Die Deckschicht ist u.a. die oberste Schicht im Straßen- und Wegebau. Sie schützt unter anderem Straßen vor starken Belastungen durch Verkehr, Feuchtigkeit und Chemikalien.
Was ist eine Deckschicht?
Der Begriff Deckschicht wird in vielen Gewerken genutzt, z.B. im Malerhandwerk und im Garten- und Landschaftsbau. Im Fokus dieses Beitrages soll die Deckschicht, auch Asphaltdeckschicht oder Fahrbahndecke, als oberste Schicht im Straßen- und Wegebau stehen. Sie dient zur Befestigung von Bodenflächen. Die Deckschicht liegt auf der Binderschicht und der darunterliegenden Tragschicht. Aufgrund ihrer Lage ist sie starken Beanspruchungen durch Verkehr, Witterungseinflüssen und Auftausalzen ausgesetzt. Daher wird sie auch Verschleißschicht genannt. Sie kann zudem als Dichtungsschicht genutzt werden und die darunterliegenden Schichten vor Schädigungen durch Feuchtigkeit schützen. 
Die Deckschicht ist die oberste Schicht im Straßen- und Wegebau. Sie wird durch Verkehr und Wetter stark beansprucht.
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Regelungen zur Deckschicht
Regelungen und Vorschriften zur Deckschicht sind in den ZTV Asphalt-StB (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächen aus Asphalt) geregelt. Sie legt unter anderem Anforderungen fest zu:
- Schichtdicke,
- Ausführung / Verarbeitung und
- Materialeigenschaften.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Deckschicht den funktionalen Anforderungen und den Belastungen durch die tägliche Nutzung langfristig standhält.
Funktionen einer Deckschicht
Die Deckschicht ist dauerhaften Belastungen ausgesetzt und übernimmt wichtige Funktionen für Straßenbau und Verkehrssicherheit, unter anderem:
Verschleißfestigkeit
Als oberste Nutz- und Dichtungsschicht schützt die Deckschicht die darunterliegenden Schichten vor mechanischen und witterungsbedingten Schäden. Ihre robuste Beschaffenheit gewährleistet eine lange Lebensdauer.
Fahrsicherheit
Die Deckschicht sorgt für Griffigkeit und Ebenheit der Fahrbahn. Sie ermöglicht verkürzte Bremswege und Stabilität bei unterschiedlichen Wetterbedingungen. Durch unter anderem rutschhemmende Eigenschaften trägt sie zur Verkehrssicherheit bei.
Fahrkomfort
Eine ebenmäßige Deckschicht erhöht den Fahrkomfort durch die Verringerung von Unebenheiten und Lärm.
Wasserundurchlässigkeit
Deckschichten verhindern das Eindringen von Wasser in die unteren Schichten. Damit sorgen sie dafür, dass der Untergrund stabil und tragfähig bleibt.
Deckschichtarten
Es gibt verschiedene Arten von Deckschichten, die je nach Bauprojekt, Belastung und Anforderungen gewählt werden. Es wird zwischen Deckschichten mit Bindemittel und Deckschichten ohne Bindemittel unterschieden. Der Unterschied dieser Deckschichten liegt im Verbund der Materialien.
Deckschichten mit Bindemittel
Deckschichten mit Bindemittel sind wasserundurchlässig und nutzen Stoffe wie Bitumen, Asphalt oder Zement, um die Bestandteile der Schicht (zum Beispiel Kies, Sand oder Gesteinsmehl) zu binden.
Merkmale:
- Das Bindemittel sorgt für eine feste, dauerhafte Verbindung der Schichtmaterialien.
- Deckschichten mit Bindemittel haben eine ausgeprägte Festigkeit, Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen.
- Sie sind witterungsbeständiger und weniger pflegeintensiv als Deckschichten ohne Bindemittel.
- Die Bindemittel sind oft umweltschädigend und schwieriger zu verarbeiten.
Beispiele für Deckschichten mit Bindemittel:
Anwendungen:
- Straßenbeläge,
- Parkplätze oder
- Plätze mit hohem Bedarf an Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit.
Deckschichten ohne Bindemittel
Deckschichten ohne Bindemittel (DoB) bestehen aus losen, verdichteten Materialien wie Pflastersteinen, Kies oder Splitt und werden ohne klebendes Bindemittel (zum Beispiel Asphalt oder Bitumen) verbaut. Sie sind wasserdurchlässig, Wasser kann einfach versickern.
Merkmale:
- Deckschichten ohne Bindemittel haben durch eine geringere Tragfähigkeit eine kürzere Lebensdauer bei hohen mechanischen und chemischen Belastungen.
- Die Deckschichten haben geringere Herstellungskosten, sind umweltfreundlicher, aber dafür wasserdurchlässiger.
- Sie haben einen höheren Wartungsaufwand und mehr Unebenheiten als Deckschichten mit Bindemittel.
Beispiele für Deckschichten ohne Bindemittel:
Anwendungen:
- Sportplätze,
- Gärten und Parks oder
- Wege und Flächen mit geringer Verkehrsbelastung.
Deckschichten mit Bindemittel werden eingesetzt, wenn hohe Belastbarkeit, Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit gefragt sind.
Deckschichten ohne Bindemittel sind geeignet für weniger belastete Flächen, die wasserdurchlässig bleiben sollen und bei denen ästhetische oder ökologische Eigenschaften gewünscht sind.
Welche Deckschichtart optimal ist, hängt also ab von den Anforderungen an:
- Fläche,
- Belastung,
- Wartungsanforderungen und
- Umweltfaktoren.