Baukalkulation ist die Ermittlung der Kosten für eine Bauleistung und dient der Bestimmung von Baupreisen und Vergütungsansprüchen. Dabei treffen die sehr unterschiedlichen Interessen der am Bau Beteiligten aufeinander. Dreh- und Angelpunkt ist der Bauauftrag mit seinen Leistungen und Kosten. Welches Verfahren für die Angebotskalkulation gewählt wird, entscheidet das Bauunternehmen und speziell der Kalkulator.

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Dabei wird die Wahl auch bestimmt durch:
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die Größe des Bauunternehmens als Anbieter,
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die Art des zu kalkulierenden Bauvorhabens,
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den Leistungsumfang des zu kalkulierenden Auftrags,
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die Art, das Niveau und die inhaltliche Tiefe der Ausschreibung, aber auch durch
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das Niveau der Baubetriebsabrechnung im Unternehmen des Bieters.
Diese Aspekte beeinflussen wesentlich auch die Tiefe und Genauigkeit der voraus zu bestimmenden Zuschläge, weil die Zuschlagsätze in der Regel aus der Kostenrechnung vergangener Zeiträume oder vergleichbarer Aufträge abgeleitet werden.
Für die Baukalkulation gilt zunächst als allgemeine Voraussetzung, und zwar unabhängig vom gewählten Kalkulationsverfahren, dass ein Leistungsverzeichnis mit Textbeschreibung zu den einzelnen Leistungspositionen und ausgewiesenen Leistungsmengen vorliegt.
Am Beispiel der neuen Software nextbau für die Angebots- und Nachtragskalkulation soll gezeigt werden, welche Verfahren sich zur Anwendung für die Kalkulation anbieten. Im Einzelnen handelt es sich neben der Kalkulation mit vorbestimmten Zuschlägen und der Endsummenkalkulation auch um eine einfach und schnell praktizierbare „Fixpreiskalkulation“ sowie die „Deckungsbeitragskalkulation“ als Kalkulationsform für spezielle Ansprüche.
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Die Fixpreiskalkulation:
Herangezogen werden aus Erfahrungen vergangener Angebote vorliegende bzw. im Angebot gewünschte und vorzugebende Einheitspreise, die vorher nicht detailliert kalkulatorisch bestimmt worden sind. Sie sind als Einheitspreise gedanklich „fix“ vorhanden.
Daraus ableitend kann die Software auf Grundlage hinterlegter Finanzpläne und eines auftragsbezogen zu bestimmenden, betrieblichen Kalkulationslohns die Angebotssumme für das Angebot, weiterhin die pauschalen Kostenartensummen und Anteile an Gemeinkosten sowie W&G, die pauschalen Umlagen (aufgrund von Zuschlägen auf die Einzelkosten) sowie die Summe der Lohnstunden berechnen. Ebenfalls werden die ergänzenden Formblätter Preise (EFB-Preis) 221 und 223 rechnerintern aufgestellt und zum Ausdruck vorbereitet.
Der Kalkulierende kann gewissermaßen „rückwärts“ seine vorab angesetzten Einheitspreise nach der Plausibilität prüfen. Vorteil dieser Kalkulationsmethode ist eine einfache und schnelle Bearbeitung von Angeboten, wenn Erfahrungen zur Höhe anzusetzender Einheitspreise vorliegen. Die Anwendung wird vorrangig in Betrieben des Bauhandwerks, in kleineren Bauunternehmen, bei kleineren und mittleren sowie nicht sehr komplizierten Bauvorhaben sowie bei Bauvorhaben mit einer weniger umfangreichen Gewerkestruktur und nur unbedeutender Baustelleneinrichtung zu empfehlen sein.
Eine Beschäftigung mit der Kalkulation mit vorbestimmten Zuschlägen, der Endsummenkalkulation sowie der Deckungsbeitragskalkulation lesen Sie in folgenden Ausgaben der bauprofessor.nachrichten.