Der BIM-Reifegrad eines BIM-Modells zeigt den zunehmenden Detaillierungsgrad eines Bauteils in seiner Darstellung.
Was ist ein BIM-Reifegradmodell?
Der Reifegrad eines Modells beschreibt die Ausprägung der im Modell enthaltenen Bauteile / Objekte. In der klassischen 2D-Zeichnung wird z. B. zwischen 100stel und 50stel Planung unterschieden und bezogen auf die jeweilige Leistungsphase ergibt sich ein zunehmender Detaillierungsgrad eines Bauteils in seiner Darstellung.
In einem „BIM-Modell“ definiert man entsprechende geometrische Ausprägungen, das Level of Geometry (LOG), sowie die informative Ausprägung, das Level of Information (LOI). Beides zusammen ergibt einen Entwicklungsstand, also den Reifegrad eines Modells, das Level of Development (LOD).
Das BIM-Reifegradmodell entwickelt sich im Laufe des Arbeitsprozesses und wird zunehmend konkreter.
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Wer nutzt das BIM-Reifegradmodell wofür?
Der Reifegrad definiert den Mindestinhalt eines Modells zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dimensionen, Abmessungen oder Spezifikationen, die zu bestimmten Zeitpunkten im Projektverlauf festgelegt sein müssen, können zu Beginn in einer Modell-Element-Matrix (MEM) festgehalten und später auch geprüft werden. Die Prüfung und Abnahme der Modelle basiert auf einem definierten Reifegrad. Der Reifegrad stellt (im Idealfall) eine verlässliche Aussage über den Stand des Modells dar.
Wie wird der BIM-Reifegrad bestimmt?
Mit Hilfe der MEM (Modell-Element-Matrix) kann der Ausarbeitungsgrad eines Modells bestimmt werden. Prüfungen, ob z. B. zum Zeitpunkt X alle definierten Informationen an einem Bauteil vorhanden sind, können u. a. durch sogenannte Modell-Checker durchgeführt werden. Im Rahmen der Geometrieprüfung kann z. B. geprüft werden, ob bestimmte Bauteile vorhanden sind.
Der Experten-Tipp
Als BIM Consultant und Bauingenieur berät und begleitet Oliver Langwich Bauunternehmen sowie Architektur- und Ingenieurbüros seit 2009 beim Umstieg auf BIM:
„Nicht, weil wir es können, sondern, weil es einen Nutzen bringt – lautet das Motto für das Reifegradmodell. Der LOD muss in seiner Genauigkeit den Erfordernissen der jeweiligen Leistungsphase entsprechen. Also am besten so viel wie nötig und so wenig wie möglich im Modell umsetzen.“
Herzlichen Dank an den Bauingenieur Oliver Langwich von www.focusbim.de für die fachliche Unterstützung bei diesem Artikel auf bauprofessor.de.