Immobilienwirtschaft / Hausverwaltung

Kostenvergleichsrechnung bei Gebäudeinvestitionen

Der Kostenvergleich ist das einfachste Verfahren innerhalb der statischen Investitionsrechnungen, z. B. zur Beurteilung und Entscheidung zwischen zwei oder mehreren Investitionen an Gebäuden oder baulichen Anlagen. Die von diesen Objekten verursachten Kosten sind einander gegenüber zu stellen. Erlöse, die durch die Objekte verursacht werden, bleiben unberücksichtigt. Letztlich ist das Investitionsobjekt zu bevorzugen, das mit geringsten Kosten verbunden ist. Die Kostendifferenz zwischen den zu beurteilenden Investitionen ist folglich für die Entscheidung wichtig.
Kostenvergleichsrechnung bei Gebäudeinvestition - Investition in einen Neubau?
Kostenvergleichsrechnung bei Gebäudeinvestition - Investition in einen Neubau? Bild: © f:data GmbH
In Verbindung mit Facilities ist die Kostenvergleichsrechnung durchaus praktisch von Bedeutung für die Entscheidungsfindung bei
  • unterschiedlichen Bauausführungen, z. B. bei unterschiedlich konstruktivem Aufbau von Außenwänden,
  • Modernisierungen, Rekonstruktionen, dem Ausbau von Gebäuden sowie bei Instandsetzungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an Gebäuden,
  • den Alternativen Kauf, Leasing oder Miete von Immobilien.
Zu vergleichende Kosten sind in der Regel
Kostenvergleichsrechnung bei Gebäudeinvestitionen- Investition in Sanierung eines Gebäudes?
Kostenvergleichsrechnung bei Gebäudeinvestitionen- Investition in Sanierung eines Gebäudes? Bild: © f:data GmbH
Das folgende Beispiel soll die Kostenvergleichsrechnung anhand zweier Modernisierungsvarianten an einem Wohngebäude veranschaulichen.

Beispielrechnung

Kostenvergleichsrechnung für zwei Modernisierungsvarianten an einem Wohngebäude
Ausgangsdaten:
  • Mehrkosten für die wärmedämmende Außenfassade: 75,00 €/qm
  • Nutzungsdauer der modernisierten Fassade: 30 Jahre
  • Zinsbelastung für die einzusetzenden Kapitalkosten: 5 %/Jahr
  • Energiekosten bisher 7,50 €/qm und künftig 3,00 €/qm
  • Bauunterhaltungsmaßnahmen: bisher alle 5 Jahre mit 6,00 €/qm und künftig alle 10 Jahre mit 5,00 €/qm
An einem Wohngebäude soll im Rahmen der Modernisierung die bisher herkömmliche Außenwand (=Variante 1) aus Betonfertigteilen eine wärmedämmende ergänzende Außenfassade (=Variante 2) erhalten.
Als Beurteilungskriterium sollen die jährlichen Kosten dienen. Dadurch werden die Baukosten für die wärmedämmende Maßnahme in jährlich gleich hohe Kosten über die Abschreibung transformiert, bei linearer bilanzieller Abschreibung von Gebäuden gleichmäßig je Jahr über die Nutzungsdauer von 30 Jahren.
Berechnung der jährlichen Kosten je qm der beiden Varianten:
KostenpositionVariante 1Variante 2
Abschreibung0,00 €75,00 € / 30 Jahre2,50 €
Kapitalkosten0,00 €0,5 x 75 € x 0,051,88 €
Energiekosten7,50 €3,00 €
Bauunterhaltungskosten6 € / 5 Jahre1,20 €5 € / 10 Jahre0,50 €
Gesamte jährliche Kosten je qm8,70 €7,88 €
Bei Abschreibungen und Kapitalkosten bei Gebäuden werden nur die zusätzlich anfallenden Kosten herangezogen, folglich sind bei Variante 1 keine Beträge ausgewiesen. Das durchschnittlich gebundene Kapital wird mit 0,5 (siehe Variante 2) angesetzt. Bei einem Liquidationserlös von Null ist im Durchschnitt über die gesamte Nutzungsdauer von den restlichen 30 Jahren die Hälfte der Baukosten für die Modernisierung gebunden.
Insgesamt sagt die Berechnung aus, dass die Variante 2 - Modernisierung der Außenfassende - geringere laufende Kosten in den restlichen 30 Jahren ausweist und damit wirtschaftlicher und zu rechtfertigen ist.
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