Bauplanung

Bauzeitenplan als Balkendiagramm

Für die Darstellung eines Bauzeit- oder Bauzeitenplans kann ein Balkendiagramm dienen, das am häufigsten in der Baupraxis und vor allem im Hochbau zur Anwendung kommt.
Das unter "Beispiele" dargestellte Balkendiagramm veranschaulicht beispielhaft eine vereinfachte Form eines Bauzeitenplans.
Zur Erstellung eines Bauzeitenplans sind folgende Arbeitsschritte durchzuführen, die bei Anwendung einer Software wie MS- oder Power-Project rechentechnisch erfolgen:
  1. Umwandlung der Leistungstitel bzw. Positionen des Leistungsverzeichnisses (LV) in einzelne Arbeitsabschnitte (bzw. Bauarbeiten, Gewerke oder Ortszuweisungen), wie sie nachfolgend zur Ausführung kommen.
  2. Übernahme der Grunddaten aus der Angebotskalkulation (bzw. aus der Vertrags- oder noch detaillierter aus der Arbeitskalkulation), insbesondere die Anzahl der Stunden (Soll-Stunden),
  3. Ermittlung der Tagewerke (als "Mann"-Tage) nach Festlegung der täglichen Arbeitszeit, beispielsweise von 8 Stunden je Arbeitstag,
  4. Bestimmung der Kolonnenstärke, d.h. Anzahl der technologisch bedingten und zum Einsatz vorgesehenen Arbeitskräfte, im Beispiel für Erdarbeiten = 3 Arbeitskräfte
  5. Ermittlung der Anzahl der Arbeitstage für den jeweiligen Arbeitsabschnitt als Zeitdauer für die betreffende Aktivität bzw. den Balken,
  6. Prüfung ggf. über die vorgesehene Produktivität,
  7. Eintragung der Arbeitstage als Balken in den Bauzeitenplan für die einzelnen Arbeitsabschnitte
  8. Optimierung zwischen den Arbeitsabschnitten sowie Prüfung von Parallelausführungen (ggf. nach Variation der einzusetzenden Arbeitskräfte), damit die Bauzeit laut Bauvertrag eingehalten wird.
Der Bauzeitenplan sollte real, übersichtlich und vollständig dargestellt werden, damit:
  • der Auftraggeber ihn in kürzester Zeit lesen und verfolgen kann und
  • die am Bau Beteiligten alle benötigten Angaben daraus entnehmen können.
Betriebsintern interessieren meistens noch weitere Aussagen.

Beispiel: Balkendiagramm

Bauzeitenplan als Balkendiagramm beispielhaft in vereinfachter Form.
Bauzeitenplan als Balkendiagramm beispielhaft in vereinfachter Form
Bild: © f:data GmbH

Arbeitsschritte

  1. Umwandlung der Positionen des Leistungsverzeichnisses (LV) in einzelne Arbeitsabschnitte.
  2. Übernahme der Grunddaten aus der Angebotskalkulation (insbesondere Soll-Stunden), im Beispiel für Erdarbeiten:
    138 Stunden
  3. Ermittlung der Tagewerke ("Mann"-Tage), im Beispiel mit 8 Stunden je Arbeitstag für Erdarbeiten:
    138 Stunden : 8 Stunden/Tag = 17,25 Tagewerke
  4. Bestimmung der Kolonnenstärke, im Beispiel für Erdarbeiten:
    3 Arbeitskräfte
  5. Ermittlung der Anzahl der Arbeitstage für den jeweiligen Arbeitsabschnitt als Zeitdauer für die betreffende Aktivität bzw. den Balken, im Beispiel für Erdarbeiten:
    17,25 Tagewerke : 3 Arbeitskräfte = 5,75 bzw. gerundet 6 Arbeitstage
  6. Prüfung ggf. über die vorgesehene Produktivität, im Beispiel für Erdarbeiten:
    kalkulierte Leistung Netto 9.600 € : 138 Soll-Stunden = 69,57 €/Stunde
    (Vergleich mit der betriebsspezifischen Stunden-Produktivität !!)
  7. Eintragung der Arbeitstage als Balken in den Bauzeitenplan für die einzelnen Arbeitsabschnitte.
  8. Optimierung zwischen den Arbeitsabschnitten sowie Prüfung von Parallelausführungen.
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