Bei den Landschaftsbauarbeiten wird die Baumpflege zur Unterhaltungspflege gezählt. Die Pflege wird notwendig, um die Gesundheit und Verkehrssicherheit sowie die Entwicklung der Bäume zu erhalten, zu unterstütze und zu fördern. Zudem dienen die Maßnahmen der Erhaltung von Bäumen, die als Naturdenkmal eingestuft sind und der Unterstützung der Entwicklung von Nutzbäumen in ihren entsprechenden Lebensphasen. Baumpflegemaßnahmen sind u. a. Baumpflanzung und Verpflanzung, Kronenschnitt, Wundbehandlung nach Verletzungen, Bodenverbesserungsmaßnahmen wie Belüftung und Düngung, Arbeiten zur Stabilisierung oder im Wurzelbereich.
Wichtige Ziele einer fachgerechten Baumpflege sind dabei, die Weiterentwicklung des Baumes zu fördern, ihn von etwaigen Krankheiten zu therapieren und Folgen, die durch Schäden oder Schwächen eingetreten sind, zu minimieren. Befindet sich der zu pflegende Baum vorübergehend auf einer Baustelle, benötigt er Vegetationsschutz, d. h. negative Einflüsse für den Baum sind zu minimieren, z. B. durch den Schutz des Wurzelbereichs mit Baggermatratzen oder das Ummanteln des Stammes mit Bohlen, um mechanische Verletzungen zu verhindern. Ein Kronenschnitt als Baumpflegemaßnahme kann unterschiedliche Ziele verfolgen. So soll ein Erziehungsschnitt (nach ZTV-Baumpflege: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege) unterstützend bei der Ausprägung der baumtypischen Krone sowie einer stabilen Kronenstruktur wirken und Fehlentwicklungen eines Baumes vermeiden. Dabei sind z. B. zu steil wachsende Äste, Äste, die aneinander reiben oder Konkurrenztriebe zu entfernen. Weitere Gründe für einen Schnitt betreffen die Verkehrssicherheit.
Es werden dabei die Totholzbeseitigung, die Kronenpflege, -auslichtung, -einkürzung, aber auch die Herstellung eines Lichtraumprofils und das Freischneiden von Leitungstrassen unterschieden. Der Kronensicherungsschnitt wird z. B. bei Bäumen notwendig, deren Verkehrssicherheit wiederhergestellt werden muss, da sie aus Denkmalschutzgründen z. B. nicht gefällt werden können. Liegen sogenannte Unglücksbalken, also Äste mit Rissgefährdung oder bereits vorhandenem Riss vor, müssen auch diese zur Stabilisierung der Kronen durch Schnitt entfernt werden.
Baumkronenschnitt mit Hilfe eines Hubsteigers
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Wundbehandlungen können im Wurzel-, Wurzelanlauf-, Stamm-, Stammkopf- und im Kronenbereich vorgenommen werden. Verwendung finden hier Wundbehandlungsstoffe und Folie.
Die Baumpflege im Wurzelbereich befasst sich mit der Belüftung und Düngung und damit insgesamt mit der Bodenverbesserung im Wurzelbereich. Das ist vor allem notwendig, wenn Bäume aufgrund der hohen Verdichtung des Bodens, z. B. im Bereich von Verkehrsflächen nicht mehr genügend Nährstoffe für ein gesundes Wachstum zur Verfügung haben und die Wurzeln sich nicht mehr entwickeln können. Es werden dann über Injektionen Löcher und Risse in die Erde gemacht, über die Nährstoffpräparate eingebracht und die dann mit Lavagranulat verfüllt werden, um auch eine künftige Sauerstoffzufuhr sicherzustellen.
Eine weitere Methode der Wurzelbereichsbelüftung und Bodenverbesserung ist das Löchern im Wurzelbereich. Anzahl und Größe der einzubringenden Löcher hängen dabei von der Kronengröße des Baumes ab. Die Löcher werden im Anschluss mit Bodenverbesserungsmaterial, wie Bims, Blähton, Kiessand, Sand, Lavagranulat, Mykorrhiza, Silikat Meeresalgen oder einer Mischung derselben mit Mikroorganismen und Huminsäure aufgefüllt.
Ist es nicht möglich den Boden im Wurzelbereich zu lockern oder wurde dieser u. U. sogar verunreinigt, muss ein Bodenaustausch im Wurzelbereich vorgenommen werden. Dazu wird der Boden durch vorsichtiges Absaugen oder Abspülen bzw. in Handarbeit entfernt. Die Wurzeln müssen dann sofort gegen etwaigen Frost und Trockenheit geschützt werden und neuer Boden wird aufgefüllt. Bei einem Bodenaustausch soll zudem der durchwurzelbare Bereich erweitert werden, um das weitere Wachstum des behandelten Baumes zu forcieren.