Baukonstruktion

Walmdach

Ein Walmdach ist eine Dachform mit mindestens vier zueinander geneigten Dachflächen ohne Giebel. Diese treffen sich am höchsten Punkt des Daches.

Was ist ein Walmdach?

Ein Walmdach ist eine besondere Art vom Steildach. Im Gegensatz zum Satteldach hat es nicht nur an der Traufseite, sondern auch an der Giebelseite geneigte Dachflächen. Die Dachflächen des Walmdachs werden als Walme bezeichnet und enden in einem gemeinsamen Dachfirst (oberste Dachkante). Die Traufkante (unterste Dachkante) liegt bei allen Dachflächen auf derselben Höhe.
Walmdächer verleihen Gebäuden ein klassisches und elegantes Aussehen.
Walmdächer verleihen Gebäuden ein klassisches und elegantes Aussehen. Bild: © f:data GmbH

Funktionen eines Walmdachs

Die zahlreichen Funktionen von Dächern allgemein lesen Sie hier im Überblick. Das Walmdach hat durch seine spezielle Dachform besondere Eigenschaften und damit verbundene Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile eines Walmdachs

Ob ein Walmdach für ein Gebäude optimal geeignet ist, kommt auf die Anforderungen an das Gebäude an, wie z. B.:
  • Kosten
  • architektonische Möglichkeiten
  • Energieeffizienz
  • Dachentwässerung (Ableitung von Regenwasser)
VorteileNachteile
Stabilität
Die vier geneigten Seiten des Walmdachs bieten wenig Angriffsfläche für Wind. Dadurch wird die Windlast auf der Konstruktion verringert und das Dach ist stabiler. Zudem hält die Konstruktion hohen Schneelasten stand.
Hohe Kosten
Die komplexe Konstruktion des Walmdachs kann zu höheren Baukosten als z. B. beim Satteldach führen.
Langlebigkeit
Durch den fehlenden Giebel haben alle Seiten des Daches eine durch z. B. Dachziegel eingedeckte Dachfläche. So ist das Dach langlebig und regenresistent.
Hoher Materialbedarf
Die aufwendige Konstruktion und der große Dachflächenanteil führt zu einem hohen Materialverbrauch.
Nutzung von Solar- und Photovoltaiktechnik
Die Dachflächen eines Walmdachs lassen sich durch Solar- und Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung nutzen. Da alle Dachflächen geneigt sind, besteht unabhängig von der Ausrichtung des Gebäudes die Möglichkeit, Paneele auf dem Dach zu montieren.
Eingeschränkter Wohnraum im Dachgeschoss
Die abgeschrägten Seiten aller vier Dachflächen können den Ausbau des Dachgeschosses für mehr Wohn-, Arbeits- und Stauraum einschränken.
Gestaltungsoptionen
Durch die verschiedenen Sonderformen des Walmdachs sind die Gestaltungsoptionen vielfältig.
Hohe Wartungskosten
Durch die Form des Walmdachs können Reinigung, Reparatur und Wartung teurer sein als z. B. beim Satteldach.

Formen des Walmdachs

Formen des Walmdachs
Bild: © f:data GmbH
  1. Fußwalmdach
    Das Fußwalmdach ist eine Mischung aus Sattel- und Walmdach. Der First trifft noch auf einen senkrechten, dreieckigen Giebel. Am unteren Dachrand liegen dann die Walme an und enden einheitlich mit den anderen Dachseiten auf der gleichen Traufhöhe.
  2. Krüppelwalmdach
    Beim Krüppelwalmdach, auch Schopfwalmdach genannt, ist der Walm verkürzt und wird als Krüppelwalm bezeichnet.
  3. Niedersachsenwalmdach
    Beim Niedersachsenwalmdach beginnt der Walm weder am First, noch endet er an der Traufkante. Der entstehende Giebel wird als Niedersachsengiebel bezeichnet.
  4. Mansardwalmdach
    Das Mansardwalmdach ist eine Mischung aus Mansarddach und Walmdach. Alle Walme haben auf gleicher Höhe einen Knick. An diesem treffen eine dreieckige, flach geneigte Dachfläche und eine trapezförmige, steil geneigte Dachfläche aufeinander.
  5. Walm-Kehldach
    Auf einem L-förmigen Grundriss treffen zwei Walmdächer an einer Kehle aufeinander.
  6. Sattel-Walmdach
    In einem Sattel-Walmdach trifft ein Walmdach in einem z. B. T-förmigen Grundriss auf ein Satteldach.
Daria Kern
Ein Artikel von
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Herausgeber: f:data GmbH Weimar und Dresden
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Region Preisangaben netto (ohne USt.) für Region: Dahme-Spreewald

Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Walmdach"

Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-4 (2010-12)
(1) Das Dach einschließlich der überstehenden Teile sollte in Bereiche unterteilt werden.ANMERKUNG Die Bereiche dürfen im Nationalen Anhang definiert werden. Die empfohlenen Bereiche sind in Bild 7.9 angegeben.(2) Die Bezugshöhe ze ist mit ze = h anz...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18339 (2019-09)
...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18339 (2019-09)
Historische Änderungen:Metall-Dachdeckungen sind aus Bändern oder Tafeln herzustellen. Für die Ausführung gelten die Tabellen 3 bis 7.Tabelle 3 — Metall-Dachdeckung, Mindestwerkstoffdicke und Scharenbreite in Abhängigkeit von der GebäudehöheTabelle 4...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

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Abrechnungseinheit: m2
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