Die Dachdecker-Fachregeln dienen als Leitfaden für Dachdecker. Diese Regeln sollen sicherstellen, dass alle Dachdecker-Arbeiten anerkannte Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen. Seit April 2024 gelten wichtige Änderungen.
Was sind die Dachdecker-Fachregeln?
Dachdecker-Fachregeln sind spezifische Richtlinien und Normen, die sicherstellen, dass alle Dachdecker-Arbeiten anerkannten Sicherheits- und Qualitätsstandards entsprechen. Als Leitfaden für das gesamte Tätigkeitsgebiet werden sie vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e. V. erstellt. Der ZVDH vertritt 15.000 Dachdeckerbetriebe.
Dachdecker-Fachregeln sollen die Langlebigkeit von Dächern sicherstellen und die Sicherheit von Arbeitern und Nutzern im Gebäude gewährleisten. Die Dachdecker-Fachregeln finden Sie u. a. auf www.baunormenlexikon.de. Was regeln die Dachdecker-Fachregeln?
Die 16 Fachregeln umfassen die drei großen Bereiche:
- Regeln für Dachdeckungen
- Regeln für Abdichtungen
- Regeln für Metallarbeiten
Darin geht es unter anderem um:
Materialauswahl
(Welche Dachziegel, Dachdichtungsmaterialien, Dämmstoffe etc. sind geeignet für welche Dachtypen und Anforderungen?)
Sicherheitsstandards
(Welche Aspekte müssen z. B. eingehalten werden bei Sicherheitsnetzen und Absturzsicherungen?)
Umweltaspekte
(Wie werden Abfälle, die beim Dachdecken anfallen, umweltfreundlich entsorgt etc.?)
Konstruktionstechniken
(Wie werden z. B. Dachmaterialien, Dämmung etc. richtig angebracht? Welche Konstruktionsmethoden werden empfohlen?)
Qualitätskontrolle
(Wie wird z. B. korrekt geprüft, ob alle Bauteile ordnungsgemäß installiert sind?)
Sonstige Hinweise, Regelungen und Zusammenhänge zur Ermittlung von Lasten, Einteilung von Flächen, Informationen zu Blitzschutz, Entwässerung, Solartechnik, Flüssigkunststoff, Schiefer, Dachziegel etc.
Die Dachdecker-Fachregeln sollen die Langlebigkeit von Dächern sicherstellen und die Sicherheit von Arbeitern und Nutzern im Gebäude gewährleisten.
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Inhalt und Aufbau der Dachdecker-Fachregeln
Die Fachregeln sind jeweils nach dem eingesetzten Material und wo nötig dem Bauteil, zu dessen Errichtung dieses Material verwendet wird, bezeichnet. So beschäftigt sich die „FR Ziegel/Steine Dach" zum Beispiel mit der fachgerechten Dachdeckung mit Dachziegeln und Dachsteinen, die „FR FZ-Wellplatte AWB“ enthält die Fachregeln für Außenwandbekleidungen mit Faserzement-Wellplatten, die „FR Metall“ regelt die Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk und die „FR Flachdach“, auch Flachdachrichtlinie genannt, enthält die Fachregeln für Abdichtungen von Flachdächern. Alle Dachdecker-Fachregeln für die jeweiligen Bereiche sind ähnlich aufgebaut. Bei den Fachregeln für die Dachdeckung wird zuerst der Geltungsbereich eingegrenzt. Die Werkstoffe und die besonderen Anforderungen z. B. aufgrund von Dachneigung, Nutzung, Konstruktion, klimatischen Verhältnissen, technischen Anlagen und örtlichen Bestimmungen werden erklärt. Sind bei der Dachdeckung zusätzliche Maßnahmen zur Regensicherheit, Windsogsicherung, Inspektion und Wartung notwendig, werden sie in der jeweiligen Fachregel thematisiert.
Je nach verwendetem Werkstoff werden unterschiedliche Deckungsarten (Schiefer), unterschiedliche Bauproduktarten (z. B. verschiedene Dachziegelarten mit Ringpfalz, Kopffalz usw.) und verschiedene Materialien (z. B. unterschiedliche Metalle, Titanzink, Kupfer, Blei, Aluminium usw.) beschrieben. Die Regeln für die Unterdeckungen werden erklärt und auch, wie Anschlüsse (z. B. verschiedene Kehlen und Grate aus dem gleichen Deckwerkstoff oder anderen geeigneten Materialien) hergestellt werden.
Die Fachregeln für die Außenwandbekleidung beschreiben – neben den Werkstoffen wie Ton, Beton, Faserzement-Wellplatten oder Schiefer – die notwendigen Unterkonstruktionen zur Montage, regeln die An- und Abschlüsse, die Bekleidungs- bzw. Deckungsarten und Wanddetails wie Außen- und Innenecken sowie Sockelanschlüsse. Am Ende der jeweiligen Fachregel für die Außenwandbekleidung wird auf Pflege und Wartung derselben eingegangen.
Die „FR Flachdach“ ist die Fachregel für die Abdichtung. Die Flachdachrichtlinie regelt die Planung und Ausführung von Abdichtungen genutzter und ungenutzter, erdüberschütteter Dachflächen und befahrener Dach- und Deckenflächen aus Stahlbeton mit Abdichtungsbahnen und Flüssigkunststoffen sowie allen für die Funktionsfähigkeit des Dachaufbaus / Bauteilaufbaus erforderlichen Schichten.
Wichtige Änderungen seit April 2024
- Auswahl der erforderlichen Zusatzmaßnahmen bezüglich der Regeldachneigung ist neu strukturiert
- Vereinfachte Anwendung durch weniger erhöhte Anforderungen
- Empfehlungen zur Befestigung von Anlagen (z. B. Aufdach-Solaranlagen) neu aufgenommen
- Abbildungen sind nicht mehr im Anhang, sondern direkt im Text
- Neu gegliedert
- Klassifizierung der Zusatzmaßnahmen überarbeitet
- Unterdeckbahnen für erweiterte Anwendungen (UDB-eA) neu aufgenommen (in die Klassen 1 und 2 alternativ zu wasserdichten und regensicheren Unterdächern)
- Auf Grundlage neuer DIN 4108-3 überarbeitet
- Neue Lösungsvarianten für nachweisfreie Bauteile ergänzt
- Ab Mai gibt es eine digitale Arbeitshilfe, die die Auswahl einer nachweisfreien Konstruktion auf der Grundlage des Bauvorhabens erleichtern soll
- Beschreibt einen neuen Typ von Unterdeckbahnen, die mittels Heißluft oder Quellschweißmittel gefügt werden können, aber auch diffusionsoffenen sind (dieser Typ ist leistungsfähiger als die Bahnen, die im Produktdatenblatt Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen beschrieben sind)
- Inhalte bisheriger Produktdatenblätter sind nun zusammengefasst
- Klassifizierung der Bahnen gestrichen
- Anforderungen an die flächenbezogene Masse neu aufgenommen
- Normenübersicht und Bauteildaten der Berechnungshilfe sind aktualisiert