Baukalkulation / Angebot / Nachträge

Deckungsbeitrag (DB)

Der Deckungsbeitrag (DB) lässt sich betriebswirtschaftlich im Bauunternehmen nach zwei Varianten berechnen, so
Dabei können vereinfacht:
  • die BGK und AGK als Gemeinkosten allgemein als indirekte bzw. sich mehr oder weniger fix zur Bauleistung verhaltende Kosten sowie
  • die EKT als variable (proportionale) und dem Bauauftrag direkt zurechenbare Kosten angesehen werden.
Die Berechnung des DB setzt eine solche Kostendifferenzierung voraus.
Ausgedrückt wird über den Deckungsbeitrag, in welchem Maße die Gemeinkosten sowie Gewinn und Wagnis durch die Baupreise "gedeckt" werden. In der Baukalkulation wird - mit Bezug auf die Angebotssumme -von der Umlage gesprochen.
Der Deckungsbeitrag wird im Bauunternehmen bei jedem Angebot bzw. Bauauftrag unterschiedlich hoch sein. Er kann im Durchschnitt der Bauunternehmen einen Anteil von ca. 25 % mit einer Spanne von ca. 20 bis 35 % des Baupreises bzw. der Angebotsendsumme umfassen. Einfluss auf den Anteil nehmen dabei beispielsweise:
  • die Größe des Bauunternehmens,
  • die Betriebsstruktur nach verschiedenen Leistungssparten wie Hochbau, Tiefbau u. a. bis hin zum Schlüsselfertigbau (SF-Bau),
  • der Kooperationsgrad als Ausdruck für die Anteile von eigener Bauleistung und Leistungen der Nachunternehmer.
Ist der Deckungsbeitrag besonders hoch, wird er auch einen höheren Beitrag zur Deckung der Gemeinkosten und für die Gewinnerzielung liefern. Deshalb sollten die betriebswirtchaftlichen Betrachtungen auch mehrstufig mit Aussagen zu differenzierten Deckungsbeiträgen vorgenommen werden, dargestellt unter "Deckungsbeiträge-mehrstufig auftragsbezogen ".
Eine Angebotskalkulation kann auch als Deckungsbeitragskalkulation erfolgen, beispielsweise als eigenständiges Kalkulationsverfahren mit der Bausoftware "nextbau" der Firma f:data Weimar/Dresden. Dabei werden in nextbau zunächst die Einzelkosten (EKT) auf Grundlage der DBD-Kalkulationsansätze oder ggf. manuell ermittelt.
Der Deckungsbeitrag kann einfach auch aus der Baubetriebsrechnung ermittelt werden, beispielsweise
  • für den Gesamtbetrieb,
  • für einzelne Kostenstellen bzw. Baustellen,
  • nach Leistungssparten im Unternehmen wie Hochbau, Tiefbau, Verkehrsbau u. a. sowie
  • für die Bauaufträge als Erzeugnisse bzw. Kostenträger.
Aus dem Vergleich des DB einzelner Leistungssparten und Bauaufträge wird sichtbar, welche Leistungssparten beispielsweise den höchsten DB aufweisen. Diese Sparten werden bei einer über das Soll hinausgehenden Leistung in einer Periode am günstigsten die Gewinnerwirtschaftung beeinflussen. Denn es kann angenommen werden, dass die Gemeinkosten bei kurzfristiger Betrachtung annähernd fix bleiben und somit jede bessere Kapazitätsauslastung zu einem steigenden DB und zugleich zu einem analog höheren Gewinn führen.
Wird in der Baukalkulation mit Soll-Deckungsbeiträgen gerechnet, dann sollte die Baubetriebsrechnung möglichst auch so aufgebaut und gestaltet sein, dass Aussagen zu abgelaufenen Bauaufträgen bzw. aus Vorperioden möglich sind, so als Deckungsbeitragsrechnung- mehrstufig. Das setzt voraus, dass den Aufträgen bzw. Baustellen nicht die Vollkosten, sondern nur die annähernd direkten Kosten - die EKT - zugerechnet werden.
Weiterhin ist der Deckungsbeitrag als "Restgröße" auch für weitere betriebswirtschaftliche Betrachtungen von Bedeutung, beispielsweise für:
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Deckungsbeitrag

Video: Bauprofessor erklärt Deckungsbeitrag
Ob ein Bauunternehmer Gewinn oder Verlust macht, entscheidet der Deckungsbeitrag, der ihm vom Umsatz bleibt. Wie Deckungsbeitrag, Umsatz, Kosten und Gewinn zusammenhängen, erklärt das Video.

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