Baubetrieb/Bauunternehmen

Marketing

Das Marketing, was so viel bedeutet wie "auf den Markt bringen", umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen, um Aufträge zu erlangen und den Absatz der Produkte zu sichern. In diesem Sinne ist Marketing sowohl eine Funktion als auch eine unternehmerische Grundeinstellung, Nachfrage zu schaffen und zu erhalten.
Marketing ist nicht schlechthin nur eine Funktion, Absatzwirtschaft zu organisieren, sondern ein konzeptionelles Denken. Beim Käufer von Bauleistungen ist Interesse zu erwecken, gerade diese zum angebotenen Preis ausführen zu lassen und zu kaufen.
Besonderheiten stellt der Baumarkt auf Grundlage der Nachfrage und des Angebots von Bauleistungen dar. Einem Bauunternehmen fällt es oft schwer, beim Kunden Interesse für sein Erzeugnis, z. B. die Brücke, zu erwecken. Für den Unternehmer ist es folglich wichtig, Marketingziele zu bestimmen und diese im Markt und gegenüber dem Markt zu praktizieren.
Maßstab für den Erfolg ist der Gewinn in der Bauausführung. Er zeigt sich zeitverzögert zu den Aktivitäten des Marketings. Diese sind gewissermaßen Vorleistungen. Zunächst ist der Baumarkt global zu erkunden. Der Globalmarkt stellt sich sehr differenziert dar, so z. B. durch
  • bauspartenbezogene Nachfrager und Anbieter, wie für Wohnungsbau, Straßenbau, Ingenieurbau u. a.,
  • private und öffentliche Nachfrager,
  • gebietsmäßige Verteilung der Wettbewerber und
  • Art, Zahl und Größe der Wettbewerber.
Daraus lässt sich ein erster Vergleich der eigenen Potenzen mit den Marktanforderungen anstellen und kritisch die Schwächen und Stärken beleuchten. Diese Aufgabe sollte mit durch die Abteilung Akquisition bzw. Angebotswesen durchgeführt werden, in kleineren Bauunternehmen vom Kalkulator. Selbst bei größeren Bauunternehmen wird es keine eigens nur für Marktforschung zuständige Abteilung geben.
Anschließend bleibt zu prüfen, weiche Informationsquellen zur Verfügung stehen und genutzt werden können. In Frage kommen:
  • eigene Statistiken und Einschätzungen über Bauherren, Konkurrenten, Nachunternehmer, Lieferanten u. a. und deren Verhaltensweisen,
  • Erkenntnisse aus Submissionen, aus Bauetats der öffentlichen Hand, aus Preisstatistiken der statistischen Ämter und Wirtschaftsforschungsinstitute,
  • Information und Rundschreiben der Verbände, wie z. B. des Bauindustrieverbandes, des Verbandes des Deutschen Baugewerbes sowie der Handwerkskammer und sowie Industrie- und Handelskammer (IHK), aber auch der Bundesbank, Berichte der Landesbanken, Prognosen von Instituten (Ifo) sowie aus den Bauministerien der Länder,
  • Pressemitteilungen und Informationsdienste, wie z. B. Bundesanzeiger, Bauwirtschaftliche Informationen, Amtsblätter u. a., in denen Ausschreibungen bekannt gemacht werden.
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