Verwendung von Stahlmatten
Stahlmatten, auch als Baustahlmatten, Bewehrungsgitter, Bewehrungsmatten oder in der Normierung als Betonstahlmatten bezeichnet, werden zur Bewehrung von flächigen Stahlbeton-Bauteilen eingesetzt. Dabei kommen sie sowohl bei der Anfertigung von Fertigteilen wie Decken oder Wänden zum Einsatz aber auch bei der Fertigung von Bodenplatten, Wänden und Decken vor Ort, sowie beim Bau von Straßen und Plätzen. Betonstahlmatten können je nach Einsatz und Verwendung mit einem zusätzlichen Korrosionsschutz versehen werden. Als Bewehrung für eine Bodenplatte verlegte Betonstahlmatten
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Stahlmatten-Typen und -Arten
Es werden Q- und R-Matten unterschieden, beide Typen eignen sich für dynamische Beanspruchung Sie werden von den Herstellern „auf Lager“ produziert und als Lagermatten angeboten, sodass sie auf Bestellung sofort geliefert werden können. Die Lagermatten haben festgelegte Abmessungen, Stababstände und Stabquerschnitte.
Neben den Lagermatten gibt es Listen- und Zeichnungsmatten, die auf Bestellung hergestellt werden. Die Listenmatten sind Matten, für die nach festgelegten Bezeichnungen Tabellen angelegt werden, worin Außenabmessungen, Stabdurchmesser, Stababstände und die Endstabüberstände gelistet sind.
Zeichnungsmatten werden nach extra angefertigten Zeichnungen hergestellt. In den Zeichnungen sind Form, Außenabmessungen, Stabdurchmesser, Stababstände und die Endstabüberstände festgelegt.
Weitere Matten-Arten sind Vorratsmatten. Dies sind standardisierte Betonstahlmatten, verschiedener Varianten mit Ein-Ebenen Stoß. Für dreidimensionale Bewehrungskörbe werden Bügelmatten verwendet. Beim Bau von Betonstraßen und Betongroßflächen kommen Fahrbahnmatten zum Einsatz und für Bauteile mit erhöhter dynamischer Beanspruchung gibt es Sonderdyn-Matten.
Neben Q- und R- Matten gibt es einen weiteren Stahlmatten-Typ, die N-Matten aus normalem Rundstahl (nicht aus Betonstahl nach DIN 488). N-Matten dürfen nicht für statisch beanspruchte Bauteile verwendet werden und werden nicht von allen Herstellern angeboten.
Stahlmatten-Herstellung
Bei der Herstellung von Stahlmatten werden warm- oder kaltverformte, gerippte Betonstahl-Stäben nach DIN 488 (Q- und R-Matten) verwendet. Die Norm legt die Eigenschaften der Stäbe fest, so die Streckgrenze, die Zugfestigkeit, das Streckengrenzenverhältnis und die Duktilität. Die Betonstahl-Stäbe werden an den Gitter-Kreuzungspunkten scherfest verschweißt. Diese Widerstandpunktschweißung erfolgt halb- oder vollautomatisch in industriellen Fertigungsanlagen. Stahlmatten-Eigenschaften und -Bezeichnung
Bei Q-Matten handelt es sich um Baustahlmatten mit gleichem Stabquerschnitt pro Meter Länge in beide Richtungen. Zudem ist der Stababstand meist quadratisch (150 mm x 150 mm), sodass Q-Matten bei Beanspruchung in beide Richtungen eingesetzt werden.
R-Matten haben unterschiedliche Stahlquerschnitte pro Meter Länge. Die Stahlstäbe der Hauptrichtung sind stärker. Die Stahlquerschnitte der Stäbe der Querrichtung betragen nur 20 % der Hauptrichtungsstäbe. Diese Matten werden bei Beanspruchung in einer Richtung eingesetzt.
Q- und R-Matten aus Betonstahl nach DIN 488 werden folgendermaßen bezeichnet. Beispiel Q-Matte:
(Die Duktilität ist die Fähigkeit eines Materials, sich unter Schwerbelastung vor dem Bruch dauerhaft plastisch zu verformen.)