Baukalkulation / Angebot / Nachträge

Fundamentalsatz der Kalkulation

Der Baupreis ist die Summe direkter Einzelkosten konkreter Teilleistungen (EKT) und einem Block von Umlagen für indirekte Kosten (Gemeinkosten) einschließlich Wagnis und Gewinn (W&G). Die Umlagen insgesamt sind ein Deckungsbeitrag (DB):
Baupreis = Einzelkosten (EKT) + Deckungsbeitrag (DB)
Die Deckungsbeiträge aller Aufträge entscheiden über die Existenz des Unternehmens. Somit sind die Baupreise ein Spiegelbild des betrieblichen Umsatzes, d. h. von der Leistungsposition über den Auftrag bis zum Unternehmen insgesamt und umgekehrt.
Die relativen EKT-Anteile am Umsatz, wie Lohn-, Stoff-, Geräte-, Sonstige Kosten sowie Nachunternehmerleistungen bestimmen über den DB die relativen EKT-Zuschläge. Sie verhalten sich in gewisser Weise invers zueinander. Dies gilt gleichermaßen für den Deckungsbeitrag als Ganzes, aber auch für seine Bestandteile Baustellengemeinkosten (BGK), Allgemeine Geschäftskosten (AGK) und W&G im Einzelnen:
Deckungsbeitrag = Summe (EKT-Anteili) * EKT-Zuschlagi
von i = 1 bis n Kostenarten
Diese Formel ist einfach und ein Indiz für deren Richtigkeit. Mathematisch bewiesen quantifiziert diese Formel den Zusammenhang von Umsatzanteilen und Zuschlagssätzen, bezeichnet als „Fundamentalsatz der Kalkulation“. Verbunden sind damit Beziehungen von kalkulatorischen Größenverhältnissen, und zwar ausgedrückt in Prozent.
Vereinfacht für n=2 Kostenarten (Lohn und Material) ist der Umsatz nach EKT und DB am Zahlenbeispiel wie folgt gegliedert:
Umsatzanteile:
100 % = 40% Lohnanteil + 40% Materialanteil + 20% DB
Zuschlagssätze:
Annahme 8% Zuschlag auf Material, Gesucht x=Zuschlag auf Lohn

20% = 40%*x + 40% * 8%, daraus folgt x = (20% - 40% * 8%) / 40% = 42%

Zur Kalkulation von 20% DB sind 8% auf Lohn und 42% auf Material aufzuschlagen.
Der obige Fundamentalsatz der Kalkulation eignet sich bestens für die Ableitung von Zuschlagssätzen aus betrieblichen oder auftragsbezogenen Umsatzanteilen. Dafür werden gleitende Finanzpläne für die praktische Arbeit empfohlen. Mindestens einmal pro Jahr sollte man vorausschauend die betrieblichen Kosten und den Gewinn mit dem wahrscheinlichen Auftragsvolumen aktualisieren. Eine Reflexion von Vergangenheit und Zukunft im Bezug zu den Leistungen, der Baustelle und dem Unternehmen.
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