Betondecken können aus Betonfertigteilen gebaut, aus sogenannten Filigrandeckenplatten in Kombination mit Ortbetonergänzung errichtet und komplett aus Ortbeton auf Schalung gegossen werden.
Betondecken aus Fertigteilen
Betondecken aus Fertigteilen werden auf der Baustelle mit einem Kran in Position gebracht, auf den tragenden Bauteilen (z. B. Ringbalken, Ringanker) abgesetzt und dann mit der Tragkonstruktion durch Vergießen mit Beton kraftschlüssig verbunden. Sie können aus (bewehrten) Vollplatten mit Breiten bis zu 4,5 Metern, Hohlplatten oder TT-Platten bestehen. Vollplatten sind massiv aus Beton vorgefertigte Platten, die oft als raumgroße Deckenelemente ausgeführt werden. Sie überzeugen durch ihre fugenlose Deckenunterseite und werden daher gerne im Wohnungsbau oder beim Bau von öffentlichen Gebäuden, Büros oder auch Hotels eingesetzt. Ihre hohe Masse sorgt für eine gute Schalldämmung dieser Deckenelemente, wirkt sich aber nachteilig beim Transport aus.
Hohlplatten (auch Hohldecken bzw. Hohldielen genannt) hingegen verfügen über kreisförmige Aussparungen in den Längsachsen. Das bedeutet, dass ihr Gewicht gegenüber Vollplatten wesentlich geringer ist. Das erleichtert den Transport, macht aber auch eine bessere Schalldämmung und Trittschalldämmung auf den Decken nötig, wenn sie als Geschossdecken eingebaut werden und somit auch die Grundlage für den Fußbodenaufbau des darüber liegenden Stockwerkes bilden. Hohlplatten können normal bewehrt oder auch vorgespannt gefertigt werden. Vorgespannte Hohlplatten ermöglichen höhere Spannweiten.
Rohbaukeller mit Betonfertigteilen - Betondecke, Betontreppe und Betonwände
Bild: © f:data GmbH
TT-Platten haben Ihren Namen ihrer Form zu verdanken. Sie werden bei besonders weitgespannten Decken, wie z. B. Parkhausdecken eingesetzt und können Stützweiten bis zu 20 m erreichen, wenn sie mit Vorspannung hergestellt werden. Sie können Verkehrslasten von 25 kN/m² und mehr aufnehmen. TT-Platten werden als komplettes Fertigteil oder mit Ortbetonergänzung eingebaut. Dazu wird eine weitere Bewehrung zugelegt, sodass der gesamte Querschnitt der Ortbetonergänzung als Scheibe zusätzlich statisch wirksam wird.
Betondecken aus Filigrandeckenelementen
In diesen Bereich fallen die oben bereits erwähnten TT-Platten, da sie wie beschrieben so hergestellt werden können, dass sie auf der Baustelle mit örtlicher Bewehrung und Ortbetonergänzung eingebaut werden können, was ihre statischen Eigenschaften aufgrund der zusätzlichen aussteifenden Scheibe verbessert.
Weiterhin gehören sogenannte Gitterträgerdecken zu den Filigrandeckenelementen. Es sind vorgefertigte Elemente, die aus einer Platte bestehen in die Stahlgitter als Bewehrung einbetoniert wurden. Vor Ort werden auch diese Elemente mit Ortbeton ergänzt.
Filigrandeckenplatte am Kran
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Betondecken aus Ortbeton
Betondecken können auch vor Ort auf der Baustelle gegossen werden. Dazu wird eine Schalung errichtet, die durch Spannschlösser fest mit der Außenwand (tragende Wand) verbunden wird und durch Schalungsträger von unten abgestützt werden muss. Je nach berechneter Statik für das Gebäude müssen die zu gießenden Decken mit Bewehrung versehen werden, um die gewünschten Eigenschaften zu erfüllen. Auf diese Schalung wird der Ortbeton gegossen, der dann drei bis vier Wochen braucht, um völlig auszuhärten.