Normen

Flachdachrichtlinie

Die FR Flachdach – Fachregel für Abdichtungen – Flachdachrichtlinie wird vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e. V. und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. – Bundesfachabteilung Bauwerksabdichtung – herausgegeben.
Die Flachdachrichtlinie regelt die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Abdichtungsbahnen und Flüssigkunststoffen sowie allen für die Funktionsfähigkeit erforderlichen Schichten des Flachdachs.
Die Flachdachrichtlinie regelt die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Abdichtungsbahnen und Flüssigkunststoffen sowie allen für die Funktionsfähigkeit erforderlichen Schichten des Flachdachs. Bild: © Vladimir Nenezic, 123RF.com
Von Flachdächern spricht man, wenn Dächer kein oder nur ein geringes Gefälle von 2 % (1,1°) – 20 % (11,31°) haben. Die Flachdachrichtlinie verlangt ein Mindestgefälle von 2 % (1,1°). Es werden grundsätzlich die Flachdachkonstruktionsarten unbelüftetes Dach (Warmdach) und belüftetes Dach (Kaltdach) unterschieden.

Wann, wofür und wo gilt die Flachdachrichtlinie?

Die Flachdachrichtlinie gilt für die Planung und Ausführung von Flachdachabdichtungen. Die Flachdachrichtlinie regelt dabei die Abdichtung mit Abdichtungsbahnen, Flüssigkunststoffen und für alle Schichten, die für die Funktionsfähigkeit des Dachaufbaus erforderlich sind.
Unter die Flachdachregel fallen:
  • nicht genutzte Dachflächen einschließlich extensiv begrünter Dachflächen
  • genutzte Dach- und Deckenflächen, z. B. intensiv begrünte Flächen, Terrassen, Dächer mit Solaranlagen, Balkonen, Loggien und Laubengängen
  • erdüberschüttete Deckenflächen
  • befahrene Dach- und Deckenflächen aus Stahlbeton

Wie ist die Flachdachrichtlinie gegliedert?

Die Flachdachrichtlinie gliedert sich in:
1Allgemeine Regeln
2Beanspruchung und Anforderung
3Planung und Ausführung der Funktionsschichten
4Details
5Pflege und Wartung
Anhang IWindsogsicherung von Dächern mit Abdichtungen mit einer Neigung kleiner 5°
Anhang IIDetailskizzen

Was beinhalten die einzelnen Gliederungspunkte?

Unter "Allgemeine Regeln" werden der Geltungsbereich der Flachdachrichtlinie beschrieben, die Begriffe der Flachdachkonstruktionen erklärt, Konstruktions- und Verlegearten beschrieben und skizziert sowie Gestaltungs- und Planungshinweise aufgelistet.
Im nächsten Punkt werden die Beanspruchungen definiert, denen eine Flachdachabdichtung standhalten muss. Dazu zählen u. a. Feuchte (wie Regen, Schnee, Tau und Nebel), mechanische, thermische (z. B. durch Sonneneinstrahlung), biologische (z. B. durch Wurzeln bei begrünten Dachflächen) und chemische Kriterien. Es werden entsprechende Regelungen für die Dachneigung / das Gefälle, die Unterkonstruktionen, die Oberflächenabdichtung, die Entwässerung und für Sicherungsmaßnahmen zur Aufnahme vertikaler und horizontaler Kräfte beschrieben.
Der darauffolgende Punkt definiert, wie Haftbrücken, Trenn- und Ausgleichsschichten, Dampfsperre, Wärmedämmung, Dampfdruckausgleichsebene, Abdichtung (verschiedene Ausführungen), Schutzlagen und -schichten sowie der Oberflächenschutz zu planen und auszuführen sind.
Die Detailausführung von Klemmprofilen und -schienen, Los- und Festflanschkonstruktionen, von Anschlüssen an aufgehende Bauteile, Türen, Durchdringungen und Dachrandabschlüssen, von Bewegungsfugen, Entwässerung, Brandschutzmaßnahmen für An- und Abschlüsse und Durchdringungen werden auch erörtert.
Der nächste Punkt der Flachdachrichtlinien beschreibt die Inspektionen, Wartungen, Voruntersuchungen vor Instandsetzung und Erneuerung sowie die Regelungen für die Instandsetzung selbst.

Flachdachrichtlinie und Normen

Die Flachdachrichtlinie bietet also für die Planung und Ausführung von Flachdächern den roten Faden und somit die Richtschnur mit den entsprechenden Verweisen auf die gültigen Normen z. B. zur Abdichtung (Normenreihe DIN 18531), zum baulichen Brandschutz (Normenreihe DIN 18234) oder zu Abläufen für Gebäude (DIN EN 1253-2).
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Flachdachrichtlinie"

Auszug im Originaltext aus VDI 3810 Blatt 2 (2010-05)
Die Dachentwässerung mit Druckströmung wird in DIN 1986-100 beschrieben.Im Gegensatz zur Freispiegelentwässerung werden bei einer Dachentwässerung mit Druckströmungen die Leitungen bei Regenspenden ab der Bemessungsregenspende planmäßig vollgefüllt...
- VDI-Richtlinie im Originaltext -
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