Die Deckschicht ist die obere Schicht im Straßen- und Wegebau. Sie wird auch als Verschleißschicht bezeichnet, da sie als Oberflächenschicht allen Belastungen durch den Straßenverkehr, durch Witterung und Tausalze ausgesetzt ist. Es werden Deckschichten ohne Bindemittel im forst- und landwirtschaftlichen Wegebau und im ländlichen Bereich mit geringer Verkehrsbelastung eingebaut, wo zudem die Fahrzeuge mit geringer Geschwindigkeit fahren.
Diese Deckschichten ohne Bindemittel, werden auch als wassergebundene Deckschichten bezeichnet und bestehen aus abgestuftem, gebrochenem Natursteinmaterial. Sie werden zwei bis vier Zentimeter dick ausgeführt und liegen auf einer dickeren Tragschicht, die Druck und Schubübertragungen aufnimmt und nach unten, über die Frostschutzschicht in den tragfähigen Unterbau abträgt.
Bei der Verlegung wird die Deckschicht auf die feuchte Tragschicht aufgetragen und durch Walzen verdichtet. Während einer Ruhephase noch vor der Inbetriebnahme wäscht sich, durch Regen oder auch Sprengen der Deckschicht mit Wasser, die oberste Schicht ein. Die Deckschicht bindet somit ab und eine kompakte Struktur entsteht.
Deckschichten aus Pflastersteinen, wie Natursteinpflaster, Pflasterklinkern oder Betonsteinpflaster, werden als Pflasterdecke bezeichnet. Sie werden sowohl für die Befestigung von Straßen, Wegen als auch von Plätzen eingesetzt. Die Verkehrsbelastung dieser Decken darf jedoch nicht hoch sein. Bei den Bauweisen von Pflasterdecken werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden, die ungebundene, wasserdurchlässige und die gebundene, wasserundurchlässige Bauweise. Ein stabiler, tragfähiger Unterbau, gegebenenfalls mit einer notwendigen Entwässerung, ist die Grundlage für jede Pflasterdecke. Bei der ungebundenen, wasserdurchlässigen Bauweise werden die Pflastersteine in eine Bettung aus Kies, Sand, Splitt oder einer Mischung davon verlegt und damit auch verfugt, sodass Niederschlagswasser versickern kann. Bei der gebundenen wasserundurchlässigen Bauweise wird das Pflasterbett dagegen aus Zementmörtel erstellt und ebenfalls mit Zementmörtel verfugt. Regenwasser fließt bei dieser Bauweise an der Oberfläche ab und wird über die Kanalisation weitertransportiert. Deckschichten aus Beton, sogenannte Betondeckschichten bestehen aus Zement, der ein abgestuftes Mineralgemisch bindet. Sie werden besonders im Autobahnbau, also beim Bau von Straßen mit hoher Belastung eingesetzt und gelten überdies als sehr langlebig (bis ca. 40 Jahre).
Beim Bau von Betondeckschichten werden Platten bis 30 cm Dicke und mit bis zu 6 m Länge eingesetzt. Um wilde Risse beim Abbinden zu verhindern und Längenänderungen durch Temperaturschwankungen auszugleichen, werden die Betondecken mit Fugen verlegt. Dabei trennen Raumfugen die Betonplatten in ihrer ganzen Dicke, ermöglichen deren Ausdehnen und verhindern so das Entstehen von Spannungsrissen. Scheinfugen werden an Stellen eingeschnitten oder eingekerbt, bzw. bereits während des Betonierens mit Einlagen versehen, an denen Sollbruchstellen, also kontrollierte Risse entstehen sollen. Diese bilden sich beim Schwinden während des Erhärtens, durch Abnutzung oder Witterung. Weiterhin werden beim Bau von Betondecken Pressfugen angelegt, die die Platten in ihrer ganzen Dicke durchtrennen, jedoch keinen Fugenspalt für Ausdehnungen lassen.
Die Längsfugen der Deckschichten aus Betonplatten werden mit Ankern verbunden, um ein Wegdriften der Platten zu verhindern. Die Querfugen werden gedübelt, wodurch die Lasten übertragen werden und die Höhenlage in Längsrichtung gesichert wird. Asphaltdeckschichten werden meist 3 bis 4 cm dick ausgeführt. Die Asphaltdeckschicht bildet gemeinsam mit der Asphaltbinderschicht die Asphaltdecke. Asphaltbinderschichten werden nur bei Straßen mit besonders hohen Verkehrsbelastungen zwischen Asphalttragschicht und Asphaltdeckschicht aufgebracht. Als standfeste Schicht nehmen sie Schubkräfte auf und verändern sich trotz hoher Verkehrsbelastung nur wenig. Die Asphalttragschicht liegt auf einer Frostschutzschicht und leitet die auftretenden Verkehrslasten in den tragfähigen Untergrund ab.