Wer erarbeitet die Dachdecker-Fachregeln?
Die Dachdecker-Fachregeln wie auch Richtlinien und Arbeitshinweise für das gesamte Tätigkeitsgebiet werden vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e. V. erarbeitet. Der ZVDH vertritt 15.000 Dachdeckerbetriebe und deren gemeinsame fachliche, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Interessen. Was wird geregelt?
Die 16 Fachregeln umfassen die 3 großen Bereiche „Regeln für Dachdeckungen“, „Regeln für Abdichtungen“ und „Regeln für Metallarbeiten“. Darin geregelt werden die fachgerechte und sichere Planung und Ausführung von Dach-, Wand- und Abdichtungsarbeiten. Zusätzlich werden in den Hinweisen zu Außenwandbekleidung, Holz und Lasten die jeweiligen Fachregeln um weitere Regelungen und Zusammenhänge z. B. zur Ermittlung von Lasten und zur Einteilung von Flächen ergänzt. Merkblätter u. a. zu Blitzschutz, Entwässerung und Solartechnik sowie Produktdatenblätter zu Flüssigkunststoff, Schiefer und Dachziegel runden die Fachinformationen ab.
Bild: © f:data GmbHWie sind die Bezeichnungen der einzelnen Fachregeln strukturiert?
Die Fachregeln sind jeweils nach dem eingesetzten Material und wo nötig dem Bauteil, zu dessen Errichtung dieses Material verwendet wird, bezeichnet. So beschäftigt sich die "FR Ziegel/Steine Dach" zum Beispiel mit der fachgerechten Dachdeckung mit Dachziegeln und Dachsteinen, die "FR FZ-Wellplatte AWB“ enthält die Fachregeln für Außenwandbekleidungen mit Faserzement-Wellplatten, die „FR Metall“ regelt die Metallarbeiten im Dachdeckerhandwerk und die „FR Flachdach“ auch Flachdachrichtlinie genannt, enthält die Fachregeln für Abdichtungen von Flachdächern. Inhalt und Aufbau der Fachregeln für Dachdecker
Alle Dachdecker-Fachregeln für die jeweiligen Bereiche sind ähnlich aufgebaut. Bei den Fachregeln für dir Dachdeckung wird zuerst der Geltungsbereich eingegrenzt. Die Werkstoffe und die besonderen Anforderungen z. B. aufgrund von Dachneigung, Nutzung, Konstruktion, klimatischen Verhältnissen, technischen Anlagen und örtlichen Bestimmungen werden erklärt. Sind bei der Dachdeckung zusätzliche Maßnahmen zur Regensicherheit, Windsogsicherung, Inspektion und Wartung notwendig, werden sie in der jeweiligen Fachregel thematisiert. Je nach verwendetem Werkstoff werden unterschiedliche Deckungsarten (Schiefer), unterschiedliche Bauproduktarten (z. B. verschiedene Dachziegelarten mit Ringpfalz, Kopffalz usw.) und verschiedene Materialien (z. B. unterschiedliche Metalle, Titanzink, Kupfer, Blei, Aluminium usw.) beschrieben. Die Regeln für die Unterdeckungen werden erklärt und auch, wie Anschlüsse z. B. verschiedene Kehlen und Grate aus dem gleichen Deckwerkstoff oder anderen geeigneten Materialien hergestellt werden.
Die Fachregeln für die Außenwandbekleidung beschreiben – neben den Werkstoffen wie Ton, Beton, Faserzement-Wellplatten oder Schiefer – die notwendigen Unterkonstruktionen zur Montage, regeln die An- und Abschlüsse, die Bekleidungs- bzw. Deckungsarten und Wanddetails wie Außen- und Innenecken sowie Sockelanschlüsse. Am Ende der jeweiligen Fachregel für die Außenwandbekleidung wird auf Pflege und Wartung derselben eingegangen.
Die „FR Flachdach“ ist die Fachregel für die Abdichtung. Die Flachdachrichtlinie regelt die Planung und Ausführung von Abdichtungen genutzter und ungenutzter, erdüberschütteter Dachflächen und befahrener Dach- und Deckenflächen aus Stahlbeton mit Abdichtungsbahnen und Flüssigkunststoffen sowie allen für die Funktionsfähigkeit des Dachaufbaus/Bauteilaufbaus erforderlichen Schichten. Wo stehen die Dachdecker-Fachregeln?