Baukonstruktion

Rollstuhlrampe

Funktion und rechtliche Grundlage

Rollstuhlrampen werden benötigt, um Menschen mit motorischen Einschränkungen, die z. B. Rollstühle oder Mobilitätshilfen nutzen, den barrierefreien Zugang zu Gebäuden und Räumen ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zu ermöglichen (nach § 4 BGG Behindertengleichstellungsgesetz). Aber auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Menschen mit Kinderwagen, Kinder und ältere Menschen können von Rollstuhlrampen profitieren.

Anforderungen an Rollstuhlrampen

Voraussetzung für die Nutzung von Rollstuhlrampen ist, dass diese verkehrssicher und leicht zu nutzen sind. Daher wurden in der Normierung Anforderungen an Rampenläufe, Podeste, Radabweiser und Handläufe festgelegt.
Es gilt, dass Rampenläufe keine Querneigung haben dürfen und dass ihre Neigung max. 6 % betragen darf. Das ist sowohl für private Häuser als auch für öffentliche Gebäude so geregelt. Da durch die geringe Neigung der Rampenläufe, schnell große Längen derselben erreicht werden, ist eine Umsetzung aufgrund der Platzverhältnisse z. T. nicht immer möglich. In diesen Fällen (z. B. bei Höhenunterschieden > 1 m) sind Hebebühnen oder Aufzüge eine Alternative.
Beim Bau von Podesten im Verlauf einer Rampe im Freien ist deren Entwässerung zu gewährleisten. Zudem sind Mindest-Bewegungsflächen am Anfang und Ende der Rampen und eine Mindestbreite von 1,20 m definiert, um ein sicheres Auf- und Abfahren sowie Befahren der Rampen zu ermöglichen. Auch die Länge der Podestflächen ist normiert.
Radabweiser sind an Rampen vorgeschrieben, die nicht durch eine Wand begrenzt werden. Die Radabweiser sollen verhindern, dass der Rollstuhl auf einer Seite von der Rampe abkommen kann.
Handläufe sind an beiden Seiten der Rollstuhlrampe notwendig. Wichtig ist, dass sie griffsicher und gut zu umgreifen sind. Eine Verletzungsgefahr sollte nicht bestehen. Form, Durchmesser und Höhe von Handläufen sowie deren Abstände zu Wänden sind in der Normierung geregelt. Auch ist festgelegt, dass Handläufe an Rampen abgerundete Abschlüsse haben müssen.
Rollstuhlrampe aus Metall mit Gitterrostbelag, beidseitigem Handlauf aus Stahl
Rollstuhlrampe aus Metall mit Gitterrostbelag, beidseitigem Handlauf aus Stahl
Bild: © f:data GmbH

Materialien zum Bau von Rollstuhlrampen

Rollstuhlrampen können aus Beton oder Metall gefertigt werden. Betonrampen werden aus WU-Beton oder Normalbeton vor Ort gegossen und können mit Stahlmatten oder Stahlstäben bewehrt sein. Sie erhalten einen Belag aus Estrich. Zementestrich, Calciumsulfatestrich, Gussasphaltestrich, kunstharzmodifizierter Zementestrich und zementgebundener Hartstoffestrich sind je nach gewünschten Eigenschaften mögliche Beläge. Um eine griffige Oberfläche zu erhalten, die rutschsicher ist, kann diese z. B. aufgeraut oder geriffelt werden, können Split eingestreut und/oder eingewalzt werden.
Metallrollstuhlrampen werden aus nichtrostendem Stahl, verzinktem und beschichtetem Stahl hergestellt. Metallrampen erhalten einen Belag aus Tränenblech, Lochblech, einem Gitterrost oder einem Blechprofilrost, um sie rutschsicher zu machen.
Die Geländer für Rollstuhlrampen werden aus Aluminium, verzinktem oder nichtrostendem Stahl ausgeführt.
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Zeitansatz: 15,075 h/St (905 min/St)
Region Preisangaben netto (ohne USt.) für Region: Oberbergischer Kreis
Weitere Leistungen mit regionalen Baupreisen:
Baupreislexikon
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Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Rollstuhlrampe"

DIN-Norm
Ausgabe 2014-12
Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 005-01-11 AA „Barrierefreies Bauen“ im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau) erarbeitet.Ziel dieses Dokumentes ist die Barrierefreiheit baulicher Anlagen, damit sie für Menschen mit Behinderung in der allg...
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DIN-Norm
Ausgabe 2015-09
Diese Norm legt sicherheitstechnische Anforderungen für Planung, Auswahl, Herstellung, bestimmungsgemäße Verwendung sowie Prüfung von Podesten und Zargen aus Aluminium, die als Podeste, Schrägen, Stufen und Treppen aus Aluminium einschließlich Geländ...
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DIN-Norm
Ausgabe 2023-02
Diese Norm legt die Anforderungen an die Bemessung und Herstellung von in der Veranstaltungsbranche verwendeten Podesten und Zargen aus Aluminium fest.Sie wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 433 „Veranstaltungstechnik - Maschinen, Arbeitsmittel und ...
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Ausgabe 2020-08
Diese Norm legt Begriffe, Messregeln, Hauptmaße und Toleranzen für Treppen im Bauwesen fest. Diese Norm gilt für Treppen im Bauwesen. Ausgenommen sind einschiebbare Treppen, Rolltreppen/Fahrtreppen sowie Freitreppen im Gelände. Die Norm gilt werkstof...
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DIN-Norm
Ausgabe 2017-07
Diese Norm gilt für die Planung, Ausführung und Instandhaltung der Abdichtung für befahrbare Verkehrsflächen aus Beton mit Polymerbitumenbahnen, Kunststoff- und Elastomerbahnen, Gussasphalt oder flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen.Diese Norm...
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DIN-Norm
Ausgabe 2011-09
Dieses Dokument wurde vom NA 005-01-11 AA „Barrierefreies Bauen“ im Normenausschuss Bauwesen (NABau) erarbeitet.Ziel dieser Norm ist die Barrierefreiheit baulicher Anlagen, damit sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohn...
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DIN-Norm
Ausgabe 2002-07
Diese Norm gilt für Bau und Einrichtung allgemeinbildender und vergleichbarer baulicher Anlagen beruflicher Schulen. Bei Umbauten und Einrichtungsänderungen gilt sie für die neuen Teile sinngemäß....
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DIN-Norm
Ausgabe 1996-11
Diese Norm entstand im NABau-Gremium 0.1.11.00 "Barrierefreies Bauen". Sie dient der Planung, Ausführung und Einrichtung von öffentlich zugängigen Gebäuden oder Gebäudeteilen sowie von Arbeitsstätten, und von deren Außenanlagen. Diese baulichen Anlag...
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DIN-Norm
Ausgabe 2010-10
Dieses Dokument wurde vom NA 005-01-11 AA „Barrierefreies Bauen“ im Normenausschuss Bauwesen (NABau) erarbeitet.Ziel dieser Norm ist die Barrierefreiheit baulicher Anlagen, damit sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohn...
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DIN-Norm
Ausgabe 2017-12
Diese Norm legt die allgemeinen Sicherheitsanforderungen für standortgebundene öffentliche Spielplatzgeräte und Spielplatzböden fest.Diese Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 136 „Sport-, Spielplatz- und andere Freizeitanlagen und –geräte“ erar...
- DIN-Norm im Originaltext -
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