Baukonstruktion

Mansarddach

Ein Mansarddach ist ein Steildach mit Dachflächen, die einen Knick haben. Dabei hat die untere Dachfläche eine steilere Neigung als die obere.

Was ist ein Mansarddach?

Ein Mansarddach (auch Mansardendach oder Mansardgiebeldach) ist eine Dachform unter den Steildächern. Im Gegenteil zum Satteldach bestehen die Dachflächen nicht aus einer durchgehend ebenen Fläche, sondern weisen einen Knick nach unten auf. Die untere Dachfläche hat eine steilere Dachneigung (meistens 65 bis 75 Grad) als die obere (maximal 30 Grad).
Der Knick ist ein prägendes Merkmal an Mansardendächern.
Der Knick ist ein prägendes Merkmal an Mansardendächern. Bild: © f:data GmbH
Die Basis eines klassischen Mansarddachs ist das Satteldach. Darum wird es auch Mansard-Satteldach genannt. Die Giebel sind senkrecht und es gibt an der Traufseite zwei geneigte Dachflächen mit jeweils einem Knick.

Funktionen eines Mansarddachs

Einen Überblick über die Funktionen von Dächern allgemein finden Sie hier. Je nach Anforderung und Bedingungen haben Dächer unterschiedliche Funktionen, Merkmale und Formen. Durch seine spezielle Dachform hat das Mansarddach besondere Eigenschaften und damit verbundene Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile eines Mansarddachs

Ob ein Mansarddach für ein Gebäude optimal geeignet ist, kommt u. a. auf die Anforderungen an das Gebäude an, wie z. B.:
  • Energieeffizienz
  • Ableitung von Regenwasser
  • architektonische Möglichkeiten
  • Kosten
VorteileNachteile
Stabilität
Das Mansarddach ist eine stabile Konstruktion, die insbesondere durch Dachüberstände gut vor Witterung schützt. Durch die steilen Dachflächen kann Regen gut abfließen und Schnee bleibt kaum liegen.
Hoher Planungsaufwand
Die Konstruktion eines Mansarddachs ist aufgrund des Knicks aufwendig. Planung und Ausführung bedürfen mehr Zeit als z. B. beim Satteldach. Der Aufwand für Dämmung und Abdichtung bei dieser Dachform ist hoch.
Wohnraum im Dachgeschoss
Durch die steilen Dachflächen unterhalb des Knicks entsteht zusätzlicher Wohnraum im Dachgeschoss. Begrenzen Bau-Auflagen die Gebäudehöhe, sind Mansarddächer optimal.
Hoher Materialverbrauch
Die aufwendige Konstruktion und der Materialaufwand verursachen höhere Kosten als andere Dachformen. Durch den Knick sind die Dachflächen größer als z. B. bei einem Satteldach – so ist der Materialverbrauch von u. a. Sparren, Dämmung, Abdichtungen und Dacheindeckungen höher.
Ästhetik
Das Mansarddach ist aufgrund seiner historischen und repräsentativen Ästhetik beliebt.
Reduzierte Dachflächennutzung
Solar- und Photovoltaikanlagen lassen sich auf dem sehr steilen Teil der Dachfläche schlecht anbringen. Die für Solartechnik nutzbare Fläche ist bei einem Mansarddach daher eher klein.

Formen des Mansarddachs

Mansardendächer gibt es in unterschiedlichen Formen, z. B.:
  1. Mansardwalmdach
    Die Basis des Mansardwalmdachs ist ein Walmdach. Vier geneigte Dachflächen laufen in einem First zusammen. Beim Mansardwalmdach befindet sich der Knick als auch die Traufe bei allen Walmen auf der gleichen Höhe.
  2. Mansarddach mit Schopf
    Bei einem Mansarddach mit Schopf ist am oberen Teil des Dachs noch ein dreieckiger Restgiebel vorhanden. Am Fuß des Giebels auf Höhe des Knicks der anderen Dachflächen geht das Dach in die geneigte Dachfläche über und endet auf gleicher Höhe mit den Traufkanten.
  3. Mansarddach mit Fußwalm
    Bei einem Mansarddach mit Fußwalm ist der Knick des Dachs nach innen gerichtet. Im Gegensatz zum Giebel-Mansarddach weisen die oberen Dachflächen eine steilere Neigung auf als die unteren.
  4. Krüppelmansarddach
    Auch beim Krüppelmansarddach bildet die Grundlage ein Walmdach – das Krüppelwalmdach. Das Krüppelmansarddach hat zwei abgeknickte Dachflächen an der Traufseite und einen verkürzten Walm an der Giebelseite.
So unterschiedlich können Mansarddächer geformt sein.
Bild: © f:data GmbH
Daria Kern
Ein Artikel von
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Mansarddach"

Auszug im Originaltext aus VDI 3781 Blatt 4 (2017-07)
In dieser Richtlinie werden die nachfolgend aufgeführten Formelzeichen verwendet: ... ...
- VDI-Richtlinie im Originaltext -
VDI-Richtlinie
Auszug im Originaltext aus VDI 3781 Blatt 4 (2017-07)
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- VDI-Richtlinie im Originaltext -
VDI-Richtlinie

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