Bauwirtschaft/Volkswirtschaft

Bauwirtschaft

Die Bauwirtschaft ist der Wirtschaftszweig, der alle Tätigkeiten rund um Planung, Bau, Instandhaltung und Ausbau von Bauwerken umfasst und dabei Unternehmen, Fachkräfte und Institutionen einbezieht.

Was ist die Bauwirtschaft?

Die Bauwirtschaft ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland mit großem Beschäftigungspotenzial und starkem Einfluss auf die Konjunktur – insbesondere durch den Wohnungsbau.
Bauwirtschaft kann verstanden werden:
  • einerseits als Gesamtheit aller am Bau Beteiligten wie Personen, Unternehmen, Institutionen und
  • andererseits als wissenschaftlicher Bereich innerhalb der Volkswirtschaftslehre, der Betriebswirtschaftslehre und der Rechtslehre.
Zur Bauwirtschaft gehören unter anderem:
Personen:
  • Bauherren, Architekten, Ingenieure,
  • Bauunternehmer, Bauarbeiter, Kaufleute oder
  • Makler, Verwaltungsangestellte, Forscher und Lehrer.
Institutionen:
  • Baubehörden, Bauunternehmen, Handwerksbetriebe,
  • Architekten- und Ingenieurbüros, Wohnungsbaugesellschaften oder
  • Baustoffindustrie, Forschungsinstitute und Hochschulen.
Die Bauwirtschaft umfasst Planung, Bau, Instandhaltung und Ausbau von Bauwerken.
Die Bauwirtschaft umfasst Planung, Bau, Instandhaltung und Ausbau von Bauwerken. Bild: © f:data GmbH

Bauwirtschaft versus Baugewerbe

Bauwirtschaft und Baugewerbe beschreiben unterschiedliche Bereiche: Die Bauwirtschaft umfasst das gesamte Bauwesen, das Baugewerbe die handwerkliche und industrielle Ausführung.
Hier die Unterschiede im Überblick:
MerkmalBauwirtschaftBaugewerbe
DefinitionUmfasst alle Tätigkeiten rund um Planung, Bau, Instandhaltung und Ausbau von Bauwerken.Bezieht sich auf die handwerkliche und industrielle Ausführung von Bauleistungen.
BeteiligtePersonen, Unternehmen und Institutionen im Bauwesen.Bauunternehmen und Betriebe im Handwerk.
EinordnungÜbergeordneter Bereich der Volkswirtschaft.Teilbereich der Bauwirtschaft im produzierenden Gewerbe.
KernpunktOrganisation, Wirtschaftlichkeit und rechtliche Aspekte.Handwerkliche und industrielle Bauausführung.
Traditionell wurde das Baugewerbe unterteilt in:
Seit 1996 erfolgt die Gliederung nach der EU-Systematik, gegenwärtig nach WZ 2008, Abschnitt F, Gruppen 41–43. Trotzdem wird die traditionelle Unterscheidung weiterhin häufig verwendet.

Wirtschaftliche Bedeutung in Deutschland

Die Bauwirtschaft hat in Deutschland einen erheblichen Anteil an der Bruttowertschöpfung:
  • Im Jahr 2023 entfielen 487 Mrd. Euro bzw. 11,8 % des Bruttoinlandsprodukts auf Bauinvestitionen.
  • Das Baugewerbe erzielte einen Anteil von 234 Mrd. Euro bzw. 6,2 % an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung.
  • Im Baugewerbe waren 2023 insgesamt 2,64 Mio. Personen bzw. 5,8 % aller Erwerbstätigen beschäftigt.

Aktuelle Zahlen im Bauhauptgewerbe

Waren im Jahr 2023 noch etwa 927.800 Personen im Bauhauptgewerbe sozialversicherungspflichtig beschäftigt, sank diese Zahl 2024 auf 860.000 Beschäftigte. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich noch weniger Menschen im Bauhauptgewerbe beschäftigt sein.
Aktuelle Zahlen zu Baugenehmigungen, Beschäftigten, Umsatz und vielen weiteren Aspekten der Bauwirtschaft finden Sie hier und in der ELVIRA-Baudatenbank.
Bauprofessor-Redaktion
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