Vorgehängte hinterlüftete Fassaden nach DIN 18351 sind in der Regel dreischichtige Fassaden. Jede Schicht übernimmt eine unterschiedliche Funktion.
Äußere Schicht
Die äußere Schicht bestimmt den ästhetischen Aspekt des Gebäudes und schützt gegen Schlagregen. Bevorzugte Materialien sind Naturstein, Keramik, Holz, Glas, Metall oder Mischprodukte. Diese Vielzahl an Materialien eröffnet Flexibilität in der Gestaltung, da diese individuell an die jeweiligen Anforderungen eines Gebäudes abgestimmt werden können.
Gleichzeitig stellt die Implementierung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade eine besondere Anforderung an die am Bau Beteiligten dar. Hier sind unter anderem die Anschlüsse an Fenster, Türen und das Gelände in der Detailplanung sowie Ausführung mit erhöhten Ansprüchen verbunden.
Hinterlüftete Außenwandbekleidungen bzw. Fassaden aus Brettern und Schindeln aus Holz sind entsprechend DIN 18334 „Zimmer- und Holzbauarbeiten“ auszuführen.
Wandbekleidungen aus Metall und anderen Dachdeckungsmaterialien können unter Berücksichtigung der DIN 18339 „Klempnerarbeiten“ sowie DIN 18338 „Dachdeckungsarbeiten“ geplant und ausgeführt werden.
![Vorgehängte hinterlüftete Fassade: Aufbau. Vorgehängte hinterlüftete Fassade: Aufbau.](https://www.bauprofessor.de/tools/cmsimage.ashx?id=365ca430-c9a6-402c-a8b2-70013d216a8b)
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Unterkonstruktion und Luftschicht
Die Fassadenbekleidung ist an einer Unterkonstruktion befestigt, welche Belastungen etwa durch Eigengewicht oder Wind in die Tragstruktur des Gebäudes lenkt. Hinter der Bekleidung befindet sich eine Luftschicht, welche überschüssige Feuchtigkeit und Wärme als sommerlicher Wärmeschutz abführt.
![Die Unterkonstruktion für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade wurde angebracht. Die Unterkonstruktion für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade wurde angebracht.](https://www.bauprofessor.de/tools/cmsimage.ashx?id=cdbcecc0-c4e0-4a91-836a-541090f7fa33)
Die Unterkonstruktion für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade wurde angebracht.
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Wärmedämmung als finale Schicht
Die finale Schicht ist eine Wärmedämmung, welche den Heizwärmebedarf des Gebäudes beschränkt. Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden kann im Brandfall der Kamineffekt das Ausbreitungsrisiko erhöhen. Durch die VHF werden unter Umständen Löscharbeiten erschwert. Entsprechend sind gegebenenfalls nicht brennbare Baumaterialien zu wählen bzw. Brandriegel, Brandschott und sonstige Maßnahmen vorzusehen.