Modelle, die mit einer BIM-Autorensoftware erstellt werden, bestehen in der Regel aus Bauteilen. Diese Bauteile können sowohl zweidimensionale Modell-Elemente sein (Abdichtungsbahnen, Arbeitsfugen) als auch dreidimensionale Objekte (HEB-Träger, Türen, Fenster).
Jedes dieser Objekte besitzt spezifische Eigenschaften, die das Bauteil beschreiben. Dazu gehören bei einer Tür geometrische Eigenschaften wie Breite und Höhe, Material-Eigenschaften von Türblatt und Zarge, aber auch alphanumerische Eigenschaften wie zum Beispiel die Feuerwiderstandsklasse.
Attribut Anforderung
Anzahl und Umfang der Eigenschaften variieren im konventionellen Planungsprozess, wie auch in einem Projekt, welches nach der BIM-Methodik durchgeführt wird. Das Level of Information Need (DIN EN 17412-1) ist dabei als Hilfe bei der Anforderung / der Definition der zu liefernden Bauteileigenschaften zu sehen und zu nutzen (siehe auch: Modellinhalte bei BIM-Projekten). Attribut Übergabe
Bei einem Datenaustausch sind die erforderlichen Bauteil-Eigenschaften / Attribute als Informationen am Objekt mitzuübergeben. Beim IFC-Format sind bestimmte Attribute für einen einfachen Datenaustausch standardisiert. Projektspezifische Bauteileigenschaften, welche nicht im Standard enthalten sind, können i. d. Regel durch ein sogenanntes PropertySet exportiert / übergeben werden.
Betreibermodell
Sowohl bei Modellen in der Planungsphase (Projekt Informations-Modelle (PIM)), aber insbesondere auch in der Nutzungs- / Betriebsphase besitzen Attribute eine hohe Relevanz. In der Normenreihe DIN EN ISO 19650 werden die Objekte in diesen Modellen auch als Assets bezeichnet und sind gerade bei einer Kopplung von Asset-Informations-Modell (AIM) und Facility Management Software von hohem Interesse und Wert. Sämtliche relevanten Informationen aus der Planungsphase können mit wenig Aufwand weiter genutzt werden. Attribute der DB Station & Service an einem Bauteil Infobord
Bild: © Oliver Langwich, focus:BIM GmbH
Hersteller Content
Hersteller von Bauprodukten stellen seit geraumer Zeit auch digitale Abbilder ihrer Bauteile für die Planer zur Verfügung. Diese sind i. d. Regel mit herstellerspezifischen Attributen & Informationen angereichert. Beim Betreibermodell schließt sich der Kreis, wenn man in Richtung Technisches Facility Management (TFM) denkt. Attribute mit Informationen zum Hersteller, Gerätenummer oder Kennzeichen liegen direkt vor und können im AIM & TFM genutzt werden.
Herstellerspezifische Eigenschaften eines Fensters
Bild: © Oliver Langwich, focus:BIM GmbH