Schimmelpilze können nicht nur Atembeschwerden verursachen. Zur Vorbeugung und Bekämpfung von Schimmel in Gebäuden haben sich diese Maßnahmen bewährt.
Was sind Schimmelpilze?
Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die zur Gruppe der Pilze gehören. Sie sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt, sie zersetzen abgestorbene organische Substanzen.
In der Regel stellen sie keine Gefahr für die Gesundheit dar, solange die Konzentration von Pilzsporen in der Raumluft nicht zu hoch ist. Wachsen sie in Innenräumen, können sie allerdings gesundheitliche Probleme verursachen.
Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Atemwegserkrankungen und Schimmel gibt. Auch tränende Augen oder verstopfte Nasen können von Pilzbefall in Gebäuden kommen.
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Wo kommen Schimmelpilze vor?
Schimmelpilze benötigen Feuchtigkeit, um zu wachsen. Bei konstanter Luftfeuchtigkeit von über 70 - 75 % gedeihen sie am besten.
Häufige Ursachen für Schimmelwachstum in Gebäuden sind:
- Wasserschäden (z. B. bei Überschwemmungen),
- hohe Luftfeuchtigkeit (z. B. im Sommer) und
- Wasserlecks (z. B. bei undichten Rohren, Fenstern, Dächern).
Schimmelpilze ernähren sich von organischen Substanzen, die sie in Putz, Farbe oder Tapeten finden. Auch Gegenstände wie Bücher können Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch Schimmelpilze aus den im Hausstaub enthaltenen Sporen keimen können. Oft entsteht Schimmel, ohne dass die Bewohner Feuchtigkeit an Wänden, Böden oder Decken bemerken. Er bildet Zellfäden, die in der Regel farblos und kaum erkennbar sind. Zur Vermehrung produzieren sie große Mengen oft farbiger Sporen. Sie legen weite Strecken über die Luft zurück und können leicht eingeatmet werden.
Wird Schimmel nicht behandelt, kommt es zu:
- unschönen Flecken an Wänden und Möbeln,
- Geruchsbelästigung und
- Gefährdung der Bausubstanz.
Am Anfang jeder Schimmelsanierung steht die Ursachenbeseitigung für den Schimmelbefall.
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Gesundheitliche Gefahren durch Schimmelpilze
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden Personen, die sich in feuchten und schimmeligen Räumen aufhalten, häufiger unter Asthmasymptomen, Beschwerden der oberen Atemwege, Giemen und Husten als Personen in Räumen ohne Feuchteschäden.
Auch das Umweltbundesamt weist im Schimmelpilzleitfaden darauf hin, dass von Feuchteschäden im Innenraum eine Gefährdung ausgeht, und empfiehlt Maßnahmen zur Minimierung potenzieller Auslöser.
Bekämpfung der Schimmelpilze
Schimmelwachstum lässt sich mit folgenden Maßnahmen verhindern, wie unter anderem:
- regelmäßige Kontrolle der feuchten Bereiche in Gebäuden,
- zeitnahe Reparatur von Wasserschäden,
- gründliche Trocknung feuchter Bereiche und
- Sicherstellung ausreichender Belüftung.
Wenn bereits Schimmel vorhanden ist, dann sollte:
- er zeitnah vollständig entfernt werden,
- die Ursache des Feuchtigkeitsproblems behoben werden,
- die Belüftung verbessert werden,
- der betroffene Bereich vollständig getrocknet werden (z. B. Entfeuchter oder Ventilator) und
- mit genannten Maßnahmen erneute Schimmelbildung vorgebeugt werden.
Der Experten-Tipp
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„Der Sanierungsumfang hängt nicht nur von den baulichen Mängeln, also der Ursache des Feuchteschadens, ab. Oft fehlt es den Beteiligten an Sachkenntnis und Erfahrung, um optimal vorzugehen. So löst der Maler das Feuchteproblem mit einem neuen Anstrich keineswegs. Es kommt auch vor, dass die Schimmelart nicht richtig erkannt wurde und deshalb viel zu teuer saniert wird. Bei schwerem Befall empfehle ich daher, einen Experten einzubeziehen. Er ist geschult im Umgang mit Schimmelpilzen aller Art.“
Herzlichen Dank an den Schadstoff-Experten Sebastian Kotowicz aus Hamm für die fachliche Unterstützung bei diesem Artikel auf bauprofessor.de.