Bauberichterstattung / Statistik

Wertschöpfung im Baugewerbe

Als Wertschöpfung gilt die Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft. Sie wird zunächst volkswirtschaftlich allgemein differenziert nach:
  • Bruttowertschöpfung als Summe der insgesamt bzw. in einem Wirtschaftszweig erbrachten Produktionswerte abzüglich der Vorleistungen, die von anderen Wirtschaftseinheiten bezogen und für die eigene Leistung verbraucht wurden.
  • Nettowertschöpfung, die sich nach Abzug der Abschreibungen bzw. Wertminderungen für Sachanlagen von der Bruttowertschöpfung darstellt und praktisch dem geschaffenen Mehrwert bzw. Neuwert entspricht.
Die Bauwirtschaft leistete in den letzten Jahrzehnten einen unterschiedlich hohen Beitrag zur Bruttowertschöpfung. Beispielsweise umfasste der Anteil der Bruttowertschöpfung des Baugewerbes in der Volkswirtschaft 6,8 % im Jahr 1995, demgegenüber nur noch 3,9 % im Jahr 2005. Danach stieg der Anteil wieder und betrug für das Baugewerbe 4,8 % im Jahr 2014 und 5,3 % im Jahr 2018. Die Wertschöpfung schwankt jedoch teils beträchtlich in Abhängigkeit von der Größe der Bauunternehmen sowie nach ihrer Ansässigkeit zwischen West- und Ostdeutschland, nach Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe, nach den unterschiedlichen Bau-Leistungssparten sowie auch jeweils zwischen den einzelnen Bundesländern.
Bauspezifische Aussagen als Recherchen werden zeitaktuell auch vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit der ELVIRA (Baudatenbank) getroffen.
Spezielle Aussagen zur Wertschöpfung im Baugewerbe lassen sich aus der jährlichen Kostenstrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes (als Stichprobenerhebung) in ca. 6.000 Unternehmen des Baugewerbes, die für ca. 15.000 Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten repräsentativ sind, ableiten. Die Ergebnisse werden jährlich veröffentlicht und kostenfrei zur Verfügung (Quelle: www.destatis.deunter Fachserie 4, Reihe 5.3) gestellt, zuletzt für das Jahr 2017 (Ausgabe 29. Juni 2019).
Eine Differenzierung einschließlich der rechnerischen Datenerhebung und - aussage erfolgt für die:
Die Aussagen werden bereitgestellt als Jahreswerte insgesamt sowie je Beschäftigten in € und zu den verschiedenen Größen von Bauunternehmen sowie mit Anteilsangaben in % vom Bruttoproduktionswert im Baugewerbe:
  • einerseits für das Baugewerbe insgesamt sowie für das Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe,
  • zum anderen weiter differenziert nach verschiedenen Leistungssparten im Bauhauptgewerbe wie Hochbau, Bau von Gebäuden, Tiefbau u. a. sowie
  • im Ausbaugwerbe z. B. auch für Dachdeckerei, Gerüstbau u. a. und
  • für die Erschließung von Grundstücken sowie für Bauträger zu Wohngebäuden.
Die Wertschöpfung kann auch im Bauunternehmen aus der Gesamtleistung abzüglich von Vorleistungen sowie von Abschreibungen abgeleitet werden, beispielsweise aus den Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) für das Geschäftsjahr. Sie lässt sich weiterhin auch bis zu den Baustellen als Abrechnungsstellen sowie für unterjährige Abrechnungsperioden (Monate) ausweisen. Die Beziehung der Wertschöpfung zu Leistungskennzahlen und/oder produktiven Stunden kann mit Wertschöpfungsquoten ausgedrückt werden.
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