BW- Kennzahlen

Kapitalrentabilität

Setzt man den Erfolg einer Abrechnungsperiode (z. B. Geschäftsjahr) in Beziehung zum Kapital, so ergibt sich die Kapitalrentabilität. In Prozent entspricht sie der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Da sich das Kapital insgesamt einerseits aus dem Eigenkapital und zum anderen aus Fremdkapital zusammensetzt, kann auch die Kapitalrentabilität differenziert nach berechnet, kontrolliert, ausgewertet und im Ergebnis beeinfusst werden.
Zu klären bleibt dabei zunächst, welche Ausgangswerte für Gewinn und für das Kapital angesetzt werden. Bei der Eigenkapitalrentabilität, der auch im Bauunternehmen besondere Bedeutung zukommt, ist der Ausgangspunkt in der Regel der Jahresabschluss (Ergebnis nach Steuern) als Zählergröße, der ins Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital als Bezugsgröße gesetzt wird. Im Durchschnitt der Bauwirtschaft betrug diese Kennzahl im letzten Jahrzehnt nur ca. 3 bis 7 % (mit einem relativ großen Schwankungsbereich zwischen den einzelnen Bauunternehmen).
Andererseits muss auch beachtet werden, dass der Gewinn des Bauunternehmens nicht nur durch das Eigenkapital, sondern durch das insgesamt im Unternehmen investierte Kapital erwirtschaftet wird. Diesem Umstand trägt die Gesamtkapitalrentabilität als Kennzahl Rechnung. Die Zählergröße Jahresüberschuss wird um die Zinsaufwendungen für das Fremdkapital (Fremdkapitalzinsen) erweitert und ins Verhältnis zum Gesamtkapital gesetzt.
Zwischen Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität sind die Abhängigkeiten eng. Eine höhere Eigenkapitalrentabilität, auf die es im Bauunternehmen ja vordergründig ankommt, ist auch durch eine Zunahme der Verschuldung (Zunahme des Fremdkapitals) möglich, wenn der Fremdkapitalzinssatz kleiner als die Rendite für das Eigenkapital ist. Diese Abhängigkeit wird als "Leverage-Effekt " bezeichnet und gestattet eine weitere analytische Betrachtung der Zusammenhänge. Eine zunehmende Verschuldung ist auch mit höherer Abhängigkeit, der höheren Rückzahlungsbelastung, dem umfangreichen Verlustrisiko durch höheren Zinsaufwand als Fixkosten bei geringerer Beschäftigungslage u. a. verbunden.
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