Als Bauholz wird das Holz bezeichnet, dass für konstruktive Zwecke beim Bau von Gebäuden und Bauwerken verwendet wird.
Dazu zählen:
Vollholz = Massivholz, als Rundholz, Halbrundholz, Schnittholz – Balken, Bohle, Brett, Kantholz, Latte und
Schichtholz, wie Balkenschichtholz und Brettschichtholz, Konstruktionsvollholz (KVH ®), sichtbar und nicht sichtbar
Bauholz lagert neben anderen Materialien auf einer Baustelle.
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Qualitätsansprüche und Eigenschaften an bzw. von Bauholz werden in Normen geregelt. So ist z. B. festgelegt, welches Bauholz für welche Bauteile und Konstruktionen eingesetzt werden kann. Werden Bauteile aus Bauholz wieder abgerissen, so ist in der Altholzverordnung festgelegt, wie das Bauholz entsorgt werden muss. Vollholz
Vollholz ist entrindetes, massives Holz. Wird es nicht zersägt, liegt es als Rundholz vor und ist somit ein geschälter, entasteter Baumstamm. Wird Vollholz in Sägewerken parallel zur Stammachse geschnitten, so spricht man von Schnittholz. Als Schnittholz für tragende Zwecke eignen sich nach Normung nur bestimmte Hölzer. Bei den Nadelhölzern werden Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, Western Hemlock und Southern Pine genannt, bei den Laubhölzern: Eiche, Buche, Teak, Keruing, Afzelia, Merbau, Angélique (Basralocus), Azobe (Bongossi) und Greenheart.
Dachkonstruktion aus Bauholz
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Es gibt verschiedene Schnittholzarten, die sich in Ihren Maßen unterscheiden. Dies sind Kanthölzer, Bohlen, Bretter und Balken.
Bezeichnung | Dicke = d | Breite = b |
Balken | – | b ≥ 200 mm |
Bohle | d ≥ 40 mm | b ≥ 40 mm 3 * d |
Kantholz | d ≥ 40 mm | b ≤ 3 * d |
Brett | d ≤ 40 mm | b ≥ 80 mm |
Schnittholzarten
Ob das Schnittholz für tragende oder aussteifende Zwecke verwendet werden darf, muss anhand von Merkmalen, wie dem Faserverlauf, der Größe und Lage von Ästen oder auch dem Vorhandensein von Rissen beurteilt werden. Die Regelungen für die Beurteilung finden sich in der Normung. Grundlegend gilt, dass die Holzfeuchte für Bauholz nicht über 20 % liegen darf.
Konstruktionsvollholz
Spezielles Bauholz, dessen Qualitätseigenschaften über die Anforderungen der DIN 4074 hinausgehen, nennt man Konstruktionsvollholz (KVH ®). Dies ist eine geschützte Produktbezeichnung. Die Eigenschaften für Konstruktionsvollholz (KVH®) wurden vom Bund Deutscher Zimmermeister und der Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e.V. erstmals 1995 festgelegt.
Sie beziehen sich u. a. auf die:
Holzarten, die zur Herstellung von KVH ® verwendet werden dürfen – das sind Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie.
Holzfeuchte, die bei KVH ® bei 15% ± 3% liegen muss, um nachträgliche Verformungen zu minimieren, größtenteils auf chemischen Holzschutz verzichten zu können und die die Voraussetzung ist, um Keilzinkverbindungen herstellen zu können.
Länge von KVH ®, die größer sein kann als bei Vollholz, was durch Keilverzinkung von zwei Vollholzteilen realisiert wird.
speziellen Einschnitte beim Konstruktionsvollholz (KVH®), um Rissbildung, Krümmung und Verdrehung bei der Trocknung zu vermeiden. Dabei wird entweder genau durch die Markröhre (Herz/Kern) des Stammes geschnitten (herzgetrennter Einschnitt, siehe Grafik a)) oder die Markröhre wird als Herzbohle mit einer Dicke von d ≥ 40 mm herausgeschnitten (herzfreier Einschnitt, siehe Grafik b)).
Schematische Darstellung der speziellen Einschnitte bei Konstruktionsvollholz (KVH ®)
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Weitere Eigenschaften betreffen, in Abhängigkeit davon, ob das Konstruktionsvollholz (KVH®) im sichtbaren oder nicht sichtbaren Bereich eingesetzt werden soll, z. B.: die Maßhaltigkeit des Querschnitts, Äste, Astzustand, Risse, Verfärbungen, Insektenbefall, Verdrehung, Längskrümmung und die Oberflächenbeschaffenheit.
Brettschichtholz (BSH) und Balkenschichtholz
Brettschichtholz ist Bauholz für tragende Zwecke. Es wird hergestellt, indem Bretter der gleichen Holzart, übereinander in gleicher Faserrichtung verleimt werden. Die Bretter werden technisch getrocknet und gehobelt. Mittels Keilzinkverbindung werden aus den einzelnen Brettern Brettlamellen auch großer Längen hergestellt. Danach erfolgt die Verleimung der Brettlamellen zu Kanthölzern, die abschließend noch einmal gehobelt werden. Während des Herstellungsprozesses wird die Holzfeuchte immer wieder überprüft.
Im Vergleich zu Vollholz können mit Brettschichtholz Bauwerke errichtet werden, bei denen größere Dimensionen und Konstruktionen mit freieren Formen geplant sind sowie höhere Festigkeiten benötigt werden. Durch die Verarbeitung zu Brettschichtholz werden einschränkende Vollholzeigenschaften, die z. B. Länge und Festigkeit betreffen, bezwungen und es können weitgespannte Holzingenieurbauwerke ausgeführt werden.
Balkenschichtholz wird wie Brettschichtholz hergestellt. Der Unterschied liegt in der Verwendung von größeren Einzelquerschnitten. Beide Schichthölzer sind auch in der Normung gemeinsam behandelt. Dort ist u. a. festgeschrieben aus welchen Holzarten Brett- und Balkenschichtholz hergestellt werden darf, es sind die Anforderungen an die Lamellen und die Keilzinkverbindungen geregelt, sowie die Eigenschaften der Klebstoffe zur Verleimung der Keilverzinkungen und der Bretter beschrieben.