Die Tragschicht ist eine Schicht im Straßen- und Wegebau, die u. a. aus Schotter, Kies, Beton oder Asphalt besteht. Sie verteilt Verkehrslasten auf den Untergrund und sorgt so für einen belastbaren Straßenaufbau.
Was ist eine Tragschicht?
Die Tragschicht ist die unterste Schicht eines mehrschichtigen Aufbaus u. a. aus Schotter, Kies, Beton oder Asphalt. Der Begriff „Tragschicht“ findet in verschiedenen Bereichen des Bauwesens Verwendung, z. B. im Garten- und Landschaftsbau, im Hoch- und Tiefbau oder für Dachbegrünungen. In diesem Beitrag steht die Tragschicht im Straßen-, Wege- und Fundamentbau im Fokus. Sie wird auch Asphalttragschicht, Asphaltkies, Bitukies oder Bitumenkies genannt. Der Aufbau einer Straße wird in Ober- und Unterbau unterteilt. Die Tragschicht ist dabei die unterste Lage des Oberbaus. Sie trägt die Deckschicht, bei stark belasteten Straßen auch die dazwischenliegende Binderschicht. Die „Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen“ (RStO) legen die Dicke der Tragschicht je nach Verkehrsbelastung und Untergrundfestigkeit fest. 
Die Tragschicht ist eine Schicht im Straßen- und Wegebau. Sie leitet die Verkehrslasten in den Boden.
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Funktionen der Tragschicht
Die Tragschicht ist ein zentraler Bestandteil des Straßenaufbaus und bildet die Grundlage für einen belastbaren Oberbau.
Sie erfüllt wichtige Funktionen, wie:
Lastverteilung
Die Verkehrslasten werden über die Tragschicht gleichmäßig auf den Unterbau verteilt, um die Stabilität zu gewährleisten.
Sicherung der Tragfähigkeit Die Tragschicht bildet eine stabile Basis für den Oberbau im Straßenbau. Sie ist eine notwendige Unterlage für die darüberliegende Binder- und Deckschicht. Langlebigkeit
Eine gute Lastenverteilung und eine ausreichende Schichtdicke der Tragschicht beeinflussen die Nutzungsdauer der Straße.
Schutz vor Feuchtigkeit und Frost
Die Tragschicht trägt dazu bei, den Unterbau vor Feuchtigkeit zu schützen und durchdringendes Wasser ggf. abzuleiten. Auf diese Weise wird Frost im Straßenaufbau vermieden.
Tragschichtarten
Es wird zwischen diesen ungebundenen und gebundenen Tragschichten unterschieden, wie:
- ungebundene Tragschicht,
- hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT) und
- Tragdeckschicht.
Sie haben unterschiedliche Aufgaben.
Dicke und Zusammensetzung der Tragschichten hängen u. a. ab von:
- Bauweise (Position und Aufbau),
- Bodenverhältnissen (u. a. Frostgefahr) und
- geplanter Belastung / Nutzung.
Ungebundene Tragschicht
Ungebundene Tragschichten sind Tragschichten ohne Bindemittel, die z. B. aus verdichtetem Schotter, Kies oder Recyclingbaustoffen bestehen.
Eingesetzt werden sie z. B.:
- zur Bodenverbesserung,
- zum Bodenausgleich oder
- beim Bau von Wegen und Sportflächen.
Die Ausführung und Baustoffgemische der ungebundenen Tragschichten erfolgen nach den „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel“ (ZTV SoB-StB). Zu den ungebundenen Tragschichten zählen u. a.:
Hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT)
Hydraulisch gebundene Tragschichten sind Tragschichten mit Bindemitteln. Sie bestehen aus Mineralstoffgemischen, die mit einem Bindemittel wie Zement oder Bitumen und Wasser angereichert werden. Sie haben einen höheren Verformungswiderstand als ungebundene Tragschichten und werden bei Verkehrsflächen angewendet, die hohen Belastungen ausgesetzt sind.
Gebundene Tragschichten sind z. B.:
Wasserdurchlässige Asphalttragschicht Bei wasserdurchlässigen Asphalttragschichten (WDA) wird Bitumen als Bindemittel genutzt. Betontragschicht Tragschichten aus Beton bestehen aus einer Mischung von Gesteinskörnungen, wie Sand, Kies oder Splitt, Wasser und Zement als Bindemittel. Zusätzlich können Betonzusatzmittel wie z. B. Verflüssiger oder Verzögerer hinzugefügt werden, um die Eigenschaften des Betons zu optimieren. Dränbetontragschicht Die Dränbetontragschicht wird ebenfalls mit Zement gebunden. Er ist jedoch offenporiger und leitet Wasser besser als eine Betontragschicht.
Tragdeckschicht
Die Tragdeckschicht kombiniert die Funktionen von Tragschicht und Deckschicht und wird auf Verkehrsflächen mit geringer Belastung eingesetzt, z. B. Nebenstraßen, landwirtschaftlichen Wegen oder Parkplätzen.