Ziegeldecken werden unter Verwendung von Ziegeln gebaut, um deren baubiologischen und bauphysikalischen Vorteile nicht nur im Wand- sondern auch im Deckenbereich zu nutzen. Es gibt zwei verschiedenen Konstruktionsformen. Zum einen die Konstruktionen bei denen statisch mitwirkende Ziegel verwendet werden und zum anderen die, bei der die Ziegel nicht statisch mitwirken.
Bei der Variante mit statisch mitwirkenden Ziegeln, auch Ziegel-Elementdecke genannt, werden die raumlang vorgefertigten Ziegelelemente verlegt, in deren Fußleisten Gitterträger aus Beton gelegt werden. Die Gitterträger werden mit Bewehrungsstäben versehen und die Zwischenräume mit Vergussbeton gefüllt. Darauf wird eine horizontale Bewehrungslage verlegt. Eine folgende Betonschicht schließt diese ein und bildet den ebenen Abschluss der Decke. Die so entstandene Decke aus statisch mitwirkenden, raumlangen Deckenziegeln und bewehrten Betonrippen ist voll tragfähig (ohne Schalung oder Montageunterstüzung).
So erstellte Ziegeldecken finden Verwendung in Gebäuden mit ruhenden Nutzlasten und auch in Garagen, die ausschließlich mit Personenkraftwagen befahren werden. Sollen Ziegeldecken auch in Fabriken und Werkstätten mit leichtem Betrieb eingesetzt werden, sind sie mit einer Querbewehrung zu versehen.
Formen, Maße (Breite, Länge, Dicke), Ausprägungsmöglichkeiten der Fußleisten von statisch mitwirkenden Deckenziegeln und deren Rohdichten sind in der DIN 4159 geregelt. Die Anforderungen an den zum Verguss genutzten Beton sind in der DIN 1045-100 beschrieben.
Die Anforderungen an statisch nicht mitwirkende Ziegeln für Decken sind in der DIN 4160 geregelt. Diese werden in sogenannten Einhängdecken verwendet, sind großformatig und werden in vorgefertigte Ziegelträger eingehängt. Nach dem Verlegen von Trägern und Deckenziegeln werden auch diese mit Beton vergossen.