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Holzfaserdämmung

Eigenschaften von Holzfaserdämmung

Holzfaserdämmungen besitzen gute Wärmedämmeigenschaften sind diffusionsoffen und eignen sich auch für den Einsatz in Leichtbaukonstruktionen. Aufgrund ihrer relativ hohen Masse verfügt Holzfaserdämmung zudem über gute Schalldämmwerte. Im Unterschied zu Mineralwolledämmung speichern Holzfaserdämmungen mit einer Phasenverschiebung von bis zu 10 Stunden sehr gut die Wärme, wodurch sie im Sommer einen guten Wärmeschutz bilden. Eingesetzt als äußere Beplankung von Dächern wirkt damit z. B. die Mittags- und Nachmittagshitze in den darunter liegenden Räumen erst in den späten Abendstunden.
Dachdämmung mit Holzfaserdämmplatten
Dachdämmung mit Holzfaserdämmplatten Bild: © f:data GmbH

Verwendung als Holzfaserdämmplatte

Holzfaserdämmplatten bestehen aus Weichholzfasern, die aus Nadelhölzern wie Fichten, Kiefern oder Tannen gewonnen werden. Bei der Herstellung werden Holzabfälle (Hackschnitzel) über ein thermisch-mechanisches Verfahren zerfasert. Im Nassverfahren werden die Fasern anschließend mit Wasser zu einem Brei vermengt, gepresst und im Trockenkanal bei Temperaturen zwischen 160 und 220 °C getrocknet. Zum Schluss werden die Platten zugeschnitten und profiliert, evtl. noch einmal schichtverklebt, um dickere Platten herzustellen. Die Verfilzung und Verklebung der Fasern erfolgen bei diesem Verfahren durch die im Holz enthaltenen Harze. Zusätzlich können dem Material vorm Pressen noch Zement oder Magnesit zugegeben werden, wenn Platten mit erhöhter Festigkeit entstehen sollen. Um den Flammschutz zu verbessern und auch um Schimmelpilzbefall zu verhindern, wird Ammoniumsulfat zugegeben. Werden die Holzfaserdämmplatten als Unterdeckplatten (bzw. Aufsparrendämmung) verwendet, können sie zusätzlich mit Latex, Naturharz oder Bitumen abgedichtet werden.
Struktur einer Holzfaserdämmplatte
Struktur einer Holzfaserdämmplatte Bild: © isarpic, Fotolia.com
Werden Holzfaserdämmplatten im Trockenverfahren hergestellt, entstehen besonders formstabile und druckbelastbare Platten. Nach der Zerfaserung der Nadelholz-Hackschnitzel erfolgt die Beleimung meist mit PUR-Harz. Anschließend werden die beleimten Fasern ausgestreut, gepresst und in einem Dampf-Luft-Gemisch ausgehärtet.
Die Anforderungen an Holzfaserdämmplatten sind europaweit festgelegt und über Eigenschaften wie Maße, Ebenheit und Brandverhalten genormt.
Holzfaserplatten kommen häufig als Aufdachdämmung und Zwischensparrendämmung zum Einsatz, werden in Decken als Trittschalldämmung verwendet und dienen als Abdeckung von Schüttungen. Sie finden Verwendung in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) aber auch als eigenständige Trennwandplatten.
Neben den festen Holzfaserdämmplatten gibt es auch flexiblere Varianten (z. T. auch als Holzfaserdämmmatten bezeichnet). Diese biegsamen Platten eignen sich besonders als Zwischensparrendämmung. Da sie besonders gut in die Gefache eingeklemmt werden können.

Verwendung als Holzfaser-Einblasdämmung

Holzfaserdämmung gibt es auch als Einblasdämmung. Diese wird verwendet, um Hohlräume von Holzbalkendecken und Wände zu dämmen, oder eine Zwischensparrendämmungen zu realisieren.
Holzfaser-Einblasdämmung
Holzfaser-Einblasdämmung Bild: © Ingo Bartussek, Fotolia.com
Die Montage erfolgt vor Ort über eine Dämmstoff-Einblasmaschine. Die Holzfaser-Einblasdämmung wird in die Maschine gelegt, dort aufgelockert, was über Rechen- oder Häckselwerke erfolgt und über einen Luftstrom mit Hochdruck durch einen Schlauch befördert und in das zu dämmende Bauteil eingepresst. Vorteilhaft ist dabei u. a., dass das Material z. B. für Zwischensparrendämmungen nicht aufwendig und mit Verlust zugeschnitten werden muss, sondern schnell, lückenlos und verlustarm eingebracht werden kann.
Eine weitere Möglichkeit Holzfaser-Einblasdämmung zu verwenden, besteht im Werk bei der Herstellung vorgefertigte Wand- und Deckenelement.
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Aktuelle Baupreise zu Holzfaserdämmung

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Region Preisangaben netto (ohne USt.) für Region: Donnersbergkreis

Aktuelle Normen und Richtlinien zu "Holzfaserdämmung"

Ausgabe 2021-11
Diese Norm legt anwendungsbezogene Anforderungen an werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe für Gebäude nach DIN EN 13162, DIN EN 13163, DIN EN 13164, DIN EN 13165, DIN EN 13166, DIN EN 13167, DIN EN 13168, DIN EN 13169, DIN EN 13170, DIN EN 13171, D...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Ausgabe 2016-07
Diese Norm enthält schalltechnische Daten von Bauteilen und Konstruktionen für den Holz-, Leicht- und Trockenbau, die ohne bauakustische Prüfungen in den in DIN 4109-2 genannten Berechnungsverfahren für die rechnerischen Nachweise der DIN 4109-1 verw...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4109-33 (2016-07)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4108-10 (2021-11)
... ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13171 (2015-04)
4.2.1 Wärmedurchlasswiderstand und WärmeleitfähigkeitDer Wärmedurchlasswiderstand und die Wärmeleitfähigkeit müssen auf Messwerten beruhen, die nach EN 12667 oder EN 12939 für dicke Produkte sowie nach 5.2, 5.3.2 und Anhang D ermittelt wurden.Der Wä...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13171 (2015-04)
4.3.1 AllgemeinesWenn es für die vorgesehene Anwendung des Produktes keine Anforderung an eine in 4.3 beschriebene Eigenschaft gibt, so braucht die Eigenschaft vom Hersteller nicht bestimmt und angegeben zu werden.4.3.2 DimensionsstabilitätDie Dimens...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN EN 13171 (2015-04)
5.1 Probenahme Die Probekörper sind derselben Probe mit einer Gesamtfläche von mindestens 1 m² zu entnehmen und müssen für die erforderlichen Prüfungen ausreichen. Die kürzere Seite der Probe darf nicht kleiner als 300 mm oder muss das Liefermaß des ...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm
Auszug im Originaltext aus DIN 4108-3 (2018-10)
5.3.2.1 Wände aus Mauerwerk oder BetonEin- und zweischaliges Mauerwerk nach DIN EN 1996-1-1, Wände aus Normalbeton nach DIN EN 206 bzw. DIN 1045-2 Wände aus gefügedichtem Leichtbeton nach DIN 1045-2, DIN EN 206 und DIN EN 1992-1-1, Wände aus haufwerk...
- DIN-Norm im Originaltext -
DIN-Norm

STLB-Bau Ausschreibungstexte zu "Holzfaserdämmung"

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STLB-Bau Ausschreibungstext:
Wärmedämmschicht der Montagewand, aus Mineralwolle MW DIN EN 13162, Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit max. 0,040 W/(mK), Nennwert der Wärmeleitfähigkeit max. 0,039 W/(mK), Baustoffklasse DIN 4102-1 A1 (nichtbrennbar), als Platte, Dämmschichtdicke...
Abrechnungseinheit: m2
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