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Linoleum

Bestandteile und Herstellung

Linoleum ist ein Bodenbelag aus natürlichen Bestandteilen, der sehr widerstandsfähig, antistatisch und vielfältig in Farbe und Dekor ist. Es wird aus Leinöl, Kork- oder Holzmehl, Naturharzen, Kreide und pflanzlichen Farbpigmenten hergestellt, die auf ein Jutegewebe als Trägerschicht aufgebracht werden. Zuerst muss aus dem Leinöl durch Zusetzen von Trocknungsstoffen und Erhitzen auf ca. 80 °C bei ständigem Rühren Leinölfirnis hergestellt werden, welcher dann durch Oxidation zu Linoxin reagiert. Dem Linoxin werden die eingeschmolzenen Harze beigemengt. Man erhält so den sogenannten Linoleumzement. Danach werden das Korkmehl, die Farbpigmente und weitere Füllstoffe mit dem Linoleumzement gemischt und über ein Kalander auf das Jutegewebe gepresst. Zum Schluss wird die Oberfläche noch versiegelt, was heute meist mit Polyurethan geschieht, früher mit Acrylharz realisiert wurde. Ein Öko-Linoleum wird hingegen nicht im Werk versiegelt. Es wird ohne Oberflächenbehandlung verlegt und danach mit Naturwachsen versiegelt.
Marmoriertes Linoleum in einem öffentlichen Gebäude
Marmoriertes Linoleum in einem öffentlichen Gebäude
Bild: © f:data GmbH

Handelsgrößen

Linoleum gibt es im Handel als Meterware, als Fliesen und auch als Klick-Linoleum, welches z. B. auf einer hoch verdichteten Hartfaserplatte mit Trittschalldämmung aus Presskork aufgebracht ist.

Spezielle Einsatzgebiete

Da Linoleum neben seiner hohen Widerstandsfähigkeit auch antistatisch ist, eignet es sich als Bodenbelag z. B. in Rechenzentren oder in Bereichen, in denen elektrosensible Bauteile hergestellt werden. Als Sportlinoleum wird es besonders dick ausgeführt (4 mm) und auf flächenelastischen Böden aufgebracht. Linoleum ist zudem leicht fungizid und bakteriostatisch, was darin begründet ist, dass die Oxidation des Leinöls durch den Kontakt mit Luftsauerstoff nie beendet ist. Aufgrund der sich daraus ergebenden Eigenschaften wird es oft in Gebäuden mit erhöhten Hygieneanforderungen, z. B. Krankenhäusern oder Großküchen eingesetzt.

Normierte Eigenschaften

In der Normierung ist über Klassifikationsanforderungen geregelt, welche Eigenschaften das Linoleum bezüglich der Mindestdicke der Deckschicht und des Nennwertes der Gesamtdicke erfüllen muss, um in den jeweils festgelegten Verwendungsbereichen, wie z. B. Wohnen mit normaler Belastung, gewerblicher Bereich mit starker Belastung oder in der Leichtindustrie bei mäßiger Belastung, eingesetzt zu werden. Zudem sind auch die allgemeinen Anforderungen an Linoleum genau festgelegt. Sie betreffen u. a. die Biegsamkeit der Bahnen, die Farbechtheit gegenüber künstlichem Licht, die Gesamtdicke oder die Dicke der Deckschicht.
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Weitere Leistungen mit regionalen Baupreisen:
Baupreislexikon
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Linoleum"

DIN-Norm
Ausgabe 2002-06
Diese Norm legt charakteristische Werte der Wichten und der Flächenlasten von Baustoffen und Bauteilen, der Wichten von gewerblichen, industriellen und landwirtschaftlichen Lagerstoffen sowie der Böschungswinkel von Schüttgütern zur Ermittlung von Ei...
- DIN-Norm im Originaltext -

STLB-Bau Ausschreibungstexte zu "Linoleum"

Aktuelle, VOB-konforme und herstellerneutrale Ausschreibungstexte direkt für Ihre Ausschreibung oder Angebotserstellung.

Beispiel
Bodenbelag aus Linoleum DIN EN ISO 24011, Einstufung DIN EN ISO 10874 Klasse 34 (gewerblicher Bereich, sehr starke Beanspruchung), antistatisch, Aufladungsspannung im Begehversuch DIN EN 1815 max. 2 kV, geeignet für Stuhlrollen DIN EN 12529 Typ W, Br...
Abrechnungseinheit: m2
Weitere Leistungsbeschreibungen:
STLB-Bau Ausschreibungstexte
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