Was ist Gasbeton
Gasbeton ist ein sehr leichter, hochporöser, sehr gut wärme-, aber auch gut schalldämmender Baustoff, der heute eher unter der Bezeichnung Porenbeton bekannt ist. Umgangssprachlich wird die Bezeichnung Gasbeton hingegen noch weiter gebraucht. Gasbeton ist trotz seines geringen Gewichts massiv und tragfähig. Gasbeton ist mineralisch, bietet also hinsichtlich des Brandschutzes einen guten Schutz vor Feuer. Werden Wände aus Gasbetonsteinen abgerissen, so lassen sich die Steine recyceln. Sie können zum einen zu Granulat verarbeitet und dann als Schüttung verwendet werden, oder sie werden wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt.
Gastbetonsteine zeichnen sich zudem durch eine hohe Maßgenauigkeit aus, wodurch sie im Dünnbettverfahren vermörtelt werden können. Bei diesem Verfahren wird der Mörtel sehr dünn aufgetragen, sodass nur sehr schmale Fugen entstehen. Das führt zu einer hohen Druckfestigkeit von Gasbeton-Mauerwerk und minimiert die Bildung von Wärmebrücken. Herstellung von Gasbeton-Bauelementen
Die Bezeichnung Gasbeton geht auf die gleichmäßig im Material verteilten Gasbläschen zurück. Diese entstehen im Herstellungsprozess. Gasbeton wird aus Kalk, Zement, Wasser und fein gemahlenem, quarzhaltigem Sand hergestellt. Die Stoffe werden gemischt. Es entsteht eine Suspension. Dieser wird in langen Wannen eine Aluminiumpaste bzw. Aluminiumpulver beigemengt. Dadurch bilden sich in der alkalischen Mischung bis zum Ende der Aussteifung Gasbläschen. Nachdem die Mörtelmischung aufgeschäumt und ausgesteift ist, wird sie in die gewünschten Bauelemente zugeschnitten. Diese werden in Autoklaven bei Temperaturen von 180 bis 200 °C und einem Sattdampfdruck von 10 bis 12 bar gehärtet. Nach sechs bis zwölf Stunden sind die Gasbeton-Elemente fertig.
Um Zugkräfte aufnehmen zu können, werden Porenbetonbauteile mit einer Stahlbetonbewehrung hergestellt. Dabei besteht die Bewehrung meist aus Bewehrungskörben. Diese werden mit Lack überzogen, um sie vor Korrosion im alkalischen Milieu des Gasbetons zu bewahren.
Verwendung der Gasbeton-Bauelemente
Gasbeton-Elemente gibt es je nach Hersteller in verschiedenen Steinformaten, als Wandelemente, Stürze, U-Schalen und auch tragende Wandtafeln sowie Dach- und Deckensysteme werden angeboten. Diese Gasbeton-Bauelemente werden zum Bau von Einfamilien- und Reihenhäusern eingesetzt, im Kommunalbau werden Mehrgeschossbauten aus ihnen errichtet. Sie dienen aber auch dem Bau von Industriebauten.
Porenbetonsteine lagern auf Paletten
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Für tragende Wände finden die geschosshohen Wandtafeln Verwendung, für nicht tragende Wände werden Wandplatten in Tragekonstruktionen aus Stahl, Stahlbeton oder Holz eingesetzt. Dachplatten aus Gasbeton eignen sich für flache und leicht geneigte Dächer und haben bei entsprechender Verankerung aussteifende Wirkung, können also als Dachscheibe angerechnet werden.
Aufgrund seiner hohen Feuerwiderstandsdauer werden Brandwände oder auch Trennwände häufig aus Gasbeton ausgeführt.
Normung von Gasbeton-Bauelementen
In der Normung wird ausschließlich von Porenbeton gesprochen. Es werden verschiedene Porenbeton-Plansteine und -Elemente nach ihren Formaten und den Merkmalen Wärmedämmfähigkeit, Tragfähigkeit und Druckfestigkeit unterschieden. Je nach Eigenschaften sind die Porenbetonsteinefür verschiedene statische und bauphysikalische Anforderungen geeignet. Für bewehrte Porenbetonsteine gelten eigene DIN-Normen bezüglich Herstellung, Eigenschaften und Anwendung.