Der Auflockerungsfaktor beschreibt das Volumenverhältnis des ungelösten Bodens zum gelösten Boden.
Was ist ein Auflockerungsfaktor?
Der Auflockerungsfaktor (fS) wird in der DIN ISO 9245 definiert als Verhältnis des Volumens nach dem Lösen bzw. Aufnehmen von Erdmassen zum Volumen vor dem Lösen bzw. Aufnehmen. Dieser Faktor ist mindestens gleich und in der Regel größer als 1. Das umgekehrte Verhältnis ist gleich oder kleiner als 1. Es wird durch den Ladefaktor ausgedrückt. Wofür ist der Auflockerungsfaktor wichtig?
Der Auflockerungsfaktor ist auch wichtig für z. B.:
- Tragfähigkeitsberechnungen für Fundamente
- Bestimmung der Erddruckkräfte bei der Planung von Erdbauwerken (z. B. Stützmauern, Böschungen)
- Bewertung der Stabilität von Hang-Neigungen
Beispiele für Auflockerungsfaktoren
In der nachfolgenden Tabelle sind einige Beispielwerte für mitteldicht gelagerte Böden angegeben. Die Werte unterliegen starken Schwankungen, je nach Wassergehalt, Zusammensetzung und Lagerungsdichte.
Bild: © f:data GmbH
Beispiel:
Beim Aushub von 5 m³ Lehm (vor dem Aushub ungelöst) mit dem Auflockerungsfaktor fS = 1,3 ergibt sich ein Volumen von 5 m³ x 1,3 = 6,5 m³ gelöstem Lehm.
Bild: © f:data GmbH
Der Experten-Tipp
„In einem unserer Bauprojekte müssen 2.000 m³ Mutterboden abgezogen und zwischengelagert werden. Die dabei entstehende Miete benötigt für die Lagerung aber 2.400 m³. Bei Erdarbeiten muss also nicht nur das Aushubvolumen berücksichtigt, sondern auch eine Volumensteigerung eingeplant werden. Für deren Berechnung ist der Auflockerungsfaktor maßgeblich.“
Herzlichen Dank an Dipl.-Ing. Philipp Danz, von b&d Energie- und Umwelttechnik GmbH in Weimar für die fachliche Unterstützung bei diesem Artikel auf bauprofessor.de.