Buchhaltung / Rechnungswesen

Variator

Der Variator (v) als Ausdruck des Veränderungsgrades der Kosten bei der Kostendynamik und einer dafür vorgenommenen Kostenspaltung stellt sich als Quotient von proportionalem Satz (p) und dem Verhältnis von Kosten (K) und Bauleistung (L) wie folgt dar:

v = pK0
----
L0
Der proportionale Satz unterstellt, dass die Diffe­renzkosten zweier Leistungsvolumina {1,0} pro­portionalen Charakter aufweisen nach
p = K1- K0
----------
L1- L0
Als Kriterien der Verhaltensweisen gelten
So sagt z. B. ein Variator von 0,6 aus, dass sich die Kosten zu 6/10 leistungsproportional entwickeln und zu 4/10 bei einer Leistungsveränderung fix sind. Die Höhe des Variators lässt erkennen, in welchem Maße die Kosten bei einer Leistungssteigerung zu einer relativen Kostensenkung führen oder die Rentabilität schmälern. Die genauesten Werte liefert die Regressionsanalyse, deren exakte Anwendung jedoch eine vergleichsweise große Zahl von Ausgangswerten erfordert.
Auf Grundlage von Verhaltensuntersuchungen lassen sich Anhaltszahlen für Variatoren in Grenzen angeben. Das nachfolgende Beispiel sagt darüber aus, in welchem Umfang mit fixen und proportionalen Anteilen für einzelne Kostenpositionen zu rechnen ist.

Beispiel: Anhaltszahlen für Variatoren in Bauunternehmen

im Geschäftsjahr für
Kostenart/KostenkomplexGesamtbetrieb BaustelleBetonwerk
Kostenarten:
- Abschreibungen/Vorhaltekosten00,0 ... 0,30
- Baustoffe0,9 ... 1,00,9 ... 1,01
- Rüst-, Schal- und Verbaumaterial0,2 ... 0,50,3 ... 0,6-
- Betriebsstoffe0,1 ... 0,30,2 ... 0,40,3 ... 0,6
- Transportleistungen0,3 ... 0,50,3 ... 0,5-
- Löhne 0,2 ... 0,50,3 ... 0,60,3
Kostenkomplexe:
- Technologische Einzelkosten (EKZ)0,8 ... 0,90,8 ... 0,90,8 ... 0,9
- Baustellengemeinkosten (BGK)0,4 ... 0,60,5 ... 0,70,5 ... 0,7
- Allgemeine Geschäftskosten (AGK)0,0 ... 0,100
Die angeführten Richtgrößen können durchaus als Richtgrößen dienen, aber nicht allgemeingültig sein. Von einer schematischen Anwendung ist jedoch abzuraten, weil jedes Bauunternehmen andere Bedingungen aufweist. Allgemeingültige Variatoren für alte Baubetriebe kann es auch nicht geben, wenn kostendynamische Analysen nicht abstrakt vorgenommen werden, sondern von bestimmten Anpassungen der Kosten an veränderte Bedingungen der Baudurchführung ausgehen, z.B. Veränderungen der Intensität, der Produktionsdauer oder Veränderungen im Einsatz von Baumaschinen und Geräten.
Bauprofessor-Redaktion
Dieser Beitrag wurde von unserer Bauprofessor-Redaktion erstellt. Für die Inhalte auf bauprofessor.de arbeitet unsere Redaktion jeden Tag mit Leidenschaft.
Über Bauprofessor »
Copyright bauprofessor.de Lexikon
Herausgeber: f:data GmbH Weimar und Dresden
Die Inhalte dieser Begriffserläuterung und der zugehörigen Beispiele sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der f:data GmbH unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle in diesem Werk enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der f:data GmbH. Sie übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
Um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten, verwenden wir Cookies. Einige dieser Cookies sind erforderlich für den reibungslosen Ablauf dieser Website, andere helfen uns, Inhalte auf Sie zugeschnitten anzubieten. Wenn Sie auf „ Ich akzeptiere“ klicken, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Individuelle Cookie-Einstellungen Ich akzeptiere