Bauberichterstattung / Statistik

Umsatz im Baugewerbe

Als Umsatz werden allgemein die „in einer Periode verkauften, mit ihren jeweiligen Verkaufspreisen bewerteten Leistungen“ verstanden. Zum Umsatz können je nach differenzierter Betrachtung jeweils spezifische Aussagen getroffen werden, so beispielsweise im Baugewerbe als:
  • Gesamtumsatz dem Umfang nach in einem Bauunternehmen als Summe aus:
    • sonstigem Umsatz (Umsatz aus sonstigen eigenen Erzeugnissen (z. B. Betonwaren), aus handwerklichen Dienstleistungen, aus Handelsware, aus nichtindustriellen / nichthandwerklichen Leistungen und Lohnarbeiten für Dritte).
    • speziell in der Finanzbuchhaltung gesondert auf Konten z. B. nach dem Baukontenrahmen (Fassung als BKR 2016) in der Kontenklasse 5,
    • als erster Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 im Handelsgesetzbuch (HGB).
  • zu meldender Umsatz gegenüber dem Finanzamt über steuerpflichtige und steuerfreie Beträge für Bauleistungen im Inland für die Umsatzsteuer auszuweisen ist, und zwar einschließlich der Umsätze von Teilleistungen aus der Vergabe an Nachunternehmer sowie aus Nachunternehmertätigkeit unabhängig vom Zahlungseingang, wobei auch Vorauszahlungen sowie Anzahlungen vor der Ausführung einzubeziehen sind, wenn sie vom Unternehmen bereits vereinnahmt wurden, und Preisnachlässe, Verkäufe von Gütern des Anlagevermögens sowie Leistungen für eigene Investitionen und Sachanlagen abzusetzen sind.
  • auszuweisender Umsatz in der Bauberichterstattung, z. B.:
    • im Formblatt „MBB – Monatsbericht Bauhauptgewerbe“ in Baubetrieben mit 20 und mehr Beschäftigten sowie von Betrieben des Ausbaus und von Bauträgern vierteljährlich gegenüber dem Statistischen Bundesamt,
    • als Bezugsgröße im Rahmen der jährlichen Kostenstrukturerhebung im Baugewerbe und Ausweis durch das Statistische Bundesamt in der Fachserie 4, Reihe 5.3 (Quelle: www.destatis.de) und
    • differenzierte Aussagen vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) auf Grundlage der Monatsberichterstattungen nach
      • Deutschland-West und -Ost, für Bundesländer, Regierungsbezirke und Kreise und Unternehmen aufbereitet und in der Baudatenbank „ELVIRA
      • Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe
      • Bausparten wie für Hochbau, Tiefbau, Straßenbau
      • Öffentlicher Bau, Wirtschaftsbau, Wohnungsbau
      • Bauhauptgewerbe nach Betriebsgrößenklassen

Umsatz bei ARGEn

Der Ausweis und Meldungen zum Umsatz sind auch von Normal-ARGEn als Form von Arbeitsgemeinschaften (Bau-ARGEn) vorzunehmen und folglich der Umsatz nicht mit in den Umsatz des an der ARGE beteiligten Unternehmens einzubeziehen. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob die Normal-ARGE eigene, an die ARGE abgeordnete oder abgestellte Arbeitskräfte einsetzt. Demgegenüber erfolgt für eine Los- bzw. Dach-ARGE keine gesonderte Bauberichterstattung. Die Umsätze der Dach-ARGEn werden in den Umsätzen der beteiligten Gesellschafter-Unternehmen ausgewiesen.

Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe

In den Jahren seit 2015 ist der Umsatz im Baugewerbe stetig gestiegen. Alle Sparten profitierten von der Baukonjunktur. Im Bauhauptgewerbe umfasste der baugewerbliche Umsatz insgesamt 143 Mrd. € mit einem Anstieg von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umfang gesamt verteilt sich auf Wohnungsbau mit 38,0 %, Wirtschaftsbau mit 34,8 % und öffentlichen Bau mit 27,2 % bzw. beträgt differenziert nach Hochbau 63,5 % und Tiefbau 36,5 %.
Die Umsätze der Bauunternehmen im Bauhauptgewerbe schwanken dem Umfang nach in den einzelnen Monaten des Jahres. Einfluss darauf nehmen saisonbedingte Umstände, resultierend insbesondere aus der jahreszeitlich unterschiedlichen Witterung. Im Winter herrschen bekanntlich schlechtere Wetterbedingungen für die Bauausführung, vor allem für den Tief- und Verkehrsbau. Die monatlichen Anteile des Umsatzes am Jahresumsatz charakterisieren den Verlauf der Bausaison, wobei die Anteile im Bauhauptgewerbe am geringsten in den Monaten Januar und Februar sowie meistens am höchsten in den Monaten Oktober und November sind.

Kennzahlen mit Umsatz

Die Wertgröße „Umsatz“ kann auch mit anderen Kennzahlen ins Verhältnis gesetzt werden, so beispielsweise im Ausdruck der:
Hierzu ist auch der Ausweis für das Baugewerbe insgesamt, für Leistungssparten sowie analog im Bauunternehmen für betriebswirtschaftliche Aussagen bis hin zu Baustellen und einzelnen Bauwerken bzw. Bauaufträgen möglich und zu empfehlen.
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