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Biberschwanzziegel

Biberschwanzziegel sind flache, abgerundete Dachziegel aus Ton ohne Falze. Sie werden für verschiedene Deckungsarten eingesetzt.

Eigenschaften von Biberschwanzziegeln

Biberschwanzziegel sind flache Dachziegel aus Ton, die vor allem zur Eindeckung von Steildächern verwendet werden. Sie haben keine Falze oder Mulden. Charakteristisch sind ihre abgerundeten Unterkanten – eine Form, die an den Schwanz eines Bibers erinnert.
Es gibt verschiedene Ausführungen, z. B. Biberschwanzziegel mit glatter, gewellter oder fein strukturierter Oberfläche sowie diverse Farb- und Glanzvarianten, von matt bis hochglänzend.
Beliebt sind Biberschwanzziegel aufgrund ihrer:
  • guten Anpassungsfähigkeit an verschiedene Dachformen (z. B. auch bei Rundungen und Gauben) und
  • hohen Lebensdauer bei fachgerechter Verlegung.
Verwendung finden Sie oft auf:
  • denkmalgeschützten Gebäuden oder im historischen Baustil und
  • Steildächern.
Biberschwanzziegel haben eine traditionelle Dachziegelform. Sie sind besonders in Mitteleuropa weit verbreitet.
Biberschwanzziegel haben eine traditionelle Dachziegelform. Sie sind besonders in Mitteleuropa weit verbreitet. Bild: © f:data GmbH

So werden Biberschwanzziegel hergestellt

Nach der Tonaufbereitung erfolgt die Formgebung der Biberschwanzziegel im Strangpressverfahren. Dabei wird der Ton durch eine Strangpresse geführt, aus deren Strang die Ziegel anschließend ausgestanzt oder geschnitten werden.
Die geformten Ziegel trocknen entweder in speziellen Trockenkammern oder an der Luft, um eine Rissbildung während des nachfolgenden Brennprozesses im Tunnel- oder Ringofen zu vermeiden. Beim Brennen erhalten die Ziegel ihre endgültige Härte und Farbe.

Deckarten des Biberschwanzziegels

Biberschwanzziegel werden mithilfe der sogenannten Nase – einem Vorsprung an der Unterseite nahe der oberen Kante – sicher in die Dachlattung eingehängt. Zusätzlich sind sie häufig mit zwei Schraublöchern am oberen Rand ausgestattet, um sie gegen Windsogkräfte zu sichern.
Man unterscheidet u. a. drei Deckarten, in denen Biberschwanzziegel verlegt werden können:
  • Kronendeckung
    Durch die Überlappung der Ziegel entsteht bei der Kronendeckung eine nahezu doppelte Dachhaut. Eine Lagerschicht wird direkt an der Traglatte eingehängt. Die darüberliegende Deckschicht wird um einen halben Ziegel versetzt, ebenfalls an derselben Traglatte befestigt. Das Abdecken der Fugen mit einem Ziegel verhindert, dass Regenwasser durch die Fuge auf den darunter liegenden Dachaufbau sickert.
  • Doppeldeckung
    Auch durch die Doppeldeckung entsteht eine beinahe doppelte Dachhaut. Die Lagerschicht und die Deckschicht werden auf jeweils einer eigenen Traglatte verlegt. Der jeweils unten liegende Ziegel wird um etwas mehr als die Hälfte von dem darüberliegenden Ziegel überdeckt. Um die Fugen an First und Traufe abzudecken, müssen diese dennoch in Kronendeckung verlegt werden.
    Bei der Doppeldeckung werden die Ziegel um eine halbe Breite versetzt verlegt, um so die entstehenden Fugen komplett zu überlappen und Regenwasser über den Ziegel abzuleiten.
  • Einfachdeckung
    Die Einfachdeckung ist eine sehr leichte und materialsparende Deckungsart. Die Ziegel überlappen nur an den Ober- und Unterkanten. Unter den Längsfugen werden Spließe zur Abdeckung der in Längsrichtung entstehenden Fugen verwendet. Spließe sind längliche Schindeln, die traditionell aus Holz hergestellt wurden. Heute bestehen sie meist aus Metall oder Kunststoff.
Daria Kern
Ein Artikel von
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Biberschwanzziegel"

Ausgabe 2013-08
Diese Norm legt Anforderungen an Dach- und Formziegel für Dachdeckungen geneigter Dächer sowie für Außen- und Innenwandbekleidungen fest. Dach- und Formziegel, die dieser Norm entsprechen, eignen sich für Dachdeckungen und für Außen- und Innenwandbek...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2002-06
Diese Norm legt charakteristische Werte der Wichten und der Flächenlasten von Baustoffen und Bauteilen, der Wichten von gewerblichen, industriellen und landwirtschaftlichen Lagerstoffen sowie der Böschungswinkel von Schüttgütern zur Ermittlung von Ei...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
4.3.3.1 Falzziegel, Strangfalzziegel und Hohlpfannen sowie Mönch- und Nonnenziegel und die entsprechenden FormziegelDer Mittelwert der Geradlinigkeit in Längsrichtung, berechnet nach EN 1024, muss die Anforderungen der Tabelle 2 erfüllen. ... 4.3.3.2...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1055-1 (2002-06)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
3.1.1 Dachziegel Produkte für überdeckende Verlegung auf geneigten Dächern sowie für Außen- und Innenwandbekleidungen, die durch Formgebung (Strangpressen und/oder Formpressen), Trocknen und Brennen aus tonigen Massen mit oder ohne Zusätze hergestell...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
4.3.2.1 Ebenheit von Flachziegeln, Falzziegeln, Strangfalzziegeln und Hohlpfannen sowie der entsprechenden FormziegelDer Mittelwert des Koeffizienten der Ebenheit, berechnet nach EN 1024, muss die Anforderungen der Tabelle 1 erfüllen. ... 4.3.2.2 Gle...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1304 (2013-08)
Die Biegetragfähigkeitskriterien gelten nicht für Formziegel.Die Proben gelten als zufrieden stellend, wenn sie bei Prüfung nach EN 538 unter folgender Mindestlast nicht zu Bruch gehen: 600 N für Flachziegel (Biberschwanzziegel); 900 N für Falzzieg...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-1/NA (2010-12)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4109-33 (2016-07)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4109-33 (2016-07)
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- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4109-33 (2016-07)
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- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4109-33 (2016-07)
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STLB-Bau Ausschreibungstext:
Deckung der Ortgänge mit Ortgang-Formziegeln, trocken verlegen, passend zur Deckung mit Dachziegeln....
Abrechnungseinheit: m
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