Das Vermögen eines Unternehmens wird in der Bilanz (nach Handelsrecht) auf der Aktivseite als Anlage- und Umlaufvermögen ausgewiesen. Kennzahlen zur Vermögensstruktur werden mindestens im Rahmen der Jahresabschlussanalyse ermittelt sowie näher betrachtet und bewertet. Wichtig für die Kennzahlenaussagen ist, dass der Analysierende auch die Besonderheiten des jeweiligen Bauunternehmens ausgezeichnet kennt oder in Erfahrung bringt.
Innerhalb der Analyse zur Vermögensstruktur werden Art und Zusammensetzung des Vermögens untersucht und zwar mit Verhältniszahlen als Kennzahlen. Von Interesse sind dabei Aussagen zur Flexibilität des Unternehmens in Form der nachfolgend, herausgehobenen Intensitäts-Kennzahlen: (1) Anlageintensität | = | Anlagevermögen | x | 100 % |
Gesamtvermögen |
(2) Alterungs- und Abnutzungsgrad | = | kumulierte Abschreibung | x | 100 % |
Sachanlagevermögen |
(3) Investitionsquote | = | Investitionen bei Sachanlagen | x | 100 % |
Sachanlagevermögen (zu Beginn der Periode) |
(4) Umlaufvermögensintensität | = | Umlaufvermögen | x | 100 % |
Gesamtvermögen |
Hier sollte analog die Intensität bezüglich der einzelnen Posten des Umlaufvermögens untersucht werden. Beispielsweise:
(5) Vorratsintensität | = | Vorräte | x | 100 % |
Umlaufvermögen |
(6) Intensität der unfertigen Bauleistungen | = | unfertige Bauleistungen | x | 100 % |
Gesamtvermögen |
(7) Forderungsintensität | = | kurzfristige Forderungen | x | 100 % |
Gesamtvermögen |
Als Branchendurchschnitt sollten ca. 15 % bis max. 20 % gelten und betrieblich 20 % nicht überschritten werden. Für den hohen Bestand spricht gegenwärtig die oft sehr schlechte Zahlungsmoral der Kunden.
Ursachen für die relativ hohen Abweichungen vom Branchendurchschnitt müssen ergründet und anschließend die Wirkungen analysiert werden.
(8) Vermögensstruktur | = | Anlagevermögen | x | 100 % |
Umlaufvermögen |
Die Vermögensstruktur (Anlage- zu Umlaufvermögen im Verhältnis von ca. 1 : 6 im Durchschnitt der Bauwirtschaft) wird in der Regel nur eine grobe Beurteilung gestatten, denn zu unterschiedlich können der Mechanisierungsgrad, das Bauauftragssortiment und die Bauleistungsstruktur sein.
Sinkt der Koeffizient über Jahre, so sind Investitionen unterlassen worden, was wiederum geringere Wettbewerbsfähigkeit bedeuten kann. Die Vermögensstruktur ist besonders dann kritisch zu betrachten, wenn die Investitionen mit Hilfe steuerlicher Vergünstigungen getätigt wurden.
(9) Vermögensumschlag bzw. -ausnutzungsgrad | = | Gesamtleistung (oder Umsatzerlöse) | x | 100 % |
Gesamtvermögen |