Brandschutzverglasungen sind lichtdurchlässige Bauteile und werden eingesetzt, wenn Brandwände nicht ohne diese Öffnungen auskommen. Die Brandschutzverglasungen bestehen aus Rahmen, Halterungen, Dichtungen und Befestigungsmitteln sowie einem Brandschutzglas, die in ihrer Gesamtkonstruktion den brandschutztechnischen Anforderungen entsprechen müssen.
Eine Brandschutzverglasung muss die gleiche Feuerwiderstandsdauer erreichen, wie das Bauteil in das sie eingebaut ist, um die nötige Gesamtfeuerwiderstandsdauer des Bauelements zu gewährleisten. Dabei wird die Feuerwiderstandsdauer allgemein in Minuten mit folgenden Schrittweiten angegeben: 15, 30, 60, 90, 120 bis 360. Brandschutzverglasungen werden mit Feuerwiderstandsdauern von 30, 60 und 90 Minuten klassifiziert. Das macht bereits deutlich, dass nicht in jedes Bauelement eine Brandschutzverglasung eingebaut werden kann. Soll eine Brandschutzwand beispielsweise eine Feuerwiderstandsdauer von 120 Minuten haben, so ist dies nur ohne eine Brandschutzverglasung möglich.
Brandschutzverglasungen werden grundsätzlich in zwei verschiedene Arten unterschieden. Zum einen die G-Verglasungen, die sich dadurch auszeichnet, dass sie den Raumabschluss, also das Durchtreten von Brandgasen und Flammen verhindert, jedoch nicht das Durchtreten der Hitzestrahlung auf die feuerabgekehrte Seite der Verglasung, was zur Folge haben könnte, dass es zu Selbstentzündungen von Gegenständen oder auch winkelig angrenzender Gebäudeteile käme. Eine Brandschutzverglasung G 90 darf also nur an Stellen eingebaut werden, in deren Umgebung sich keine Brandlast befindet, um eine Brandausbreitung durch Wärmestrahlung auszuschließen und das für 90 Minuten.
Zum anderen sind da die F-Verglasungen. Diese unterbindet neben dem Brandgas- und dem Flammenübertritt auch signifikant die Übertragung der Wärme (Hitzestrahlung). Somit eignet sich der Einsatz von F-Verglasungen auch in Bereichen in denen hinter der Verglasung entzündbare Gegenstände sowie anliegende Gebäudeteile (Brandlasten) liegen und sich Personen befinden. Eine F 60 – Verglasung würde der Normung entsprechend 60 Minuten lang den Übertritt von Brandgasen und Flammen verhindern und zudem die Übertragung der Wärmestrahlung bedeutsam unterbinden und somit Menschen und Sachen hinter der Verglasung schützen.
Als Materialien im Bereich der G-Brandverglasungen kommen Drahtgussglas, Drahtspiegelglas und Borosilikatglas, welches selbst bei größter Hitze transparent bleibt und so stets Einsicht ermöglicht. Weitere Brandgläser in einer G-Verglasungen bestehen aus mit Brandschutzschichten beschichtetem herkömmlichem Kalk-Natron-Silikatglas oder aus Einscheibensicherheitsglas bzw. dem Verbund von Einscheibensicherheitsglas mit Folien.
F-Verglasungen werden aus Floatglasscheiben mit Brandschutzschichten (Wasserglasschichten) hergestellt oder Einscheibensicherheitsglas wird mit einer Gelfüllung versehen. Diese salzhaltigen Hydrogelfüllungen verdampfen bei Feuer, gleichzeitig wird eine Hitzedämmung durch die Salzstrukturen erreicht. Man spricht bei diesen Gläsern auch von Isolierglas.