Eine Hohlpfanne ist ein s-förmig gewölbter, falzloser Dachziegel, der zur Eindeckung von Steildächern verwendet wird.
Was ist eine Hohlpfanne?
Die Hohlpfanne ist ein Dachziegeltyp, der bevorzugt bei Steildächern zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zu anderen Ziegelarten, z. B. dem Falzziegel, hat sie keinen Falz, sondern deckt das Dach durch ihre Form stabil ab. Die Grundform ist eine flache Schale. Auf der rechten Seite ist der Ziegel mit einer Krempe versehen. Die Krempe greift beim Verlegen über den Rand des Nachbarziegels und stellt so eine stabile Verbindung her. Es entsteht ein s-förmiger Ziegel mit diagonal abgeschrägten, gegenüberliegenden Ecken.
Hohlpfannen sind in zwei Varianten erhältlich, die sich durch den Anschnitt an den Ecken unterscheiden:
Kurzschnitt
Beim Kurzschnitt fällt der diagonale Anschnitt flacher, dementsprechend kürzer aus.
Langschnitt
Beim Langschnitt ist der diagonale Anschnitt steiler, also länger.

Die Hohlpfanne ist ein falzloser Dachziegel in flacher Schalform mit seitlicher Krempe. Sie ermöglicht eine stabile, überlappende Deckung auf Steildächern.
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So werden Hohlpfannen hergestellt
Hohlpfannen werden im Strangpressverfahren hergestellt. Dabei wird aufbereiteter Ton zu einer Tonmasse gemischt. Diese Masse wird durch eine Öffnung gepresst, die die flache Schalenform der Hohlpfanne vorgibt.
Anschließend werden aus dem gepressten Strang die Ziegel auf die gewünschte Länge zugeschnitten, wobei je nach Variante der Lang- oder Kurzschnitt angewendet wird. Nach dem Trocknen werden die Ziegel gebrannt, wodurch sie ihre endgültige Härte und Witterungsbeständigkeit erhalten.
Das Strangpressverfahren ermöglicht eine gleichmäßige Qualität und präzise Formen, die bei der Verlegung von Hohlpfannen benötigt werden.
Wie werden Hohlpfannen verlegt?
Hohlpfannen überdecken mit der rechtsseitigen Krempe die Nachbarpfanne. Das sorgt für eine dichte Eindeckung des Daches. Die abgeschrägten Ecken der Hohlpfannen ermöglichen an den Schnittpunkten der Ziegel eine drei- oder vierfache Überdeckung, wodurch die Stabilität und der Schutz gegen Witterungseinflüsse erhöht werden. Produktionsbedingte Verformungen der Ziegel können die Verlegung erschweren. Um Unebenheiten auszugleichen, werden Hohlpfannen häufig z. B. mit Strohdocken oder durch eine Unterlage aus Mörtel, auch Verstrich genannt, stabilisiert. Für Abschlüsse an First und Grat kommen z. B. vermörtelte Gratziegel zum Einsatz. Das sind halbrunde Ziegel, die einen sauberen und wetterfesten Abschluss gewährleisten. Bei Hohlpfannen gibt es zwei Verlegearten, die sich vor allem durch die Art der Überlappung und den Zuschnitt der Ziegel unterscheiden:
Aufschnittdeckung
Diese Verlegeart wird mit Kurzschnitthohlpfannen ausgeführt und ermöglicht eine Variation der Höhenüberdeckung. Im Vierziegeleck, an dem vier Ziegel zusammentreffen, überlappen alle vier Ziegel. Dies führt zu einer komplizierteren Verlegung im Vergleich zur Vorschnittdeckung.
Vorschnittdeckung
Hier kommen Langschnitthohlpfannen zum Einsatz. Die Ziegel müssen exakt passen, da sie sehr dicht aneinander verlegt werden. Im Vierziegeleck überlappen nur drei Ziegel, was die Verlegung einfacher und schneller macht als bei der Aufschnittdeckung.
Regelungen und Normen für Hohlpfannen
Eine fachgerechte Verlegung von Hohlpfannen ist wichtig für die Stabilität und Sicherheit des Dachs. In Deutschland sind hierzu die Dachdecker-Fachregeln zu beachten. Darin stehen u. a. Vorgaben zu:
Für Hohlpfannen und z. B. deren Verlegung sind diese DIN-Normen wichtig: DIN EN 1304: Dach- und Formziegel – Begriffe und Produktspezifikationen. DIN EN 539-1: Dachziegel für überlappende Verlegung – Bestimmung der physikalischen Eigenschaften – Teil 1: Prüfung der Wasserundurchlässigkeit. DIN EN 539-2: Dachziegel für überdeckende Verlegung – Bestimmung der physikalischen Eigenschaften – Teil 2: Prüfung der Frostwiderstandsfähigkeit. DIN 18338: VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Dachdeckungsarbeiten.