Was ist eine Sauberkeitsschicht im Bau?
Eine Sauberkeitsschicht (SKS) ist eine Trennlage zwischen Baugrund und Bodenplatte. Sie wird auch Unterbeton oder Unterlagsbeton genannt. Sie kann aber auch aus anderen Materialien bestehen.
Die Sauberkeitsschicht gleicht Bodenunebenheiten aus und verbessert die Lastabtragung in den Baugrund. Sie sorgt für Stabilität des entstehenden Gebäudes.
Wozu dient eine Sauberkeitsschicht?
Sauberkeitsschichten verhindern die Vermischung von Baugrund und eingesetztem Baustoff und verfestigen dessen Oberfläche. Sie gleichen Bodenunebenheiten aus und verbessern die Lastabtragung in den Baugrund.
Welches Material eignet sich für Sauberkeitsschichten?
Sauberkeitsschichten können beispielsweise aus Magerbeton, Kies, Recyclingmaterial, Sand, Basalt-, Gneis- und Kalkschotter bestehen. Das jeweilige Material der SKS wird dem künftigen Bauwerk, dem Gründungsboden und den zu erwartenden Umwelteinflüssen angepasst. Es ist wichtig, dies vorab zu klären, da es nicht möglich ist, eine Sauberkeitsschicht nachträglich einzubauen oder auszutauschen.
Damit sie die Folgearbeiten schadlos überstehen, sollten Sauberkeitsschichten aus Magerbeton, Schotter RC-Material oder Kies in der vorgegebenen Dicke und Verdichtung hergestellt werden.
• Beton
Eine 5 - 8 cm dicke Sauberkeitsschicht aus (Mager)Beton der Festigkeitsklasse C8/10 hat folgende Vorteile:
- Beton vermischt sich nicht mit den Materialien des Baugrunds,
- er lässt sich zum Höhenausgleich bei unebenen Untergründen einsetzen und
- nach dem Verdichten und Erhärten des Betons ist er ein guter Schutz und Untergrund, um darauf das Gebäude zu errichten.
• Folie
Sauberkeitsschichten können bei lehmhaltigem Sand und bei Lehmböden auch aus Folie sein. Ihre Ausgleichsfunktion ist allerdings begrenzt, da sie in ihrer Dicke nicht variabel sind. PE-Folien, PVC-Folien, Noppenbahn etc. sind zudem leicht zu beschädigen.
• Kies, Sand etc.
Sauberkeitsschichten aus Kies (16/32 mm) sollten etwa 10 cm dick sein, ebenso die aus Schotter (8/32 mm). Bei Kies, Schotter, Sand etc. können sich Unebenheiten bilden. Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass sich Kies und Sand mit dem Baustoff (Beton oder Schaumglasbruch) des künftigen Gebäudes vermischen.
Der Experten-Tipp
Maurermeister Josef Reis aus Westerngrund kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um Bausanierungsarbeiten:
„Ich hatte schon Fälle, da bekam die nur 15 cm dicke Betonschicht über dem Recyclingmaterial innerhalb von fünf oder sechs Jahren Risse – trotz Stahlbewehrung. Vorsicht bei feuchten Hanglagen! Das Wasser sollte noch unter der Sauberkeitsschicht aus RC-Material abgeleitet werden. Es schwemmt sonst die Feinanteile der SKS weg. Das neue Gebäude hat dann keinen gleichmäßigen Untergrund mehr. Verwendet man also Recyclingmaterial für die Sauberkeitsschicht am Bau, dann besser nur gesiebtes RC-Material einsetzen. So bleibt das Haus schadenfrei.“
Herzlichen Dank an Maurermeister Josef Reis aus Westerngrund für die fachliche Unterstützung bei diesem Artikel auf bauprofessor.de.