Nadelvlies wird durch Vernadeln von Faservliesen aus synthetischen Spinnfasern (Polypropylen (PP) und/oder Polyamid PA) hergestellt, die zuvor auf einer Krempelanlage längs, quer und diagonal vorgelegt wurden. Diese Faservliese werden auf einem Nadelstuhl durch Tausende Nadeln mit Widerhaken durch Auf- und Abbewegungen verkreuzt und verfestigt, ähnlich dem Walken beim Verfilzen von Wolle. Dabei gilt, dass das Nadelvlies umso dichter wird, je häufiger die Nadeln das Vlies durchstechen. Nach dem Nadeln werden die Nadelvliese mit Bindemitteln auf Syntheselatex- oder Acrylatbasis imprägniert. Nadelvliese können einschichtig und damit in ihrem gesamten Aufbau homogen sein. Bei mehrschichtigen Nadelvliesen, werden für Zwischen- oder Unterschichten preiswertere Materialien verwendet, umso kostengünstigere Produkte anbieten zu können. Auch Nadelvliese mit einer Trägereinlage für bessere Stabilität werden hergestellt.
Der strapazierfähige Bodenbelag, der sich durch eine hohe Abriebfestigkeit, geringe elektrostatische Aufladung, hohe Beständigkeit gegenüber Mikroorganismen, Säuren und Laugen, einfache Reinigung und fast keine Feuchtigkeitsaufnahme auszeichnet, kann universell eingesetzt werden. Aufgrund seiner Gebrauchstüchtigkeit und der günstigen Anschaffungspreise wird Nadelvlies daher gerne im Objekt- und Gewerbebereich verwendet.
Sollen aus dem Nadelvlies Textilfliesen gefertigt werden, so wird das Nadelvlies auf einen halbstarren Fliesenrücken geklebt, der z. B. aus Bitumen, Polypropylen oder Latex bestehen kann. Diese Textilfliesen meist im Format 50 x 50 cm mit Nadelvlies-Oberfläche werden häufig im Veranstaltungsbereich eingesetzt, wo sie mehrfach Verwendung finden, da sie immer wieder auf- und abgebaut werden können.