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Mönch- und Nonnenziegel

Mönch- und Nonnenziegel sind traditionelle, halbrunde Dachziegel, die paarweise ohne Falz verlegt werden. Der konkave Nonnenziegel liegt mit der Öffnung nach oben, der konvexe Mönchziegel wird darübergelegt und schützt die Fugen vor eindringendem Wasser.

Was sind Mönch- und Nonnenziegel?

Mönch- und Nonnenziegel, auch Klosterziegel genannt, sind halbrunde Dachziegel für Steildächer. Es sind traditionelle Hohlziegel, die paarweise und ohne Falz verlegt werden. Der konkave, nach innen gewölbte Nonnenziegel liegt mit der Öffnung nach oben und bildet die wasserführende Unterschicht. Der konvexe, nach außen gewölbte Mönchziegel wird darübergelegt und deckt die Fugen ab.
Ursprünglich entsteht die Form aus einer längs halbierten, konischen Tonröhre. Der Verband besteht stets aus zwei Ziegeln: einem Mönch und einer Nonne. Mönchziegel können dabei zwei angrenzende Nonnenziegel überdecken, insbesondere bei fugenfreier Verlegung.
Mönch- und Nonnenziegel sind häufig auf historischen Gebäuden zu finden. Sie gehören zu den ältesten Dacheindeckungen der Welt. Der Name deutet auf ihre historische Verwendung in Klöstern und kirchlichen Gebäuden im mediterranen Raum hin. Bei Renovierungen werden sie häufig durch Biberschwanzziegel ersetzt, da diese einfacher zu verlegen und zu pflegen sind. Mönch- und Nonnenziegel sind aufwendig anzubringen. Eine unsachgemäße Verarbeitung kann zu Wasserschäden an den Fugen führen.
Mönch- und Nonnenziegel sind halbrunde Dachziegel, die oft auf historischen Gebäuden zu finden sind.
Mönch- und Nonnenziegel sind halbrunde Dachziegel, die oft auf historischen Gebäuden zu finden sind. Bild: © f.dada GmbH

Kombinierter Mönch- und Nonnenziegel

Eine Weiterentwicklung der klassischen Mönch- und Nonnenziegel, die traditionell aus zwei separaten Ziegeln bestehen, ist der kombinierte Mönch- und Nonnenziegel. Dabei bleibt die typische Überdeckung des Nonnenziegels durch den Mönchziegel weitgehend erhalten. Durch den Wegfall der Fuge zwischen den Nonnenziegeln verbessert sich jedoch die Dichtigkeit der Dacheindeckung deutlich.

So werden Mönch- und Nonnenziegel hergestellt

Mönch- und Nonnenziegel können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden:
  • Handgefertigt (traditionell)
    In Handarbeit wird ein hohler Konus aus Tonmasse auf einer Töpferscheibe geformt und mittig mit einem Seil oder Draht halbiert. Alternativ wird die Tonmasse glatt in einem Rahmen verstrichen. Die feuchte Tonplatte wird auf einen halben Konus gelegt und somit in Form gebracht.
  • Maschinell
    Heute werden Mönch- und Nonnenziegel durch Stempelpressung hergestellt. Dabei wird der Ton zunächst in einer Strangpresse zu einem flachen Strang geformt und anschließend in einzelne Stücke zugeschnitten. Diese Zuschnitte werden anschließend in einer Stempelpresse in die gewünschte Form gepresst. Um ihre Härte und Langlebigkeit zu erhalten, werden die feuchten Tonziegel anschließend gebrannt und optional versiegelt.

Wie werden Mönch- und Nonnenziegel verlegt?

Mönch- und Nonnenziegel werden vor allem auf Steildächern mit einer Neigung von über 40 Grad verlegt, da sie keinen Falz besitzen, der auf flacheren Dächern für Dichtigkeit sorgt und Wasser ableiten kann. In wärmeren Klimazonen mit geringeren Niederschlägen kommen sie auch auf flacheren Dächern vor.
Die Verlegung erfolgt in zwei Schritten:
  1. Die Nonnenziegel werden erst mit dem Hohlraum nach oben auf die Lattung gesetzt oder genagelt und bilden somit die Grundschicht. Dabei entstehen zwischen den aneinanderliegenden Nonnenziegeln Fugen.
  2. Die Mönchziegel werden anschließend als Deckschicht mit der Wölbung nach unten über die Nonnenziegel gestülpt, sodass die entstandenen Fugen überdeckt werden.
Zur Verbesserung der Stabilität können die Ziegel zusätzlich vermörtelt oder mit Sturmklammern befestigt werden. Bei der Vermörtelung ist zu beachten, dass sich das Gesamtgewicht der Dacheindeckung erhöht und statisch berücksichtigt werden muss.
Die Nonnenziegel bilden die Grundschicht, die Mönchziegel decken sie überlappend ab.
Die Nonnenziegel bilden die Grundschicht, die Mönchziegel decken sie überlappend ab. Bild: © f:data GmbH

Regelungen und Normen für Mönch- und Nonnenziegel

Ob Mönch- und Nonnenziegel als Dacheindeckung für ein Dach geeignet sind, hängt u. a. ab von:
  • Dachneigung,
  • Beanspruchung durch Witterung,
  • maximale Traglast und
  • Gestaltung.
Um die Langlebigkeit und Sicherheit eines Daches durch eine fachgerechte Verlegung der Dacheindeckung zu gewährleisten, sind die in Deutschland geltenden Dachdecker-Fachregeln zu beachten.
Weitere relevante Normen sind:
  • DIN EN 1304: Dach- und Formziegel – Begriffe und Produktspezifikationen.
  • DIN EN 538: Tondachziegel für überlappende Verlegung – Prüfung der Biegetragfähigkeit.
Daria Kern
Ein Artikel von
Copyright bauprofessor.de Lexikon
Herausgeber: f:data GmbH Weimar und Dresden
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Mönch- und Nonnenziegel"

Ausgabe 2013-08
Diese Norm legt Anforderungen an Dach- und Formziegel für Dachdeckungen geneigter Dächer sowie für Außen- und Innenwandbekleidungen fest. Dach- und Formziegel, die dieser Norm entsprechen, eignen sich für Dachdeckungen und für Außen- und Innenwandbek...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 1994-11
Diese Norm legt das Verfahren zur Prüfung der Biegezugfestigkeit von Tondachziegeln fest....
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2002-06
Diese Norm legt charakteristische Werte der Wichten und der Flächenlasten von Baustoffen und Bauteilen, der Wichten von gewerblichen, industriellen und landwirtschaftlichen Lagerstoffen sowie der Böschungswinkel von Schüttgütern zur Ermittlung von Ei...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
3.4.1 Nonnenziegel (Unterziegel) rinnenförmige Dachziegel, welche untergedeckt werden und auf der Deckunterlage der Dachdeckung aufliegenAnmerkung 1 zum Begriff: Die Nonnenziegel können entweder keine Einhängenase oder eine oder mehrere Einhängenasen...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1055-1 (2002-06)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
4.3.3.1 Falzziegel, Strangfalzziegel und Hohlpfannen sowie Mönch- und Nonnenziegel und die entsprechenden FormziegelDer Mittelwert der Geradlinigkeit in Längsrichtung, berechnet nach EN 1024, muss die Anforderungen der Tabelle 2 erfüllen. ... 4.3.3.2...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
3.1.1 Dachziegel Produkte für überdeckende Verlegung auf geneigten Dächern sowie für Außen- und Innenwandbekleidungen, die durch Formgebung (Strangpressen und/oder Formpressen), Trocknen und Brennen aus tonigen Massen mit oder ohne Zusätze hergestell...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
4.3.2.1 Ebenheit von Flachziegeln, Falzziegeln, Strangfalzziegeln und Hohlpfannen sowie der entsprechenden FormziegelDer Mittelwert des Koeffizienten der Ebenheit, berechnet nach EN 1024, muss die Anforderungen der Tabelle 1 erfüllen. ... 4.3.2.2 Gle...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 538 (1994-11)
7.3.1 Bei Dachziegeln ohne NaseDer Dachziegel ist mit der konkaven Seite nach unten auf die in einer waagerechten Ebene befindlichen Platte der Prüfeinrichtung aufzulegen, so dass das Rundeisen zum Aufbringen der Belastung mit der oberen Mantellinie ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

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Dachdeckung mit Dachziegeln, Biberschwanzziegel DIN EN 1304, Rundschnitt, Format B/L 180/380 mm, naturfarben, Farbton rot, als Doppeldeckung, Dachneigung über 40 bis 45 Grad....
Abrechnungseinheit: m2
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