Bei der Leistung von Baumaschinen und Geräten unterscheidet man je nach Geräteart die Nutzleistung und Motorleistung. Was zu Einsatzzeit und Leistungserbringung zu beachten ist, finden Sie hier. Was gilt als Leistung von Baumaschinen und Geräten?
Die Leistung von Baumaschinen und Geräten wird ausgedrückt als hergestellte, bewegte, geförderte oder gelieferte Menge je Zeiteinheit. Zu unterscheiden sind bei der Leistung je nach Geräteart die Nutzleistung und Motorleistung. 
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Motorleistung von Baumaschinen
Spezielle Aussagen zur Motorleistung sind definiert für:
- Baumaschinen die ISO 3046-1 und ISO 9249 als „Blockierte ISO-Nutzleistung (IFN)“
- Kraftfahrzeuge nach ISO 1585 und EG-Richtlinie 97/21/EG
Die Motorleistung ist die bestimmende Größe für den Verbrauch von Kraft- und Betriebsstoffen und die Ermittlung der dafür anfallenden Kosten, beispielsweise bei Baumaschinen mit Verbrennungsmotoren. Der Kraftstoffverbrauch ändert sich mit der Last, der Drehzahl sowie dem Betriebs- und Verschleißzustand. Dafür ist für den Verbrauch die Angabe des Herstellers in kg pro Betriebsstunde (kg/h) oder in Liter pro Betriebsstunde (l/h) für einen definierten Betriebszustand von Interesse. Für die Umrechnung von Liter auf kg Dieselkraftstoff kann der Faktor = 0,84 (Dichte 0,82 bis 0,845 kg/l nach EN ISO 3675) angesetzt werden.
Mit Bezug auf die Aussagen unter Tz. 3.4.1 in der BGL 2020 können folgende Ansätze verwendet werden:
- Kraftstoffverbrauch von 80 bis 170 g/kWh und
- Kosten für den Schmierstoffverbrauch von 3 bis 12 % der Kraftstoffkosten je nach Gerätetyp und Fabrikat, wobei zum AdBlue-Verbrauch meistens über alle Gerätetypen je nach Fabrikat mit 2 bis 10 % vom Kraftstoffverbrauch gerechnet werden kann.
Bei Baumaschinen mit Elektromotoren ist die Motorleistung (kW) in der Regel die heranzuziehende Kenngröße. Sie ist auf dem Typenschild des Herstellers vermerkt.
Nutzleistung von Baumaschinen
Die Nutzleistung von Baumaschinen und Geräten bestimmt sich nach der BGL 2020 durch die für den Dauerbetrieb einer Baumaschine bzw. den Dauerbetrieb des Motors einer Baumaschine verfügbare Leistung. Sie kann für den kalkulatorischen Ansatz von Vorhaltekosten für die Baumaschinen und Geräte angenommen werden. Leistung von Erdbaumaschinen
Die Leistung speziell von Erdbaumaschinen ist das Materialvolumen in m³ je Stunde. Dabei wird allgemein nach der Grundleistung (QB) und Nutzleistung (QA) unterschieden. Die Begriffe, Berechnungsformeln und Einheiten speziell für die Erdbaumaschinen liefert die DIN ISO 9245 – Erdbaumaschinen, Leistung, Begriffe. Für die Berechnung der Nutzleistung von Erdbaumaschinen gilt folgende Formel:

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Der Nutzleistungsfaktor (fE) drückt das Verhältnis von Nutzleistung zur Grundleistung (als theoretische Leistung) von Baumaschinen und Geräten aus. Bei Erdbaumaschinen ist diesbezüglich der Füllungsfaktor von Bedeutung, wofür die DIN ISO 9245 (Ausgabe 1995-01) – Erdbaumaschinen, Leistung der Maschinen, Begriffe, Formelzeichen – die Grundlage liefert. Danach drückt der Füllungsfaktor das Verhältnis des Volumens je Arbeitsspiel bei Baumaschinen nach dem Lösen bzw. Aufnehmen von Erdmassen zum Nenninhalt der Maschine bzw. Arbeitsausrüstung aus. Der Füllungsfaktor spielt auch eine Rolle bei der Bestimmung und der Aussage zum Ladefaktor sowie der Grundleistung von Erdbaumaschinen. Ausgedrückt wird die ermittelte Nutzleistung in m³ pro Stunde, die mit der jeweiligen Maschine bzw. Arbeitseinrichtung bei einer bestimmten Einsatz- und Materialart kurzzeitig erreichbar ist. Dabei sind alle für die Baumaschine leistungsmindernden Einflüsse zu berücksichtigen. Solche Einflüsse können beispielsweise sein:
In Verbindung mit der Leistung von Erdbaumaschinen ist noch der Auflockerungsfaktor (fS) zu berücksichtigen. Er wird in der DIN ISO 9245 definiert als Verhältnis des Volumens nach dem Lösen bzw. Aufnehmen von Erdmassen zum Volumen vor dem Lösen bzw. Aufnehmen. In dieser Aussage ist der Faktor mindestens gleich und in der Regel größer als 1. Das umgekehrte Verhältnis ist folglich maximal gleich und in der Regel kleiner als 1. Es wird durch den Ladefaktor ausgedrückt. Beide Faktoren können bei der Ermittlung der Grundleistung und Nutzleistung von Erdbaumaschinen von Bedeutung sein. Einsatzzeit von Baumaschinen
Die Einsatzzeit für Baumaschinen und Geräte ist allgemein jene Zeit, in der die Baumaschinen für eine bestimmte auszuführende Arbeit zur Verfügung stehen. Sie umfasst im Einzelnen folgende Zeiten:
- Zeit für Vorbereitung und Abschluss der Arbeiten
- Betriebszeit
- betrieblich bedingte Wartezeit
- Verteil- und Verlustzeiten
Sowohl für die Einsatz- als auch die Betriebszeit ist deren exakte Erfassung auf der Baustelle erforderlich.
Arbeitsspiel bei Baumaschinen
Bei Baumaschinen und Geräten wird ein Arbeitsspiel als ein Vorgang bezeichnet, der mit gleicher Ablauffolge der einzelnen Teilvorgänge mehrfach wiederholt wird. Speziell für Erdbaumaschinen sei wiederum auf Aussagen in der DIN ISO 9245 – Erdbaumaschinen, Leistung der Maschinen – verwiesen. Bei einem Tieflöffelbagger umfasst ein Arbeitsspiel beispielsweise folgende Teilvorgänge als Ablauffolge:
🗸 | Lösen |
🗸 | Füllen |
🗸 | Heben |
🗸 | Schwenken |
🗸 | Entleeren |
🗸 | Rückschwenken |
🗸 | Senken |