Holzbodenarten allgemein
Holzböden werden aus Hölzern verschiedener Formate verlegt. Es werden lange, breite Dielen, kleinformatige Parkettbretter, Modulklötze oder Holzpflaster unterschieden. Verlegt wird auf Unterböden, wie Beton- und Estrichböden, auf Plattenwerkstoffen, wie Gipsfaserplatten oder Kalziumsilikatplatten, auf Brettern oder Holzwerkstoffplatten, wie Furnierschichtholzplatten, OSB-Platten, zementgebundenen Holzspanplatten u. a. Die Verlegung kann je nach Material und Wunsch vollflächig verklebt, schwimmend oder auf Lagerhölzern verschraubt und genagelt erfolgen.
Es entstehen Parkettböden, Dielenböden, Holzböden aus Modulklötzen und Holzpflasterböden für den Wohn- und Gewerbebereich.
Fußböden können auch aus gehobelten Brettern sogenannten Hobeldielen oder Bohlen hergestellt werden, die über Bauholzqualität verfügen. Es entsteht ein Bretter- oder Bohlenboden, der genagelt oder verschraubt verlegt wird. Diese Bretterböden aus Bauholz sind nicht mit Dielenböden vergleichbar, da sie noch stark arbeiten, denn das Bauholz darf laut Normung einen viel höheren Feuchtigkeitsgehalt (14 - 20%) haben, als die Verlegeeinheiten für Dielenböden (Feuchtegehalt von 9 ± 2 % für geheizte Innenräume), Parkett, Holzpflaster- und Modulklötzeböden.
Parkett
Als Parkett bezeichnet man einen Fußbodenbelag für innen, der aus schmalen Holzbrettern besteht, die bevorzugt aus Hartholz von Laubbäumen gefertigt werden, wie z. B. Eiche, Esche, Rotbuche, Esche oder Birke. Parkett wird auf einem tragfähigen Untergrund verlegt und bildet aufgrund seiner Kleinteiligkeit kaum Fugen. Seine geschlossene Fläche ist sehr langlebig und kann häufig rekonstruiert werden, wodurch Parkett in einem Gebäude mehreren Generationen als natürlicher Fußbodenbelag dienen kann.,
Massivparkett
Es werden grundlegend zwei Parkettarten unterschieden. Zum einen Massivparkett, das sich dadurch auszeichnet, dass es aus rohen Massivholzelementen gefertigt und vor Ort geschliffen und versiegelt wird. Dazu zählen Mosaikparkett, Lamparkett, Hochkantlamellenparkett, Breitlamellenparkett, Modulklotzböden sowie Böden aus Massivholzelementen mit Nut und/oder Feder (Stäbchenparkett).
Mehrschichtparkett
Zum anderen gibt es das Mehrschichtparkett, welches aus einer sichtbaren Holzoberfläche von 2 und 4 mm und einer oder mehrerer Trägerschichten besteht. Die Trägerschichten bestehen z. T. aus günstigem Nadelholz oder aus Holzwerkstoffplatten. Sie sorgen für die Stabilität des Mehrschichtparketts und dafür, dass die Bewegung der Massivholzschicht (Quellen, Schrumpfen) verursacht durch schwankende Luftfeuchtigkeiten nicht zu stark ist und sich das Parkett nicht verzieht.
Mehrschichtparkettelemente werden in unterschiedlichen Typen und Mustern gefertigt. Die bei der Verlegung genutzt werden, um bestimmte Flächeneffekte zu erzielen.
Verlegen von Fertigparkett / Mehrschichtparkett
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Fertigparkett
Von Fertigparkett spricht man, wenn ein ab Werk verlegefertig produzierter, also bereits geschliffener und versiegelter Parkettbelag aus Holz oder mit einer Holzoberfläche gemeint ist. Dabei kann ein Fertigparkett als Massivparkett (Stäbe bzw. Planken sind aus Massivholz) oder als Mehrschichtparkett (mehrschichtiger Parkettaufbau aus verschiedenen Holzwerkstoffen mit einer versiegelten Holzoberfläche) ausgeführt werden. Fertigparkett ist somit nach dem Verlegen sofort bewohnbar, denn die Endbehandlung auf der Baustelle entfällt.
Zudem ist Fertigparkett nicht nur schnell nutzbar. Es ist entweder mit Nut- und Feder zu verbinden oder mit einem sogenannten Klick-Systemen ausgestattet und kann so auch einfach und schnell verlegt werden. Außerdem ist an der Unterseite des Fertigparketts häufig bereits eine Trittschalldämmung angebracht, so dass eine extra Verlegung einer solchen entfallen kann, was wiederum Zeit bei der Verlegung spart.
Die Nutzschicht von Fertigparkett und damit die Möglichkeit dieses zu renovieren hängt davon ab, ob es sich um ein Massivparkett oder ein Mehrschichtparkett handelt. Fertigparkett aus Massivholz hat eine relativ dicke Nutzschicht und kann mehrfach renoviert werden. Mehrschichtparkett hat in der Regel eine sehr dünne obere Nutzschicht (ca. 3 mm), was zur Folge hat, dass es oft nur ein oder zweimal abgeschliffen und neu versiegelt werden kann.
Mehrschichtparkett als Fertigparkett – bereit zum Verlegen
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Beim Verlegen werden die einzelnen Mehrschichtparkettelemente per Klicksystem oder per Nut und Feder miteinander verbunden und z. T. noch verleimt. Im Unterschied zum Massivparkett lassen sich Fußbodenbeläge aus Mehrschichtparkett nur ein oder zweimal sanieren, weil danach die dünne Nutzschicht verbraucht ist.
Parkett im Vergleich zu anderen Holzböden
Im Unterschied zu Parkett nennt man einen Boden aus langen, dickeren Brettern Dielenboden. Gegen Holzpflaster grenzt sich Parkett durch die Lage der Holzfasern ab. Typisch für Parkett ist, das die Holzfasern horizontal liegen, die Holzfasern bei Holzpflaster stehen dagegen vertikal, wodurch die Jahresringe zu sehen sind.
Parkett wird in verschiedenen Verlegmustern gefertigt. Bekannt sind u. a. parallele Verbände, wie der Schiffsboden-Verband (parallel verlegt mit versetzten Stößen) oder der Englische Verband (parallel verlegt, Stöße um die Hälfte versetzt), Flechtböden, wie der Würfel-Verband, der Fischgrät-Verband oder der Leiterboden.
Massivparkett-Arten
Stäbchenparkett
Stäbchen- oder Stabparkett stellt die klassische Form des Parketts überhaupt dar. Die einzelnen Parkettstäbe sind entweder mit einer umlaufenden Nut versehen und werden über eine Feder, die in diese Nut gesteckt wird, verbunden. Heute gängiger ist allerdings die Spundung. Das heißt, die Parkettstäbe sind sowohl auf der einen Breitseite als auch auf einer Stirnseite mit einer Nut auf den gegenüberliegenden Seiten mit einer angehobelten Feder versehen und werden über dieses System zusammengesteckt.
Je nach Unterbau werden die einzelnen Parkettstäbe beim Verlegen auf den Unterboden genagelt oder einzeln verklebt.
Stäbchenparkett wird vollflächig verklebt verlegt
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Mosaikparkett
Mosaikparkett ist ein Massivparkett mit kleinen Abmessungen, rechteckiger Form und flachen Schmalseiten. Die Mosaiklamellen müssen in Länge und Breite parallel und rechtwinklig sein. Die Lamellen werden zu Mosaikwürfeln, Mosaik-Verlegeeinheiten oder Mosaikparketttafeln zusammengefügt, um Transport und Verarbeitung zu erleichtern. Die Verlegeeinheiten müssen mit Nut und Feder versehen sein. Werden sie mit Oberflächenbehandlung geliefert, müssen sie geschliffen und beschichtet sein. Wird das Mosaikparkett roh (ohne Oberflächenbehandlung) geliefert, sollte es einen Feuchtegehalt zwischen 7 und 11 % haben, ist die Oberfläche bereits behandelt, sollte der Wert zwischen 6 und 10 % liegen.
Mosaikparkett
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Um eine einheitliche Qualität sicherzustellen sind in der Normierung Sortierregeln zu Merkmalen wie Splint, Ästen, Rissen, Farbunterschieden und Schädlingsbefall festgelegt.
Lamparkett
Lamparkett wird aus Elementen unterschiedlicher Abmessungen gefertigt. Dabei reichen die Maße für die Dicken von 9 mm bis 14 mm, für die Breite von 30 mm bis 180 mm und für die Länge von 120 mm bis 600 mm. Der Feuchtegehalt der Lamparkettelemente ist für die Erstauslieferung in der Normung definiert. Die Oberfläche der Lamparkettelemente ist bei Verlegung roh, gehobelt. Nach Einbau wird sie noch geschliffen und behandelt (Versiegelung, Wachs, Öl).
Lamparkett zeichnet sich durch unprofilierte Seitenkanten aus. Bei kleinen Abmessungen sind die Schmalseiten flach bei größeren Abmessungen mit 3° Neigung gefertigt, wobei die Unterseite schmaler als die Oberseite ist. Die Unterseite ist mit Klebefalzen versehen. Je nach Größe werden die Lamparkettelemente geklebt, oder geklebt und genagelt.
Lamparkett in Fischgrätmuster verlegt
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Lamparkett wird in vielen verschiedenen Holzarten angeboten u. a. in Ahorn, Buche, Kirschbaum, Wenge, Eiche, Esche oder Nussbaum.
Aufgrund der Dicke von mindestens 9 mm kann Lamparkett bei Verschleiß mehrfach renoviert werden, indem es abgeschliffen und erneut versiegelt wird.
Hochkantlamellenparkett
Hochkantlamellenparkett ursprünglich bekannt als Industrieparkett ist ein rohes Massivparkett. Es fällt bei der Herstellung von Mosaikparkett nebenbei an.
Die Maße der Hochkantlamellen betragen laut Normung für die Dicke 8 - 35 mm, die Breite 6 - 10 mm und die Länge 115 - 320 mm. Die einzelnen Hochkantlamellen werden in Hochkantlamellen-Verlegeeinheiten zusammengefasst. Dabei werden die einzelnen, senkrecht gestellten Hochkantlamellen für Transport und Verlegung meist auf der Unterseite mit einem geeigneten Material (Papier, Gewebe) zusammengehalten. Dies ergibt ein leiterartiges Muster. Eine Verlegeeinheit darf unterschiedlich breite Hochkantlamellen enthalten und somit ist auch die Gesamtlänge der Verlegeeinheit nicht festgelegt.
Hochkantlamellenparkett
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Trotz normierter Werte für die Maße einzelner Hochkantlamellen ist die Sortierung dieser Parkettart nicht normiert. Es gibt keine Beschränkungen bezüglich der Farbe, Äste und Struktur, auch Splint und Verfärbung sind zulässig. Um verschiedene ästhetische Ansprüche zu bedienen, bieten Hersteller daher eigene selbst festgelegte Qualitäten an. Die zum einen von preisgünstigen Standardvarianten für Industrie und Gewerbe mit unsortierten Hochkantlamellen hinsichtlich Farbe und Struktur bis zu harmonischen Qualitäten reichen, deren Farbe und Struktur nur geringen Schwankungen unterliegen.
Bei Auslieferung soll der Feuchtegehalt der rohen Hochkantlamellen-Verlegeeinheiten 7 % bis 11 % betragen. Diese werden parallel verlegt und verklebt, so dass sich ein leiterartiges Muster ergibt. Da die Verlegeelemente roh geliefert werden, erfolgen Schliff und Versiegelung (wachsen, ölen, lackieren) nach Einbau vor Ort.
Hochkantlamellenparkett ist ein sehr robuster und strapazierfähiger Bodenbelag, er kann aber bei Bedarf (Verschleiß) aufgrund seiner Dicke auch mehrfach aufgearbeitet, also erneut abgeschliffen und versiegelt, werden.
Breitlamellenparkett
Massivparkett aus Breitlamellen ist historisch eine Weiterentwicklung aus dem Hochkantlamellenparkett. Anders als bei diesem fallen die Lamellen hier aber nicht nebenbei aus der Herstellung von Mosaikparkett an, sondern werden extra aus minderen Parkett-Rohlingen geschnitten.
Die Maße der Breitlamellen sind in der Normierung festgelegt (Dicke 8-35 mm, Breite 11-23 mm, Länge 115-320 mm). Aus einzelnen Breitlamellen gleicher Dicke werden sogenannte Verlegeeinheiten gefertigt, die Transport und Einbau erleichtern und beschleunigen. Dazu werden mehrere Breitlamellen mit der Unterseite auf ein Papier oder Gewebe geklebt, was sie dann zusammenhält. Auch die Breite der einzelnen Breitlamellen in einer Verlegeeinheit ist im Unterschied zu Hochkantlamellen-Verlegeeinheiten gleich, was dazu führt, dass die Verlegeeinheiten ebenfalls die gleiche Länge haben. Der Feuchtegehalt der rohen Breitlamellen-Verlegeeinheiten soll bei Erstauslieferung zwischen 7 und 11 % liegen.
Auch Breitlamellenparkett wird oft im Industrie- und Objektbereich verlegt. Besonders harmonische Varianten finden ihre Verwendung im privaten Wohnungsbereich oder in repräsentativen Räumen z. B. in Theatern oder Hotels. Dabei bietet die Normierung für Breitlamellen und Modulklötze klare Sortierregeln, die sich sowohl auf verschiedene Holzarten, als auch deren Merkmale, wie z. B. Splint, Faserneigung, Farbunterschiede, Blitzrisse oder Rindeneinwuchs beziehen.
Holzboden aus Modulklötzen
Von Modulklötzen ist im Rahmen des Holzfußbodenbaus die Rede, wenn 23 mm dicke, 60-80 mm breite und 115-165 mm lange Holzklötze Verwendung finden, die in Länge und Breite parallel und rechtwinklig sind, eine sorgfältig bearbeitete scharfkantige Oberseite haben und deren Seiten und Kanten gesägt, gefräst oder gehobelt sein müssen.
Modulklötze werden, wie auch Hochkantlamellenparkett und Breitlamellenparkett, zum einfacheren Transport und zum schnelleren Einbau in Verlegeeinheiten zusammengefasst und auf der Ober- oder Unterseite (mittels Papier oder Gewebe) zusammengehalten. In den würfelartigen Modulklotz-Verlegeeinheiten müssen alle Würfel gleich breit sein. Böden aus Modulklotz-Verlegeeinheiten werden meist vollflächig verklebt und nach dem Austrocknen des Klebers, geschliffen und geölt, gewachst oder lackiert. So entstehen robuste und strapazierfähige Böden die mehrfach saniert werden können, was ihre Dicke von 23 mm leicht zulässt. Ein Boden aus Modulklötzen zählt zum Massivparkett.
Dielenboden
Ein Dielenboden ist ein Fußbodenbelag, der aus Massivdielen hergestellt wird und ursprünglich auch als tragende Platte konstruiert war. Die Qualitäten der Dielen werden in der Normierung über verschiedene Merkmale, wie Äste, Risse, Rindeneinwuchs, Farbunterschiede oder auch Schädlingsbefall bzw. Insektenschäden und Pilzbefall definiert. Dabei werden bei Nadelholzdielen 2 Sorten (A und B) unterschieden bei den Laubholzdielen hingegen drei Sorten, die mit Kreis, Dreieck und Quadrat gekennzeichnet werden.
Massivholzdielen sind oft raumlang
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Massivdielen oder auch Massivholzdielen sind Vollholz-Elemente, die relativ lang und breit sind. Sie werden meist mit einer umlaufenden Spundung oder einer Spundung an den Schmalseiten versehen, über die gleichartige Massivdielen miteinander verbunden werden. Heute werden Massivdielen häufig ohne statische Funktion als Bodenbelag auf Unterböden schwimmende verlegt oder verklebt. Ihre ursprüngliche statisch aussteifende Funktion als Dielenboden haben sie dann nicht mehr.
Da die Dielen als rohe Massivholzelemente zum Dielenboden verbaut werden, müssen sie nach dem Verlegen vor Ort noch einmal geschliffen und durch Wachsen, Ölen oder Lackieren versiegelt werden. Dadurch bekommt das Holz eine wasserdichte Oberfläche, die gut zu reinigen ist und zudem fleckbeständig sein soll.
Verlegen von langen Nadelholzdielen durch Aufnageln auf OSB-Platten
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Massivdielen gibt es als harte Laubholzdielen aus z. B. Eiche, Esche, Ahorn, Rotbuche und Birke. Beim Fußbodenbau werden Laubholzdielen eingesetzt, wenn besonders werthaltige Holzfußböden entstehen sollen. Üblicher zum Bau eines Dielenbodens sind allerdings die als weicher geltenden Nadelholzdielen z. B. aus Fichte, Tanne, Douglasie, Kiefer und Lärche. Massivdielen aus weicheren Nadelhölzern müssen laut Normung dicker sein als die härteren Laubholzdielen. Sollen aus den Nadelholzdielen Fußböden im Inneren gelegt werden, so kommen meist sehr lange Dielen zum Einsatz, die z. T. Zimmerlänge erreichen, wobei dann die Länge der Dielen auch durch Keilzinkung erreicht werden darf.
Aufgrund ihrer Dicke können Massivholzdielen mehrfach saniert werden und sind daher sehr langlebig.
Abschleifen eines langlebigen Dielenbodens bei der Sanierung
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Häufig wird heute Dielenboden vollflächig verklebt auf Estrich verlegt. Diese Verlegung ist z. B. auch mit einer Fußbodenheizung kombinierbar. Wichtig ist dabei, dass die Fußbodenheizung z. B. in speziellen Trockenbau-Formplatten (z. B. aus Ton) eingebaut ist und die Dielen direkt darüber liegen. In Analogie zu mehrschichtigem Fertigparkett werden heute auch Mehrschichtdielen bzw. Fertigdielen angeboten, die im Handel oft die Bezeichnung Landhausdiele tragen. Diese Fertigdielen lassen sich einfach und schnell schwimmend verlegen. Eine Spundung ist in die untere Trägerschicht der mehrschichtigen Dielen eingearbeitet. Zweischichtige Mehrschichtdielen bestehen aus einer Trägerschicht aus Holzfaserplatte oder günstigem Fichtenholz und einer ca. 2,5 – 6 mm dünnen oberen Nutzschicht. Bei dreischichtigen Dielen ist noch eine weitere dünne Schicht zwischen den beiden anderen Schichten als Gegenzug integriert, welche meist ebenfalls aus dem Holz der Trägerschicht besteht.
Mehrschichtdielen
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Dielenboden im Außenbereich
Auch im Außenbereich werden Holzdielenböden gebaut. Die eingesetzten Dielen sind aus besonders witterungsbeständigem Holz. Typische Holzarten, aus denen Terrassendielen gefertigt werden, sind Douglasie, sibirische Lärche und Kiefer. Aber auch Bambus und Bangkirai sowie Thermoesche und Thermokiefer (thermisch modifizierte Hölzer durch Öl-Hitze-Behandlung) eignen sich für den Außenbereich. Die Dielen für den Außenbereich sollten besonders robust, formstabil und resistent gegenüber Pilz- und Insektenbefall sein. Schwindverhalten und Quellfähigkeit sollten gering sein. Für ein sicheres Gehen haben die Dielen für den Außenbereich oft eine profilierte Oberfläche mit Rillen, für eine rutschhemmende Wirkung. In der Regel werden Holzterrassendielen auf einer Unterkonstruktion befestigt.
Holzpflaster
Holzpflaster wird in die drei verschiedenen Ausführungen angeboten bzw. ausgeführt:
Holzpflaster RE, geeignet für repräsentative Holzpflasterböden in Verwaltungsgebäuden und Versammlungsstätten;
Holzpflaster WE, geeignet für widerstandsfähige, stoßdämpfende und elastische Holzpflasterböden in Werkstätten;
Holzpflaster GE, geeignet für Böden im Industrie- und Gewerbebereich, der den hohen Beanspruchungen hinsichtlich Zug- und Schubbeanspruchung durch z. B. Staplerverkehr standhält.
Typisch für das optische Erscheinungsbild aller Holzpflasterarten ist, dass die Jahresringe sichtbar sind.
Holzpflaster RE
Holzpflaster RE ist laut Normung ein repräsentativer und rustikaler Holzpflaster-Fußboden. Er wird verwendet in Verwaltungsgebäuden und Versammlungsstätten, wie z. B. Kirchen, Theatersälen, Gemeinde- und Freizeitzentren, aber auch in Hobbyräumen und im Wohnbereich.
Beim Verlegen von Holzpflaster RE sind Rand- oder Wandfugen bzw. Sicherheitsabstände zu angrenzenden Bauteilen zu realisieren. Auch Bewegungsfugen sind einzuplanen und mit entsprechenden Materialien zu füllen. Beim Verkleben von Holzpflaster RE haben sich hartplastische, schubfeste Klebstoffe bewährt. Im Anschluss muss das Holzpflaster RE geschliffen und versiegelt werden. Als Versiegelung kommen laut Normung z. B. Kalt- oder Warmwachsen, heiß Einbrennen, Ölen und Lasieren infrage.
Holzpflaster WE
Holzpflaster WE ist ein widerstandsfähiger Fußboden für Werkstätten. Er soll stoßdämpfend und elastisch sein. Bei Holzpflasterböden finden laut Normung Klötze aus Fichte, Eiche, Lärche und Kiefer oder aus gleichwertigen Holzarten Verwendung. Diese werden so verlegt, dass die Holzfasern vertikal liegen, die Jahresringe, als typisches optisches Merkmal, also sichtbar sind.
Bei der Verlegung von Holzpflaster sind besondere Anforderungen an den Unterboden zu berücksichtigen, die z. B. die Dicke betreffen, die in Abhängigkeit von der späteren Nutzungsbelastung festgelegt werden muss. Wie auch bei Holzpflaster RE und Holzpflaster GE sind Bewegungsfugen einzuplanen und entsprechend zu verfüllen, und Sicherheitsabstände bzw. Wand- und Randfugen zu angrenzenden Bauteilen zu realisieren. Evtl. zu verlegende Unterlagsbahnen müssen auf das Klebstoffsystem abgestimmt werden. Zudem gibt es Regelungen zu Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit, die während des Verlegens und auch im Anschluss daran einzuhalten sind, damit das Holzpflaster nicht übermäßig arbeitet. Weiterhin ist das Holzpflaster WE nach der Verlegung zu schleifen und zu versiegeln, um seine Feuchteaufnahme zu minimieren. Dafür kommen z. B. Wachse, Öle oder Lasuren zum Einsatz.
Holzpflaster GE
Holzpflaster GE ist ein Fußboden für den Industrie- und Gewerbebereich. Er muss den hohen Zug- und Schubbeanspruchung durch z. B. Stapler- und Fahrzeugverkehr standhalten, was ihn von Holzpflaster RE und Holzpflaster WE unterscheidet. Holzpflaster GE wird aus Holzklötzen aus Fichte, Eiche, Lärche und Kiefer oder aus gleichwertigen Holzarten hergestellt und verlegt. Die Holzpflasterklötze für Holzpflaster GE dürfen größere Abmessungen in Länge und Breite haben, als die beiden anderen Arten.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Verlegung ist, dass der Unterboden sachgemäß zusammengesetzt, hergestellt und eingebaut wurde, dass er nicht entmischt, dass er verdichtet und tragfähig ist, sorgfältig nachbehandelt wurde und die erforderliche Mindestdicke hat, die für die vorgesehene Nutzungsbelastung notwendig ist. Bei der Verlegung der Klötze müssen entsprechende Wand- und Randfugen bzw. Sicherheitsabstände zu angrenzenden Bauteilen eingehalten werden, auch Bewegungsfugen sind zu berücksichtigen und zum Verkleben sollte ein weichplastischer Klebstoff verwendet werden, da diese Klebstoffe sich in der Praxis bei Stapler- und Fahrzeugverkehr bewährt haben. Auch bestimmte Anforderungen an Verlegetemperatur und Luftfeuchtigkeit beim Verlegen und darüber hinaus sind einzuhalten.
Zur abschließenden Oberflächenbehandlung gehören das Abschleifen und Versiegeln mit z. B. öligen oder paraffinhaltigen Mitteln, die eine Feuchteaufnahme verzögern sollen.
In den Gütebedingungen für Holzklötze ist u. a. festgeschrieben, dass die Klötze aus gesundem, trockenem, scharfkantigem Schnittholz und rechtwinklig herzustellen sind. Weitere Kriterien betreffen z. B. Bläue, Splint und Äste sowie Trockenrisse.