Baukonstruktion

Dachformen

Dachformen sind verschiedene Gestaltungsarten von Dächern. Sie können u. a. von architektonischen, klimatischen und ästhetischen Aspekten bestimmt werden.

Was ist eine Dachform?

Als Dachform bezeichnet man die äußere Form des Daches, die durch die Dachkonstruktion entsteht. Sie ist die geometrische Grundform eines Daches. Dachformen lassen sich vielfältig kombinieren. Sie können u. a. folgende Formen annehmen:
  • ebenflächig
    (Dächer mit ein oder mehreren ebenflächigen Dachflächen, z. B. Satteldach, Pultdach, Mansardendach, Walmdach)
  • krummflächig
    (Dächer mit Krümmung oder Wölbung, z. B. Tonnendach, Kegeldach)
  • einflächig
    (Dächer bestehen aus nur einer Fläche, z. B. Pultdach, Tonnendach, Flachdach)
  • mehrflächig
    (Dächer bestehen aus mehreren Flächen, Abschnitten oder Segmenten, z. B. Satteldach, Zeltdach, Walmdach, Schmetterlingsdach)

Die Wahl der passenden Dachform

Jede Dachform hat Vor- und Nachteile u. a. bezüglich:
  • der Ableitung von Wasser
  • der Energieeffizienz
  • der architektonischen Möglichkeiten
  • der Kosten
Bei der Wahl der Dachform können folgende Fragen hilfreich sein:
  • Welche aktuellen Vorschriften gelten für Dachformen?
  • Welchen Witterungsbedingungen muss das Dach standhalten können? (z. B. große Schneelasten, viel Niederschlag, starker Wind)
  • Wird der Dachraum als Lager- oder Wohnraum genutzt?
  • Wie aufwändig und kostenintensiv darf die Konstruktion sein?
  • In welche Richtung wird das Dach ausgerichtet?
  • Sollen Dachfenster oder Solarpanels verbaut werden?
  • Soll das Dach traditionell oder modern sein?

Dachformen im Überblick

Diese Dachformen gibt es u. a.:
Dachformen im Überblick
Dachformen im Überblick Bild: © f:data GmbH
Satteldach
Das Satteldach ist das bekannteste unter den Steildächern und die häufigste Dachform in Deutschland. Es hat einen unkomplizierten Aufbau, bei dem zwei Dachflächen zueinander geneigt sind, die vom Dachfirst bis zur Traufe reichen.
Flachdach
Ein Flachdach ist ein Dach mit nur einer Dachfläche, die eine Neigung von unter 10 % (5,7 Grad) aufweist. Statt einer für ein Steildach typischen Eindeckung (z. B. aus Ton oder Ziegeln) ist eine fachgerechte Flachdachabdichtung Pflicht.
Pultdach
Ein Pultdach ist ein einflächiges Dach mit eher flacher Neigung. Es wird üblicherweise als einseitig geneigtes Sparrendach konstruiert, bei dem die untere Dachkante die Traufe bildet und die obere Dachkante den First.
Walmdach
Das Walmdach ist ein Dach mit vier Dachflächen. Im Gegenteil zu Häusern mit Satteldach haben Häuser mit Walmdach keine Giebelwände, sondern abgeschrägte Giebelseiten, die als Walm bezeichnet werden.
Fußwalmdach
Das Fußwalmdach ist eine Sonderform des Walmdachs, bei dem sich Sattel- und Walmdach verschneiden. Am First ist das Dach konstruiert wie ein Satteldach – zwei geneigte Dachflächen und ein dreieckiger, senkrechter Giebel. Die Walme umlaufen nur den unteren Bereich des Giebels und daher ist die Traufe wie beim Walmdach an allen vier Gebäudeseiten auf derselben Höhe.
Krüppelwalmdach
Das Krüppelwalmdach (auch Schopfwalmdach) ist eine Sonderform des Walmdachs. Die Walme dieser Dachform sind verkürzt und schließen an die darunterliegende trapezförmige Giebelwand an. Die Traufhöhe ist somit an den Giebelseiten versetzt und verläuft nicht gleichmäßig um das ganze Haus.
Mansarddach
Das Mansarddach (auch Mansardendach) ist eine Dachform, die durch ihre abgeknickten Dachflächen charakterisiert wird, wobei die untere Dachfläche wesentlich steiler verläuft als die obere. Dabei entsteht zusätzlicher Wohnraum für eine oder mehrere Mansarden.
Tonnendach
Tonnendächer sind gewölbte Dächer mit einem durchgängigen Halbkreis oder einem Kreissegment im Querschnitt. Es erinnert also an eine halbe liegende Tonne und trägt daher seinen Namen. Konstruiert wird ein Tonnendach aus raumüberspannenden Ankerbalken, die die Zugkräfte aufnehmen.
Zeltdach
Zeltdächer werden über quadratischen, rechteckigen oder dreieckigen Grundrissen errichtet. So entstehen je nach Grundriss drei- oder vier gegeneinander geneigte Dachflächen, die in einem Firstpunkt enden.
Kegeldach
Beim Kegeldach ist das Dach ein gerader Kreiskegel mit stumpfen bis spitzem Winkel. Besonders häufig findet sich diese Dachform auf Türmen mit kreisförmigem Grundriss.
Schmetterlingsdach
Das Schmetterlingsdach (auch Trogdach) ist im Prinzip ein umgekehrtes Satteldach. Es hat zwei geneigte Dachflächen. Im Gegensatz zu anderen Dachformen, bei denen das Regenwasser vom Haus weggeführt wird, fließt hier das Wasser in einer Kehle in der Dachmitte zusammen. Diese Dachform ist häufig an Bahnsteigen oder Tankstellen zu finden, da es außen ohne Stützen auskommt.
Grabendach
Das Grabendach ist eine Reihung von Schmetterlings- bzw. Trogdächern. Die Dachflächen treffen sich an ihrem tiefsten Punkt, dem namensgebenden Graben. Sie steigen auf und ab, meist wird diese mehrmalige Richtungsänderung von außen durch einen Blendgiebel nach außen hin unsichtbar gemacht. Die Entwässerung erfolgt über die Gräben und wird über den Blendgiebel abgeleitet.
Daria Kern
Ein Artikel von
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Dachformen"

Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-3 (2010-12)
(1) Dieser Abschnitt enthält Angaben über Formbeiwerte für Schneelastverteilungen mit und ohne Verwehungen für alle in dieser Norm angegebenen Dachformen mit Ausnahme bei außergewöhnlichen Schneeverwehungen, die in Anhang B behandelt sind.ANMERKUNG S...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1055-5 (2005-07)
Die Schneelast auf dem Dach ist in Abhängigkeit von der Dachform und der charakteristischen Schneelast sk auf dem Boden nach Gleichung (4) zu ermitteln: ... ... Die Last ist als lotrecht wirkend anzunehmen und bezieht sich auf die waagerechte Proje...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18338 (2019-09)
Historische Änderungen:0.1.1 Art des Daches, Dachform, Dachneigung und Traufhöhe sowie Anzahl, Lage und Maße der Einzelflächen.0.1.2 Art, Beschaffenheit und Festigkeit des Untergrundes, z. B. Unterlage, Unterbau, Tragschicht, Tragwerk; Pfetten- und S...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-3 (2010-12)
(1) Tabelle A.1 enthält vier Fälle A, B1, B2 und B3 (siehe 3.2, 3.3 (1), 3.3 (2) bzw. 3.3 (3)), in der die Bemessungssituationen und die Lastverteilungen für jeden einzelnen Fall angegeben werden. ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1055-5 (2005-07)
Bild 6 zeigt zusammengefasst die Formbeiwerte μ1 und μ2 zur Berechnung der Schneeverteilungen der in diesem Abschnitt behandelten Dachformen. ... Dabei wird davon ausgegangen, dass der Schnee ungehindert vom Dach abrutschen kann. Befindet sich an d...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18339 (2019-09)
0.3.1 Wenn andere als die in dieser ATV vorgesehenen Regelungen getroffen werden sollen, sind diese in der Leistungsbeschreibung eindeutig und im Einzelnen anzugeben.0.3.2 Abweichende Regelungen können insbesondere in Betracht kommen beiAbschnitt 3.1...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18339 (2019-09)
Historische Änderungen:0.2.1 Art, Beschaffenheit und Festigkeit des Untergrundes.0.2.2 Ausbildung der Anschlüsse an Bauwerke.0.2.3 Art und Anzahl der geforderten Musterflächen, Mustermontagen und Proben.0.2.4 Zulässige Belastungen der Dachfläche oder...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-3 (2010-12)
(1) P Im Wesentlichen müssen die zwei folgenden Lastanordnungen berücksichtigt werden: unverwehte Schneelasten auf dem Dach (siehe 1.6.5);, verwehte Schneelasten auf dem Dach (siehe 1.6.6)., (2) Die Lastanordnungen sollten in Übereinst...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 1991-1-3 (2010-12)
Für die Zwecke dieser Europäischen Norm gilt die Liste grundlegender Begriffe und Definitionen in EN 1990:2002, 1.5 zusammen mit den Folgenden.1.6.1 Charakteristischer Wert der Schneelast auf dem Boden Schneelast auf dem Boden mit einer jährlichen Üb...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1989-1 (2002-04)
16.1 Allgemeines Bei der Auswahl des Speichervolumens (Nennvolumens) ist zu berücksichtigen, dass verfahrensbedingt ein Mindestwasservolumen für die Nutzung nicht zur Verfügung steht. Das vom Hersteller angegebene Nennvolumen besteht aus dem Mindestw...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

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