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Wärmemengenzähler

Jeder, der in einem Mehrparteienhaus wohnt oder arbeitet, eine Fußbodenheizung hat oder mit Fernwärme versorgt wird, kennt die kleinen Geräte an den Heizkörpern – analoge oder digitale Heizkostenverteiler –. Diese werden einmal jährlich abgelesen. Anhand der erhobenen Daten wird die Heizkostenrechnung erstellt. Da diese Art der Verbrauchsmessung über ein Verdunstungsröhrchen funktioniert, hat dies schon oft zu Ärger zwischen den Bewohnern und ihren Vermietern oder der Hausverwaltung geführt, denn die Flüssigkeit in den Röhrchen verringert sich auch dann, wenn der Heizkörper gar nicht in Betrieb ist. Schon eine witterungsbedingte hohe Zimmertemperatur sorgt für diesen Effekt.
Dieser lässt sich jedoch mit einem Wärmemengenzähler vermeiden.

Was unterscheidet den Wärmemengenzähler von einem Heizkostenverteiler?

Das hinter einem Wärmemengenzähler stehende Prinzip ist ein ganz anderes. Diese Vorrichtung ist in das Rohrsystem der Heizungsanlage integriert und misst einerseits das Wasservolumen mit einem Durchflusszähler (mit einem rotierenden Flügelrad oder per Ultraschall) sowie andererseits den Temperaturunterschied zwischen Zu- und Ablauf mithilfe eines Temperaturfühlerpaares. Die Technik wird durch ein elektronisches Rechenwerk ergänzt. Das Ergebnis wird in Megawattstunden (MWh) oder Gigajoule (GJ) angegeben. Das Prinzip ähnelt dem einer Wasseruhr, die zusätzlich in der Lage ist, Wärme zu erkennen.
Wärmemengenzähler - Einbauskizze im System
Bild: © f:data GmbH
Die „Verordnung über die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten (HeizkostenV)“ schreibt Gebäudeeigentümern vor, den Wärme- und Warmwasserverbrauch der Nutzer anteilig zu erfassen. Grundsätzlich lässt der Gesetzgeber den Hauseigentümern zwar die Wahl, sich zwischen einem Heizkostenverteiler und einem Wärmemengenzähler zu entscheiden, seit dem 31. Dezember 2013 sind diese jedoch verpflichtet, die auf die zentrale Warmwasserversorgungsanlage entfallende Wärmemenge mit einem Wärmemengenzähler zu erfassen.

Einbau und Eichung von Wärmemengenzähler

Der Einbau erfolgt seitdem jedoch eher zögerlich, da mit ihm auf die Hauseigentümer Mehrkosten zukommen, die sich zum Teil regelmäßig wiederholen. Denn die Geräte müssen korrekt installiert werden, um möglichst genaue Ergebnisse zu liefern. Hierfür kommt nur ein Fachbetrieb infrage. Der Handwerker muss darauf achten, dass die Temperaturfühler mindestens bis in die Rohrmitte hineinragen und sich im selben Kreislauf befinden. Außerdem muss bei der Wahl der Größe des Durchflusszählers auf die Durchflussmenge geachtet werden. Es ist auch darauf zu achten, dass das Rechenwerk und die Fühler miteinander kompatibel sind und vor und hinter dem Wärmemengenzähler eine gerade Beruhigungsstrecke eingehalten wird. Bei der Montage muss genau nach den Herstellerangaben vorgegangen werden, zudem dürfen die zu den Fühlern führenden Kabel weder aufgerollt noch verkürzt werden.
Ein Wärmemengenzähler unterliegt dem Mess- und Eichgesetz. Das bedeutet: Es dürfen nur geeichte Geräte betrieben werden, die alle fünf Jahre neu geeicht oder ausgetauscht werden müssen. Das Ende der Eichgültigkeit lässt sich leicht an einer Eichmarke ablesen, aus der das Datum der letzten Eichung hervorgeht. Wer sich nach Ablauf von fünf Jahren gegen die Neuanschaffung eines Wärmemengenzählers entscheidet, muss diesen neu eichen lassen. Die Höhe der Eichgebühren ergibt sich aus der Anlage zu § 3 der „Gebührenverordnung zum Mess- und Eichwesen – MessEGebV“ und hängt von der Durchflussmenge ab.
Frank Hartung
Ein Artikel von
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Wärmemengenzähler"

Ausgabe 2023-03
Diese Norm ist auf die Konstruktionsanforderungen für thermische Energiemessgeräte anwendbar.Sie wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 176 „Messgeräte für ausgetauschte thermische Energie“ erarbeitet, dessen Sekretariat von SIS (Schweden) gehalten wir...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2023-03
Dieses Norm gilt für thermische Energiemessgeräte und legt die Inbetriebnahme, Betriebsüberwachung und Wartung fest.Sie wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 176 „Messgeräte für ausgetauschte thermische Energie“ erarbeitet, dessen Sekretariat von SIS ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2022-10
Diese Norm legt den Datenaustausch und die Kommunikation für Zähler und deren Fernablesung in allgemeiner Weise fest. Sie legt eine Protokollspezifikation für die Anwendungsschicht für Zähler und verschiedene Protokolle für die Zählerkommunikation fe...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2017-09
Diese Norm legt Inspektionsverfahren für die Beurteilung der Gesamtenergieeffizienz von vorhandenen Kesseln und Heizungsanlagen fest.Diese Norm wurde vom technischen Komitee CEN/TC 228 „Heizungsanlagen und wasserbasierte Kühlanlagen in Gebäuden“ erar...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 15378-1 (2017-09)
Sofern für die betreffende Inspektionsstufe gefordert, sind verfügbare Messgeräte und Zähler, wie z. B.: Brennstoffzähler, anmerkend, ob derselbe Zähler andere Verbraucher aufzeichnet; Füllstand des Brennstoffs im Vorratstank, sofern vorhanden; alle...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1434-2 (2023-03)
Dieses Dokument ist auf die Konstruktionsanforderungen für thermische Energiemessgeräte anwendbar. Thermische Energiemessgeräte sind Messgeräte, die dazu bestimmt sind, die Energie zu messen, die in einem Wärmetauschkreislauf von einer als Wärmeträge...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1434-6 (2023-03)
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 1434-1:2022 und die folgenden Begriffe.ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden Adressen bereit: IEC Electropedia: verfügbar u...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1434-6 (2023-03)
4.1.1 Bei der Planung des Heizungs- und Kältekreislaufsmüssen die Angaben des Herstellers des thermischen Energiemessgeräts und dieInstallationsanleitung beachtet werden. Die Planungmuss Überwachung und Wartung erm...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1434-2 (2023-03)
Das Temperaturfühler-Teilgerät muss aus Platin-Widerstandstemperaturfühlern bestehen, die als passende Paare ausgewählt werden.Andere Arten von Temperaturfühlerpaaren dürfen verwendet werden, wenn das Teilgerät untrennbar aus Temperaturfühlern und Re...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1434-2 (2023-03)
Andere Arten von Temperaturfühlern sind zulässig, müssen aber als Teil des Rechenwerks geprüft werden....
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 15450 (2007-12)
4.8.1 AllgemeinesDie Betriebsparameter müssen während der Inbetriebnahme kontrolliert und im normalen Betrieb der Heizungsanlage periodisch überwacht werden. Darüber hinaus können Messungen und Aufzeichnungen bestimmter Betriebsparameter zur Berechnu...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1988-1 (1988-12)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599-5 (2016-10)
6.3.2.1 Stromaufwand für die Umwälzung – Elektrischer EnergieaufwandDie Berechnung des Elektroenergieaufwands von Heizungsumwälzpumpen erfolgt über den hydraulischen Bedarf der Verteilung und eine Aufwandszahl, die den Pumpenbetrieb beschreibt. ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN V 18599 Beiblatt 1 (2010-01)
4.7 Bilanz der Nutzenergie für Heizung und Kühlung nach DIN V 18599-2 Eine Erfassung des Verbrauchs an Nutzwärme oder -kälte wird in Nichtwohngebäuden bisher nur sehr selten vorgenommen. Nur im Bereich der vermieteten Wohn- und Gewerbeimmobilien sind...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

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STLB-Bau Ausschreibungstext:
Wärmemengenzähler, für Wasser aus Fernwärmeversorgung, Nenndurchfluss Qn 1,5 m3/h, PN 6, Messprinzip Wirkdruck, Ausführung Kommunikationsschnittstelle Feldgerät M-Bus Normprotokoll DIN EN 1434-3, für Hutschienenbefestigung, einschl. Messwertaufnehmer...
Abrechnungseinheit: St
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