27.10.2025 | Umwelt / Ökologie / Nachhaltiges Bauen

Zukunftsbäume für eine nachhaltige Stadt

Städte stehen durch den Klimawandel vor neuen Herausforderungen. Zukunftsbäume als klimaresiliente Baumarten bieten eine nachhaltige Lösung, um städtische Grünflächen langfristig widerstandsfähig und vielfältig zu gestalten.

Was sind Zukunftsbäume?

Zukunftsbäume sind Baumarten, die besonders gut an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst sind und gezielt für den Einsatz in Städten ausgewählt werden. Sie sind eine notwendige Reaktion auf veränderte klimatische Bedingungen in unseren Städten.
Der Stadtplanung und der Landschaftsarchitektur bieten sich neue Möglichkeiten, klimaresiliente Grünräume zu gestalten – vorausgesetzt, Artenwahl und Standortbedingungen werden sorgfältig aufeinander abgestimmt.
Zukunftsbäume können sowohl heimische als auch nichtheimische Baumarten sein, die besonders widerstandsfähig gegenüber den Belastungen des städtischen Klimas sind.
Sie tolerieren:
  • längere Trockenphasen,
  • höhere Durchschnittstemperaturen,
  • verdichtete, nährstoffarme Böden und
  • Luftverschmutzung / Streusalze.
Vor dem neuen Stadtforum in Dresden wachsen 27 Zukunftsbäume. Sie tragen zur nachhaltigen Stadtbegrünung bei.
Vor dem neuen Stadtforum in Dresden wachsen 27 Zukunftsbäume. Sie tragen zur nachhaltigen Stadtbegrünung bei. Bild: © f:data GmbH | Corinna Bauer

Darum brauchen wir Zukunftsbäume

Städte heizen sich durch versiegelte Flächen besonders stark auf. Herkömmliche Baumarten wie z. B. Rosskastanie und Rotbuche kommen mit Hitze, Trockenheit oder neuen Schädlingen oft nicht zurecht. Für eine bessere Luftqualität und Schatten sind Bäume in Städten jedoch von großer Bedeutung.
Das Pflanzen von Zukunftsbäumen soll außerdem dazu beitragen, mehr Vielfalt in die städtischen Baumbestände zu bringen. Bislang dominieren im Straßenraum vorwiegend Linden, Ahorne und Platanen. Vielfältigere Baumbestände sind jedoch besser gegen teilweise noch unbekannte Schadenserreger geschützt als Monokulturen.
Zukunftsbäume, die durch ihre Eigenschaften besser an die veränderten Klimabedingungen angepasst sind, können langfristig im Stadtbild bestehen bleiben. Ziel ist es, dauerhafte, gesunde und pflegearme Baumbestände in urbanen Räumen zu etablieren, auch in 30 bis 50 Jahren.
Werden Gehölze gewählt, die an die jeweiligen Standortbedingungen gut angepasst sind, können sie zahlreiche wichtige ökologische Funktionen übernehmen, wie zum Beispiel:
  • CO₂-Bindung,
  • Sauerstoffproduktion,
  • Abkühlung,
  • Schattierung,
  • Luftfiltration,
  • Lärmminderung und
  • Lebensraum für Tiere / Pflanzen.

Beispiele für Zukunftsbäume

Art Herkunft / Besonderheit
Chinesische Birne
(Pyrus calleryana)
Ostasien / trockenheitsresistent
Feldahorn
(Acer campestre)
Einheimisch / robust, salzverträglich
Ungarische Eiche
(Quercus frainetto)
Südeuropa / tiefwurzelnd, stadtklimafest
Blauglockenbaum
(Paulownia tomentosa)
Südostasien / schnellwachsend, großes Laubvolumen

Mustervorlagen helfen bei der Planung

Für die Ausschreibung von Pflanzungen mit Zukunftsbäumen stehen im Rahmen von STLB-Bau von den Arbeitsgremien des GAEB erstellte Mustervorlagen zur Verfügung.
Diese Vorlagen ermöglichen eine schnelle, standardisierte und übersichtliche Ausschreibung der entsprechenden Leistungen und erleichtern die Umsetzung in Bauprojekten und städtischen Grünanlagen.
Herzlichen Dank an Corinna Bauer, M. Sc. für Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement sowie technische Redakteurin für Baudaten bei Dr. Schiller & Partner GmbH – Dynamische BauDaten in Dresden, für diesen Artikel auf bauprofessor.de.
Bauprofessor-Redaktion
Dieser Beitrag wurde von unserer Bauprofessor-Redaktion erstellt. Für die Inhalte auf bauprofessor.de arbeitet unsere Redaktion jeden Tag mit Leidenschaft.
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