglich zu halten,
- die ordnungsgemäße Lagerung und Sicherung des Materials,
- die laufende Kontrolle mittels Soll-Ist-Vergleich zu den Materialkosten und Analyse von ggf. auftretenden Mehrverbräuchen, besonders auf den Baustellen.
Stoffe und Bauteile, die nicht den vertraglichen Vereinbarungen und Proben entsprechen, sind bei der Bauausführung nicht einzusetzen. Der Auftraggeber kann anordnen, dass diese Stoffe und Bauteile von der Baustelle durch den Auftragnehmer zu entfernen sind und zwar in einer angemessenen Frist. Befolgt der Auftragnehmer nicht fristgemäß die Anordnung des Auftraggebers, kann danach der Auftraggeber die betreffenden Stoffe und Bauteile bei einem VOB-Vertrag mit Bezug auf die VOB, Teil B § 4 Abs. 6 zu Lasten des Auftragnehmers entfernen lassen oder für seine Rechnung veräußern. Ein Selbsterwerb ist in der Regel mit Bezug auf BGB § 456 und 457 nicht vorzusehen, wenn keine Zustimmung des Auftragnehmers vorliegt. Baut der Auftragnehmer trotzdem nicht vertragsgerechte Stoffe ein, dann kann er dafür keine Vergütung geltend machen.
Bitte einloggen, um Dokumente kostenlos herunterzuladen.
Kostenlos anmeldenfalls Sie noch keine Bauprofessor-Anmeldung haben.
Kostenlose Downloads
Bitte beachten Sie, dass die Muster-Dokumente keine juristische Empfehlung darstellen und die Verwendung nach dem konkreten Sachverhalt eigenverantwortlich erfolgen muss. Vollständigkeit, sowie technische und inhaltliche Fehlerfreiheit werden nicht zugesichert.
Baunachrichten zu Stoffe
Das Bauen als Ursache hat die Kosten als Wirkung zur Folge. Es ist eine faktische Wahrheit, dass aus der Bautätigkeit sich zwangsläufig Kosten ergeben. Wer baut, sollte daher mit den Kosten rechnen. Insofern ist es mehr als sinnvoll vorab die Baukosten zu planen. Man sollte wissen: Wo entstehen welche Kosten wofür? Das Bauen wird vorwärts erlebt und die Kosten daraus werden rückwärts nacherlebt. Da Bauen und Kosten kausal bedingt sind, wird auch eine Voraussage möglich. Mit Sicherheit entstehen beim Bauen Kosten, aber es ist unsicher, die Kosten zielgenau vorauszusagen. Das Zukünftige ist etwas Erzielbares.
Das reale Bauen kostet Geld. Die Geometrie des Bauwerks mit den Qualitäten seiner Räume und Bauteile sowie deren Einbindung in das Grundstück verursachen eine Vielzahl von Bauleistungen, die bezahlt werden wollen. Ändern sich die Geometrie oder die damit verbundenen Eigenschaften der Bauteile beziehungsweise die Parameter des Grundstückes, so verändern sich logischerweise auch die daraus resultierenden Leistungen und Kosten. Diese reale Binsenweisheit kann an digitalen Modellen kostenvirtuell simuliert werden.
Einsteins „spukhafte Fernwirkung“ aus der Quantentheorie ist heute kein Spuk mehr. Es ist ein Phänomen, was den menschlichen Geist verzweifeln lässt, aber es funktioniert real und wird auch unsere IT-Zukunft mit Quanten-Technologien prägen. Im Absurden liegt manche Quelle der Erkenntnis. So hat Newton beim Gravitationsgesetz auch von einer „Kraftwirkung auf Distanz“ gesprochen. Analog gedacht ermittelt die BIM-Kalkulation eine Kostenwirkung aus der digitalen Ferne des Gelände- und Bauwerksmodells.