Blitzschutzanlagen sollen Schäden, die durch einen Blitzeinschlag in Gebäuden entstehen können, minimieren. Zu diesen Schäden zählen z. B. Zerstörungen durch Brände, Explosionen oder Zerstörungen, die durch das starke elektromagnetische Feld eines Blitzes entstehen.
Blitzschutzanlagen bestehen aus einer Fangeinrichtung, dem Blitzableiter und einer Erdung. Die Fangeinrichtung wird bei Gebäuden auf dem Dach montiert und besteht aus metallischen Stangen, Drähten und/oder Seilen. Verwendete Materialien für die Fangeinrichtungen sind oftmals Kupfer, verzinkter Stahl oder eine Aluminiumlegierung. Über den Blitzableiter wird der Blitzstrom von der Fangeinrichtung zur Erdung geleitet. Die Leiterführung soll möglichst kurz und damit direkt von der Fangeinrichtung zur Erdung führen, meist wird sie senkrecht entlang der Hauswand verlegt. Der Blitzableiter ist an die Erdung angeschlossen. Bei vollständig mittels Fundamenterder isolierten Gebäuden, wird der Ableiter an den Fundamenterder angeschlossen. Bei nicht vollständig isolierten Gebäuden müssen zusätzliche Oberflächenerder, wie Ringerder, Strahlenerder, Plattenerder oder Tiefenerder installiert werden. Auch der Anschluss an einen natürlichen Erder ist möglich. Ring-, Platten- und Strahlenerder sollen mindestens 50 cm tief im Boden liegen. So soll stets feuchter Boden garantiert werden, zum einen um den Erdungswiderstand gering zu halten, und zum anderen um zu helfen, die Korrosion durch Luftabschluss zu begrenzen. Tiefenerder hingegen werden senkrecht in den Boden getrieben und bestehen meist aus nichtrostenden Stahlstäben. Natürliche Erder sind leitfähige Bauteile, die nicht explizit zu Blitzschutzzwecken gebaut wurden und vor Ort bereits vorhanden sind, wie z. B. Konstruktionselemente aus Beton mit Stahlarmierung bei Hochspannungsmasten.