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Festwochenende mit Bauhaus-Museums-Eröffnung
Mit einem großen Festwochenende ist in Weimar das neue Bauhaus-Museum eröffnet worden. Kostenloser Eintritt, eine Parade und Reminiszenzen an das Bauhaus und seine Gründer lockten das ganze Wochenende Tausende Menschen in die Stadt.
Das Bauhaus-Museum wurde mit der Dauerausstellung „Das Bauhaus kommt aus Weimar“ eröffnet. Trotz langer Wartezeiten nutzten laut Klassik-Stiftung an diesen ersten Tagen bereits 18.750 Besucher die Chance kostenlos durch das Bauhaus-Museum, aber auch das benachbarte Neue Museum Weimar zu gehen. Auch vor dem Neuen Museum bildeten sich lange Schlangen, denn hier wird zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum die neue Dauerausstellung "Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900" gezeigt.
Besucheransturm vor dem Bauhaus-Museum in Weimar am Eröffnungswochenende
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Lob von Besuchern und Erklärung der Architektin
Die ersten Besucher der Ausstellungen waren sehr angetan. Sie lobten das lehrreiche Konzept im Neuen Museum, die Architektur des Bauhaus-Museums und die große Anzahl der hier ausgestellten Bauhaus-Exponate.
Die von der Klassik Stiftung im Jahr 2012 beauftrage, leitende Architektin Heike Hanada sagte zur Eröffnung des Bauhaus-Museums: „Nach vielen Jahren des Planens und Bauens ist es endlich soweit: Ein Gebäude mit einer markanten stadträumlichen Präsenz ist entstanden. Das Museum ist reduziert auf einen geometrisch klaren Körper. Die Hülle aus hellgrauem Beton verleiht der Kubatur Festigkeit und plastische Massivität. Besonders am Herzen lag mir die Vernetzung zwischen Stadt und Park, denn das Museum ist definiert über seine Funktion für den öffentlichen Raum. Dies spiegelt sich auch in der Innenraumkonzeption mit doppelgeschossigen Lufträumen und Kaskadentreppen wider, die zum Flanieren und Verweilen einladen.“
Die Galerie "Eigenheim" im rosa Haus im Weimarhallenpark freut sich auf gute Nachbarschaft mit dem Bauhaus-Museum
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Bauhaus-Party der Weimarer in ihrer Stadt
Die Weimarer und Ihre Gäste feierten die Eröffnung des Bauhaus-Museums mit einer Bauhaus-Parade. Die zog am Samstagnachmittag durch die sonnige Innenstadt. Vereine und Organisationen Weimars hatten 35 Bilder erdacht. Wagen, Traktoren und Dumper geschmückt und bestückt und zogen mit Ihren Interpretationen von Bauhaus, aber auch einfach von Freude und friedlichem Miteinander als bunter, lauter Zug von der Meisterschule des Bauhauses zum Endpunkt dem Neuen Museum.
Die Bauhaus-Symbole Kreis, Dreieck und Quadrat, sowie die Bauhaus-Farben blau, gelb und rot spielten sowohl bei der Parade als auch bei der „Reminiszenz Bauhaus“ eine wichtige Rolle. Die Feuerskulptur des Weimarer Keramikers Reinhard Keitel bildete den Abschluss der Feier am Sonntagabend. Mit einem Kran wurden die Keramiken - blauer Kreis, gelbes Dreieck und rotes Quadrat - beim öffentlichen Brennen unter dem Jubel der Zuschauer aus ihrer Ummantelung befreit, in der sie seit dem Morgen unter immer größeren Temperaturen gebrannt worden waren.
Farbige Pyramiden auf einem Wagen der Parade zur Eröffnung des Bauhaus-Museums
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Bauhaus-Museum besuchen?
Als Mitarbeiter der Weimarer f:data GmbH mit Sitz direkt neben der Bauhaus-Uni in den Gebäuden der bauhaus-factory waren wir mittendrin und können nur sagen: ein Besuch in Weimar lohnt sich! Gerade im Jubiläumsjahr gibt es für Bauhaus-Begeisterte, Neugierige und Kenner wieder viel zu entdecken, neu zu erobern und zu verstehen. Oder wie Bauhaus-Gründer Walter Gropius - sagte: „The mind is like an umbrella - it functions best when open.“
Noch ein Hinweis: Bitte erkundigen Sie sich im Vorfeld genau über die Öffnungszeiten des Bauhaus-Museums, denn für das Eröffnungswochenende wurde eine spezielle Nutzungsgenehmigung erteilt, da es noch Probleme mit dem Brandschutz gab. Jetzt wird nachgearbeitet und nachgerüstet. Bis zur endgültigen Abnahme voraussichtlich am 31. Mai 2019, muss das Museum voraussichtlich an manchen Tagen früher oder ganz geschlossen werden, das teilte der Präsident der Weimarer Klassik-Stiftung Helmut Seemann mit.
Cornelia Schidlo