Lichtkuppeln dienen der natürlichen Belichtung sowie der Be- und Entlüftung. Sie übernehmen aber auch die Funktion als natürlicher Rauchabzug (NRA) oder als Rauch-Wärmeabzug (RWA). Sie werden zum größten Teil in Gewerbe- und Industriebauten eingesetzt, finden aber auch Verwendung bei Verwaltungsgebäuden, in öffentlichen Einrichtungen sowie im privaten Eigenheimbau. Lichtkuppeln sind somit neben Flachdachfenstern und Dachlichtbändern , das Mittel der Wahl, wenn es um die Be- und Entlüftung sowie die natürliche Belichtung von Gebäuden mit Flachdächern geht. Lichtkuppel, kuppelförmig
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Lichtkuppeln werden mindestens zweischalig in quadratischen, rechteckigen und runden Formaten angeboten und aus Acrylglas, Polykarbonat, ungesättigtem und glasfaserverstärktem Polyesterharz sowie aus Polyvinylchlorid hergestellt. Je nach gewünschter Lichtdurchlässigkeit gibt es Lichtkuppeln in lichtdurchlässiger (klar, opal) Ausführung oder auch als Dunkelklappe, bei der nur die Lüftung als Funktion benötigt wird. Die Lichtkuppeln können kuppelförmig, tonnenförmig oder auch pyramidenförmig ausgeprägt sein.
Lichtkuppel in Pyramidenform
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Die Lichtkuppel wird auf einem Aufsatzkranz montiert, der z. B. aus PVC, verzinktem und beschichtetem Stahl, ungesättigtem, glasfaserverstärktem Polyester oder Polyurethan besteht.
Bei der Auswahl der gewünschten Lichtkuppel spielen neben den bereits aufgeführten Kriterien, natürlich die Maße und der Wärmedurchgangskoeffizient eine entscheidende Rolle. Die Nennwerte des Gesamtenergiedurchlassgrades sind in der aktuellen Normung für die unterschiedlich ausgeführten Lichtkuppeln festgeschrieben.
Eine Alternative zu Lichtkuppeln aus Kunststoff stellen die Flachdachfenster dar. Sie wurden speziell für den Wohnungs- und den Objektbau entwickelt und sorgen für hervorragende Raumbelichtung und Be- und Entlüftung. Zudem sind sie aus Silicatglas, damit klar und durchsichtig, können aber zusätzlich auch mit einer Kuppel aus Polykarbonat versehen sein.
Je nachdem, ob sie lediglich zur Belichtung oder auch zur Belüftung eingesetzt werden sollen, werden die Flachdachfenster mit Öffnungssystemen versehen, die sowohl elektrisch oder manuell bedient werden können.
Flachdachfenster werden wie Lichtkuppeln auf Aufsatzkränze montiert z. T. mit geringen Neigungswinkeln um ca. 3°. Durch die Neigung und die spezielle Bauweise wird ein reibungsloser Ablauf des anfallenden Regenwassers gewährleistet. Zudem können Flachdachfenster mit Wärme- und Schallschutz-Isolierverglasung ausgestattet sein und damit hervorragende Schall- und Wärmedämmwerte erreichen. Sie können durchsturzsicher und einbruchhemmend gebaut werden und sollten über eine hohe Wasserdichtheit und geringe Luftdurchlässigkeit verfügen. Die diesbezüglichen Anforderungen an die Flachdachfenster sind in der aktuellen Normung beschrieben.
Sollen besonders große Flachdachflächen z. B. Produktionshallendächer, Lagerhäuser, Industriebauten, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude oder Einkaufsmärkte mit natürlicher Be- und Entlüftung versehen werden, fällt die Wahl oft auf Dachlichtbänder.
Dachlichtband auf einer Industriehalle
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Die Lichtbänder bestehen meist aus Polykarbonat-(Acrylglas) Hohlkammerplatten, die über Aluminium-Profile verbunden werden. Sie verfügen über gute bis sehr gute Wärmedämmeigenschaften und integrierte Klappen, die als Rauch-und Wärmeabzug fungieren und im Brandfall schnell Öffnen können (z. B. über Thermoauslösung oder Thermo- und CO2 –Auslösung).
Neben den Dachlichtbändern aus Polykarbonat-Hohlkammerplatten, werden auch solche aus glasfaserverstärktem Polyester angeboten, die dann aufgrund der Materialeigenschaften besonders beständig gegenüber UV-Einstrahlung und der Witterung sind.
Dachlichtband auf einem Einkaufsmarkt
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Dachlichtbänder liegen in verschiedenen Konstruktionen vor. So können gewölbte Dachlichtbänder, flache Dachlichtbänder, integrierte Dachlichtbänder z. B. für Sandwichpaneelkonstruktionen, Sattellichtbänder, Lichtbandpyramiden sowie Dachlichtbänder für Shed- und Satteldächer unterschieden werden.
In der aktuellen Normierung sind unter anderem die Anforderungen an Dachlichtbänder hinsichtlich des Strahlungstransmissionsgrades, der Dauerhaftigkeit, der Wasserdichtheit, der mechanischen Eigenschaften, des Brandverhaltens, des Feuerwiderstands, des Verhaltens bei Beanspruchung durch Feuer von außen, der Luftdurchlässigkeit, des Wärmedurchlasswiderstandes und der Luftschalldämmung beschrieben.