Holz ist als Baumaterial trotz moderner Alternativen nach wie vor sehr gefragt. Als organisches Material weist es, wenn nachhaltig angebaut, eine hervorragende ökologische Bilanz auf. Auch in bautechnischem Verhalten (Tragwerk, Brandverhalten, Wärmedämmschutz, Feuchtigkeitsverhalten, Schallschutz, etc.) ist der vermutliche älteste Baustoff vielfältig im Bauwesen einsetzbar. Jedoch machen die spezifischen Eigenschaften des Baumaterials Holz eine Auseinandersetzung mit den bewährten Bauregeln unerlässlich. Nur so ist ein dauerhafter Holzschutz zu gewährleisten. Jüngere Baustoffinnovationen wie Holzwerkstoffe als Plattenwerkstoffe für Bekleidungen und Wärmedämmung sowie Leimholzkonstruktionen haben den Einsatzbereich des Baustoffes Holz ausgeweitet. Die Anforderungen an die Planung und Ausführung werden allerdings nicht geringer. Regelwerke und weiterführende Literatur
Eine gute Annäherung an das Thema Holz als Baustoff findet sich in der Einteilung in Gebrauchsklassen. Diese rangieren von 0 – für innen verbautes, keinen Holzschädlingen ausgesetztes Holz – bis zu 4 – Holz unter permanenter Befeuchtung oder mit Erdkontakt –.
Die beim Holzbau zu beachtenden Regeln bzw. gesetzlichen Vorgaben sind zu finden unter anderem in:
VOB Teil C:
DIN 18334 Zimmer- und Holzbauarbeiten
DIN 18355 Tischlerarbeiten
DIN 18356 Parkettarbeiten
DIN 18351 Vorgehängte hinterlüftete Fassaden
DIN 1052 Holzbauwerke – Berechnung und Ausführung
DIN 4074-1 Sortierung von Nadelholz nach Tragfähigkeit – Teil 1: Nadelschnittholz
DIN 68705-2 Sperrholz – Teil 2: Stab- und Stäbchensperrholz für allgemeine Zwecke
DIN EN 300 Platten aus langen, flachen, ausgerichteten Spänen (OSB) – Definitionen, Klassifizierung und Anforderungen
DIN EN 13986 Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen – Eigenschaften, Bewertung der Konformität und Kennzeichnung
DIN EN 622 Faserplatten
DIN EN 13171 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Produkte aus Holzfasern (WF) – Spezifikation
DIN 68800 Holzschutz
den WTA-Merkblättern:
Fehlerquellen im Holzschutz
Häufige Fehlerquellen im Holzschutz bestehen unter anderem in einer mangelnden Beachtung der spezifischen Eigenschaften und Anforderungen gegebener Holzarten und Holzwerkstoffe, sowie einer fehlenden Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen des Einsatzortes. Häufig zu sehen sind zudem Schäden durch eine übergroße Durchbiegung im Rahmen einer Überlastung etwa bei Umbauten. Besondere Schadensquellen sind Holzzerstörer, also Pilze und Insekten, die die Wichtigkeit der Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Bautechnik und insbesondere die Vermeidung von Nässeschäden verdeutlichen.
Hausbock
Der aus dem Mittelmeergebiet stammende, etwa zentimetergroße Käfer ist ein besonders gefährlicher und deswegen in einigen Bundesländern meldepflichtiger Holzschädling, denn die Anzeichen eines Befalls beschränken sich auf Fraßgeräusche und frische Ausflugslöcher zudem hinterlässt der Hausbock keine Ausmehlung. Eine Befallsfestellung gestaltet sich schwierig. Entgegenwirkende Maßnahmen bestehen aus chemischer Bekämpfung, Begasung und Verwendung von Mikrowellen mittels Magnetron mit angeschlossenem Heizstrahler.
Hausschwamm
Schäden durch Hausschwamm in einem Gebäude
Bild: © Friedrich MinkusEchter Hausschwamm ist ein tückischer Holzschädling aufgrund seiner Fähigkeit, auch trockenes bzw. minimal feuchtes Holz zu befallen. Um das sich schnell ausbreitende Mycel zu entfernen, ist eine Trockenlegung des Mauerwerks und ein Austausch der Holzkonstruktion bis 1,5 Meter um den Befall herum notwendig. Bei fortgeschrittenem Befall ist oftmals ein vollkommener Austausch der Holzkonstruktion nicht zu vermeiden. Pilzreste können Trockenheit Jahrzehnte überdauern.