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Rigole

Rigolen dienen der unterirdischen Versickerung (Rigolenversickerung) oder bei ungünstigen Bodenverhältnissen der gedrosselten Abgabe des Regenwassers an Gewässer oder den Abwasserkanal. Sie sind auch bei schlecht durchlässigem Bodenmaterial einsetzbar, da sie als Zwischenspeicher fungieren und das zugeführte Regenwasser somit langsamer abgegeben werden kann, was das öffentliche Abwassernetz bereits entlastet. Positiv sind auch die Effekte auf das Grundwasser. Im Gegensatz z. B. zur Sickermulde erfolgt allerdings keine zusätzliche Verdunstung und auch die Reinigung durch eine Bepflanzung entfällt.
Kunststoffrigolen bzw. Kastenrigolen
Kunststoffrigolen bzw. Kastenrigolen Bild: © f:data GmbH
Als Rigolenspeicher eignen sich die ursprünglichen, in Filtervlies gepackten Kies- oder Schotterkörper oder auch die neueren in Sand verlegten Kunststoffrigolen (Kastenrigolen), die auch bei starker punktueller Belastung von oben nicht zur Seite ausweichen und auch unter befahrenen Bereichen eingebaut werden können. Rigolen werden bis anderthalb Meter unter die Oberfläche gelegt.
Die Zuleitung erfolgt über Dränrohre. Zuerst passiert das Regenwasser einen Absetz- und Revisionsschacht mit Grobfilter für z. B. Laub und Sand, danach gelangt es in den Rigolenköper, wo es zwischengespeichert, versickert und/oder gedrosselt abgeleitet wird. Die gedrosselte Ableitung in den Abwasserkanal erfolgt über einen Drosselschacht der sich am Ende des Rigolendränrohres befindet. Das darin eingebaute, fest eingestellte Anstau- bzw. Drosselorgan (eine Lochblende mit Bohrung, deren Durchmesser abhängig von der angeschlossenen Fläche ist) regelt den Abfluss in den Kanal.
Eine Rigole muss zudem mit einem Rückstauschutz versehen werden, der ein Eindringen von Mischwasser in die Rigole und somit letztlich ein Eindringen von Fäkalien ins Grundwasser verhindert. Eine regelmäßige Kontrolle der Schächte auf Verunreinigung/Verstopfung ist zweimal pro Jahr angeraten, mit eventueller Spülung des Dränrohres zur Reinigung.
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Rigole"

Auszug im Originaltext aus DIN 1989-1 (2002-04)
Gestatten die vorhandenen Bodenverhältnisse eine Regenwasserversickerung, sollte das aus dem Speicher überlaufende Wasser versickert werden (Schacht, Rigole, Mulde oder Mulden-Rigole). Bei Metalldächern sind die landesspezifischen Regelungen zur Vers...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1989-1 (2002-04)
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Begriffe:3.1 Niederschlag aus der Lufthülle ausgeschiedenes Wasser (z. B. Regen, Schnee, Nebel, Tau) [ DIN 4049-3 ]3.2 Regenwasser Wasser aus natürlichem Niederschlag, das nicht durch Gebrauch verunr...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18533-1 (2017-07)
Das Bauwerk sollte so angeordnet und das umgebende Gelände so gestaltet sein, dass die Wassereinwirkung der erdberührten Bauteile und des Wandsockels so gering wie möglich ist.Die zu schützenden Bauwerksteile sowie Bauwerksöffnungen und Durchdringung...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1185-1 (2015-12)
Gesicherte und ausreichende Vorflut ist Voraussetzung für die Wirksamkeit der Dränung. In jedem Drängebiet muss außerdem das Oberflächenwasser, auch bei Schneeschmelze und Starkregen ausreichend abfließen können. Vorflutgräben dürfen nur so weit durc...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 16933-2 (2017-12)
Unter geeigneten Bedingungen kann der Oberflächenabfluss direkt in ein Versickerungssystem abgleitet werden. Wenn der Oberflächenabfluss verunreinigt ist, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verschmutzung des Grundwassers zu verhindern. Natio...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18220 (2023-08)
5.2.3.1 AnwendungsbereichDer Einsatz des Pflugverfahrens ist ausschließlich in unbefestigten Oberflächen zulässig.Diese Methode wird außerhalb der Straßenkrone, beispielsweise bei land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen, eingesetzt (siehe Bild 2 ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 18220 (2023-08)
5.2.2.1 AnwendungsbereichDas Verfahren darf innerorts oder außerhalb geschlossener Ortschaften sowohl in Verkehrsflächen mit gebundenem und ungebundenem Oberbau sowie im Bankett (unter Beachtung von 4.2), in Waldwegen/Forstwegen, landwirtschaftlichen...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 1989-1 (2002-04)
... ... ... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

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Speicheranlage aus PE, Speicherkoeffizient SRR DWA-A 138 über 90 bis 95 %, Verkehrslast 5 kN/m2, spülbar und kamerabefahrbar, max. Überdeckung '1' m, erforderliche Mindestüberdeckung bis Geländeoberkante '1' m....
Abrechnungseinheit: St

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